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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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gewaschen habe, bedrängt Ihr mich schon wieder!«
    Seine Augen funkelten vor Zorn, und er schlug mit der flachen Hand auf die zerkratzte Oberfläche der erhöhten Speisetafel. »Ich habe heute Morgen schon einmal den Kürzeren gezogen - soll ich mich nun auch noch einem Sturm von Fragen aussetzen lassen?«
    Dunlaidirs wenige verbliebene Bewaffnete, deren Anzahl so gering war, dass sie kaum die nächst stehenden Tische füllten, wechselten viel sagende Blicke, sagten aber nichts. Marmadukes eigene Männer, die von dem jungen Gutsherrn dazu eingeladen worden waren, sich zu ihm an den erhöhten Tisch am Ende des Saals zu setzen, starrten auf ihre Teller oder griffen nach ihren Bierkrügen.
    Eine starke Verunsicherung hing in der Luft, vermischte sich mit dem Rauch des Holzfeuers und dem bitteren Geruch des Ales. Zwei der Keithschen Männer taten so, als ob sie husten müssten. Andere rutschten sichtlich unbehaglich auf ihren Plätzen hin und her.
    »Ich sage es zum letzten Mal, da war nur einer«, stieß James erbost hervor.
    Sir Marmaduke beobachtete ihn aus dem Schatten nahe dem Fuß der Wendeltreppe. Bemüht, seinen Ausdruck ruhiger Gelassenheit zu bewahren, verschränkte er seine Arme und lehnte eine seiner kettenhemdbedeckten Schultern an die mit Teppichen behängte Wand.
    Die Wut des jungen Mannes überraschte ihn nicht, aber dass er es vermied, den anderen in die Augen zu sehen, erregte Marmadukes Wachsamkeit und ließ seinen Puls ein wenig schneller schlagen.
    Was seinen sicheren Instinkt des Kriegers weckte, war, dass James den Blick nur dann abwandte, wenn er behauptete, nur einen Eindringling gesehen zu haben und nicht zwei, wie er ursprünglich erklärt hatte.
    »Es ist verdammt traurig, wenn sich der neue Lehnsherr davor scheut, Angelegenheiten von solch schwer wiegender Bedeutung zu besprechen«, brummte ein streng dreinschauender Bewaffneter an einem der langen Tische.
    »Neuer Lehnsherr ... ha!«, höhnte ein anderer. »Der junge Spund würde den Engländern eher sein eigenes Bett anbieten, als sein Schwert gegen sie zu erheben!«
    »Ein einziges Schwert dürfte nicht ausreichen, um einen so gerissenen Mann wie de la Hogue abzuwehren.« Sir John, ein müde aussehender Edelmann in mittleren Jahren, warf einen Blick über die Schulter zu den Bewaffneten, die keinen Hehl aus ihrer Unzufriedenheit machten. »Er schont niemanden, der es wagt, ihn herauszufordern. Selbst der Herrgott hätte Mühe, jenen beizustehen, die Sir Hugh vernichten will.«
    Er warf James einen düsteren Blick zu. »Wenn dieser Schuft es wollte, würde er diese Festung mit einer solch gewaltigen Wut angreifen, dass außer ein paar verstreuten Trümmern nichts von ihr übrig bliebe.«
    »Deshalb ist es ja so traurig, dass unser neuer Burgherr ein solcher Angsthase ist!«, ließ sich eine aufgebrachte Stimme von einem der anderen Tische vernehmen.
    Alle Farbe wich aus James' Gesicht. Als sein Adamsapfel vor Erregung auf und nieder zu hüpfen begann, aber kein Wort über seine Lippen kam, strich Marmaduke sich mit der Hand durch sein noch immer feuchtes Haar. Mit einem unterdrückten Fluch trat er im gleichen Moment vor, in dem auch Caterine von ihrem Platz aufstand.
    Hoch erhobenen Kopfes, ihr Stolz so leuchtend hell wie die schimmernden goldenen Flechten über ihren Ohren, starrte sie anklagend die Männer von Dunlaidir an. »Ist es nicht viel trauriger, meine Herren, dass wir die Schwerter eines schmucken englischen Ritters und seiner Männer brauchen, um die Verwüstungen und Tragödien, die Ihr befürchtet, abzuwenden?«
    Ihre Worte ließen Marmaduke erstarren.
    Hatte sie ihn wirklich schmuck genannt?
    Sein Herz schlug schneller, und alle möglichen Auslegungen schössen ihm durch den Kopf, als er aus dem Schatten trat.
    »Wo bleiben Treue und Ehre, wenn mehr als die Hälfte unserer Garnison das Weite sucht, um uns mit sämtlichen uns drohenden Gefahren allein zu lassen?«, tadelte Caterine Keith die Männer, die ihren Stiefsohn gedemütigt hatten. »Wo wart ihr, als James dem Eindringling nachjagte? Seine Kühnheit, meine Herren, war nicht die von einem Angsthasen!«
    Einige der Bewaffneten senkten betreten den Kopf und wirkten aufrichtig beschämt; andere zeigten verdrossene Gesichter und tuschelten und murrten weiter.
    Sir John runzelte die Stirn. Sein müdes, abgespanntes Gesicht war von verräterischen Linien gezeichnet. In seine eigenen Gedanken verloren, warf er den in der Binsenstreu unter dem erhöhten Tisch herumstöbernden

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