MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
sie sich um und blickte noch einmal zurück.
Die Frau war nicht mehr da.
Nichts als dichte Nebelschleier rührten sich noch an der seewärtigen Mauer.
Dann drängte die Menschenmenge sich nach vorne und strömte in den Durchgang hinter ihnen, genauso mitgerissen von der Aufregung des Tages, wie die Worte der sonderbaren Frau vom Wind davongetragen worden waren.
Ein kalter, düsterer Wind, der ihr ebenso spürbar durch den Tunnel folgte wie die jubelnde Bevölkerung.
Seid gut zu ihm und schenkt ihm Eure Liebe, Lad y Caterine, bat die Stimme.
Ich flehe Euch an, ihn wahrhaftig und aufrichtig zu lieben.
Viel zu selbstbewusst für einen Mann, der so gezeichnet war, stand Sir Marmaduke Strongbow im bogenförmigen Eingang der Dorfkirche und wartete auf seine Braut, womit er den Arger einer in einen dunklen Umhang gehüllten, nur wenige Schritte von ihm entfernt stehenden Gestalt erregte.
Nicht minder kaltblütig als die Highlander, die sich um den hoch gewachsenen Sassenach scharten, unterdrückte der stille Beobachter ein höhnisches Lächeln angesichts ihrer beschützenden Haltung.
Ihrer waffenstarrenden, muskulösen Körper und der stählernen Entschlossenheit in ihren Augen.
Als ob sein Mann jetzt zuschlagen würde, mit dieser kaltherzigen Füchsin und ihrem Gefolge schon ganz in ihrer Nähe! Fast hätte er ein verächtliches Schnauben ausgestoßen, war dann aber doch klug genug, es hinter einem Hüsteln zu verbergen.
Aus irgendeinem ihm rätselhaften Grund wollte sein Lehnsherr diese Frau noch immer. Und er würde auch nicht wollen, dass ein Handgemenge unter den Kätnern ausbrach, die, aus welchen dubiosen Gründen, auch immer, ausgerechnet diesen Tag gewählt hatten, um den Burgbewohnern ihre Ehrerbietung zu erweisen.
Die in einen Umhang gehüllte Gestalt funkelte den ganzen Haufen finster an.
Verdammte Narren, allesamt, aber sein Herr brauchte sie und würde seinen Verdruss über den Verlust von einem Paar schwer arbeitender Hände an ihm auslassen.
Sein Blick glitt zu dem Sassenach zurück.
Gottes Blut, aber dieser Bastard hatte wirklich eine stolze Haltung!
Galle gärte und rumorte im Magen des stillen Beobachters, aber er ignorierte die in ihm aufsteigende Übelkeit. Der Sassenach würde bald die Quittung bekommen, gleich nach der Trauungszeremonie. Und weder sein Geschick im Umgang mit dem Schwert noch seine grimmig dreinblickenden Highlanderwürden ihn davor bewahren können.
Und schon gar nicht diese gaffenden Schwachköpfe, die die Straße säumten.
Nachdem er die Kapuze seines Umhangs noch tiefer ins Gesicht gezogen hatte, nicht nur, um seine Ohren vor dem unaufhörlichen Gebimmel der Kirchenglocke zu schützen, sondern auch, um seine finstere Miene zu verbergen, wandte der Mann sich wieder der sich langsam annähernden Braut und ihrem Gefolge zu.
In Wirklichkeit jedoch glitt sein Blick wachsam an den Beihen der Kätner entlang, die die Dorfstraße flankierten.
Er suchte die Menge nach einem einzelnen Mann ab.
Aber als hätten selbst die Heiligen Partei ergriffen, wenn auch leider nicht für ihn, stiegen große Wolken dichten Nebels über den Klippen auf, trieben landeinwärts und krochen über Dächer und zwischen die dicht beieinander stehenden Steinhäuser.
Wabernde Nebelschleier, die vom Himmel herabgesandt worden waren, um die sich schubsenden und stoßenden Schaulustigen in eine gigantische weiße Wolke einzuhüllen.
Eine fast undurchdringliche Wolke, die es ihm ungemein erschwerte, das Gesicht, nach dem er suchte, in der Menge ausfindig zu machen ... und seine ohnehin schon schlechte Laune noch zusätzlich verschlechterte.
Wie auch der durchdringende Blick, der, wie er genau wusste, von dem entfernten Hügel, auf dem Sir Hugh de la Hogue und seine Männer aus einiger Entfernung die Vorgänge beobachteten, auf ihn gerichtet war.
Aus sicherer Entfernung, denn de la Hogue verspürte nicht den Wunsch, sich heute seine Hände zu beschmutzen.
Diese traurige Aufgabe war ihm überlassen worden.
Und er wiederum hatte sie einem erbärmlichen Feigling übertragen, der nun in der Menge verschwunden zu sein schien.
Der Mann in dem Umhang gab es schließlich auf, den vergnügten Vasallen zu spielen bei einer Hochzeit von zwei Menschen, die er hasste, und gönnte sich endlich das geringschätzige Schnauben, das er so lange unterdrückt hatte, als er seinen Platz in der Nähe der Eingangsstufen der Kirche verließ, um mit der Menge zu verschmelzen.
Naserümpfend ertrug er die
Weitere Kostenlose Bücher