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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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sich ganz danach anhörte, als handelte es sich um den Geist seiner verstorbenen Gemahlin.
    Lileas.
    Nella nickte und berichtete ihm von ihrem Erlebnis. »Sie sagte, sie wäre Eure verstorbene Gemahlin, Sir, und ich solle Euch ausrichten, es ginge ihr gut und sie wünsche sich nichts anderes als Euer Glück ... selbst wenn Ihr es an der Seite einer anderen Frau finden solltet.«
    Iains Magen schlug Purzelbäume.
    Seine Knie verwandelten sich in Gelee, und er war kurz davor, sich auf eine Art und Weise in Verlegenheit zu bringen, von der niemand je etwas erfahren durfte. Niemand und niemals!
    Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber seine Stimme verweigerte ihm den Dienst.
    Und in diesem Augenblick beschloss er, wieder Iain der Zweifler zu werden. »Ich glaube nicht an Gespenster«, behauptete er und fühlte sich schon um einiges besser.
    »Sie sagte auch, obwohl sie eine schöne Zeit mit Euch gehabt habe, sei sie aus freien Stücken gegangen ... sie sei an einem anderen Ort gebraucht worden und habe ihren eigenen Weg beschreiten müssen.«
    »Ein Gespenst hat dir all das erzählt?« Iain der Zweifler zog spöttisch eine Augenbraue hoch. Gespenster hielten mit Sicherheit nicht derart lange Reden.
    »Ja Sir, das war in etwa das, was sie mir sagte.« »Bist du sicher, dass du mir nicht noch mehr über deine Begegnung mit diesem Gespenst erzählen willst?« Iain konnte sich einen sarkastischen Unterton nicht verkneifen. Er war ein wirksamer Schutz gegen das Entsetzen, das ihm wie eine kalte Hand über den Rücken strich.
    »Ihr glaubt mir nicht«, erwiderte Nella gekränkt. »Ich lüge nicht, gnädiger Herr.«
    »Hat sie dir ihren Namen genannt?«, fragte er und war froh, als Nella den Kopf schüttelte.
    »Nein, das hat sie nicht, und ich war ehrlich gesagt auch viel zu verängstigt, um danach zu fragen.«
    »Hat sie irgendetwas darüber gesagt, wie sie gestorben ist?« Jetzt hatte er sie. Wenn Nella jetzt sagte, das Gespenst habe behauptet, im Kindbett oder an einem Fieber gestorben zu sein, würde er heute Nacht viel ruhiger schlafen.
    Doch auch diesmal schüttelte sie den Kopf. »Ihren Tod hat sie mit keinem Wort erwähnt, Sir, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie ertrunken ist.«
    Iains Herz blieb stehen.
    Er konnte spüren, wie das Blut aus seinem Kopf wich.
    »Ertrunken?« Herr im Himmel, er hatte Angst, zu fragen, aber es blieb ihm keine andere Wahl. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil sie tropfnass war und Seetang in ihren Haaren hatte.«
    »Tropfnass und mit See ...« Weiter kam Iain nicht.
    Der stolze, erst seit kurzem so betitelte Herr der Highlands schwankte und brach auf dem kalten Boden von Cormac MacFies unterirdischem Gewölbe ohnmächtig zusammen.

Kapitel 15
     
    Noch immer kraftloser, als er es in seinem ganzen Leben je gewesen war, hockte Iain auf einer der langen Bänke an Cormac MacFies erhöhter Speisetafel und umklammerte seinen hölzernen Bierbecher. Nellas aufgeregte Erzählung schien durch den bläulichen Rauch des Torffeuers zu tanzen, und jedes ihrer Worte brachte mehr Licht in die Dunkelheit in seinem Herzen als all die hell lodernden Kiefernholzfackeln in dem gut beleuchteten Wohnsaal seines nichts ahnenden Gastgebers.
    Sie sei aus freier Wahl gegangen.
    Sie sei an einem anderen Ort gebraucht worden.
    Sie wünsche sich nichts anderes als sein Glück ... selbst wenn er es an der Seite einer anderen Frau finden sollte.
    Sie kamen näher und näher, diese flüchtigen, körperlosen Wortfetzen. Es war ein erschreckendes, aber irgendwie auch erhebendes Gefühl, als die Bedeutung des Gesagten nach und nach Besitz von ihm ergriff, ihm kalt und heiß zugleich über den Rücken lief und dann noch tiefer glitt, um sich schließlich derart fest um seine Brust zu legen, dass er kaum noch in der Lage war, zu atmen.
    Oder den saftigen Wildschweinbraten und die anderen appetitlichen Speisen zu probieren, die Cormacs gutmeinende Frau so reichlich aufgetischt hatte. Froh, wenigstens nicht stehen zu müssen, warf er einen vorsichtigen Blick zu der Freundin seiner Frau, die sich am anderen Ende der Tafel erstaunlich ruhig und gelassen mit Gavin und ihrem Gastgeber unterhielt.
    Sie schien sich schnell von ihrer Begegnung mit einem Gespenst erholt zu haben.
    Iain runzelte die Stirn. Er hingegen war nicht sicher, ob er sich je davon erholen würde, auch nur von diesem Gespenst gehört zu haben!
    Selbst unter den gegebenen Umständen.
    Nella, die zu spüren schien, dass er sie ansah, wandte sich zu

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