Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
damit dein Herr etwas zu essen hat.«
    Mit hochrotem Gesicht presste Morven die Lippen zusammen und blickte zu dem eisernen Schürhaken hinüber, der an der Wand neben der Feuerstelle lehnte.
    Silberbein folgte ihrem Blick. »Das genügt, Mädchen - fort mit dir jetzt!«, herrschte er sie an. »Falls du nicht eine eisenharte Schürstange einer völlig anderen Sorte tief, tief in dir spüren willst!«
    Von ihrer Courage nun schließlich doch im Stich gelassen, fuhr Morven herum und stürzte fluchtartig aus dem Zimmer, gefolgt von Silberbeins anzüglichem Gelächter.
     

Kapitel 5
     
    Aye, in einem gottverdammten Teerfass!« Eine schrille weib liche Stimme erhob sich über das erregte Geschrei von Madelines Peinigern, deren Eifer, sie in Flammen aufgehen zu sehen, ihre Brust mit einer solchen Heftigkeit durchflutete, dass ihr ganz schwindlig wurde.
    »Das wird sie lehren, in Heiligtümern nicht zu klauen!«, wurde eine andere Stimme aus der Menge laut, und diesmal war es die eines Mannes.
    »Eine Diebin ist sie, und überdies vermutlich auch noch eine Dirne«, bemerkte eine schmallippige Frau geringschätzig. »Eine schamlose Hure, die sich unter den Kleidern einer Nonne versteckt.«
    Die boshaften Zurufe kamen aus allen Richtungen, wie auch das unaufhörliche Gekeife Nellas, mit dem diese Madelines Peiniger überschüttete, während sie gleichzeitig mit ihrer ganzen Kraft versuchte, sich von den beiden stämmigen Männern loszureißen, die sie festhielten.
    Madeline schluckte und schloss die Augen vor dem Meer höhnisch grinsender Gesichter. Das boshafte Gejohle schallte derart laut durch ihren Kopf, dass sie befürchtete, er werde zerplatzen, bevor ihre Peiniger sie auch nur in das mit Pech bestrichene Fass hineinheben konnten.
    Erschreckt riss sie die Augen auf, als grobe Hände ihre Arme hinter ihren Rücken zerrten und die großen, schwieligen Finger eines Mannes ihr mit einem groben Strick, der ihr die Haut aufschürfte, die Handgelenke zusammenbanden.
    Sie biss sich auf die Lippe, bis sie den metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes auf der Zunge spürte, und kämpfte gegen das immer stärker werdende Bedürfnis an, den hämisch grinsenden Gaffern, die in ihrer unmittelbaren Nähe standen, ins Gesicht zu spucken.
    Oder ihnen den Spaß zu verderben, indem sie sich bei ihnen dafür bedankte, ihr ein Leben des Dahinwelkens hinter Klostermauern erspart zu haben.
    Ein Leben ohne Liebe.
    Aber Drummonds starben mit Würde, die Männer mit einem blutigen Schwert in ihren Händen, die Frauen still und ohne Klagen.
    Sie würde ihre Ehre nicht beflecken, indem sie weniger tapfer war.
    Und so schwieg sie, hielt sich so gerade, wie sie konnte, und betete darum, dass es möglichst schnell vorbei sein möge.
    Glücklicherweise überdeckten das zunehmende Durcheinander in ihrem Kopf und der Schwindel die hämischen Bemerkungen, und der lärmende Pöbel und sogar St. Thenews kleine Steinkapelle und der heilige Brunnen in der Nähe verblassten allmählich zu einem willkommenen Dunstschleier aus dichtem, weichem Grau.
    Ein alles einhüllender Nebel beschützte sie vor allem außer dem wilden Pochen in ihren Schläfen, dem leisen Grollen herannahenden Donners und dem schier unaufhörlichen Schwanken der Erde unter ihren Füßen.
    Und er beschützte sie auch vor einem merkwürdig vertrauten Zorn, der so grimmig und so Furcht erregend war, dass er ihren ganzen Körper durchflutete und auch den letzten Rest des Geschreis der aufgebrachten Menge aus ihrer schwer bedrängten Brust verbannte.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als irgendetwas tief in ihrem Inneren die Natur der Aufgebrachtheit dieses Mannes erkannte.
    Ein unbändiger Zorn, der sich nicht gegen sie richtete, sondern gegen all die Menschen, die ihr etwas zu Leide tun wollten.
    Sie öffnete die Augen, und der graue Dunst begann sich langsam zu verziehen. Plötzlich bebte die Erde, und Donnerschläge erklangen aus einiger Entfernung. Madeline fuhr erschreckt zusammen, erkannte aber schnell, dass es sich um das Hufgetrommel von Pferden handelte, die sich ihnen in unglaublichem Tempo näherten.
    »Heilige Maria Muttergottes!«, schrie der nach Zwiebeln riechende Mann, der hinter ihr stand und ihr die Hände fesselte. »Das ist der Teufel selbst, der kommt, um sie zu holen!«, kreischte er und stieß die junge Frau derartig heftig von sich, dass sie mit dem Gesicht nach unten auf die harte, steinige Erde stürzte.
    Ein greller Schmerz durchzuckte sie, und mit einem

Weitere Kostenlose Bücher