MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung
Madeline die Bewegung unter seinem Plaid nicht bemerkte ... so wie er bestrebt war, keinerlei Notiz davon zu nehmen, dass sie Amicias Plaid inzwischen nicht mehr trug.
Der Umhang seiner Schwester lag ordentlich zusammengefaltet auf einem dreibeinigen Schemel, und Madeline Drummonds üppige, wohlgefonnte Brüste strafften das zerrissene Mieder ihres Kleids.
Durch die Ritzen in den Fensterläden drang nur fahle Düsternis, aber das Kohlenbecken spendete genügend Licht, um all die üppigen Kurven und Rundungen ihres hoch gewachsenen, schlanken Körpers deutlich zu umreißen.
Insbesondere ihre Brüste.
Iain unterdrückte einen Fluch, als eine fieberhafte Hitze ihn durchströmte, und war froh, dass sie wenigstens die beiden Broschen noch nicht abgenommen hatte, die das Kleid über ihrer Brust zusammenhielten.
Denn durch ein Loch im Gewebe des arg zerrissenen Mieders konnte er schon mehr als die Hälfte einer korallenfarbenen Brustspitze sehen. Und sein Blut geriet noch stärker in Wallung, als er diese verführerische Knospe anstarrte und sah, wie sie sich unter seinem Blick versteifte und Zusammenzog.
Ein raues Stöhnen stieg in seiner Kehle auf, und seine kurz geschnittenen Fingernägel bohrten kleine Halbmonde in die Innenflächen seiner Hände. Und obwohl seine Vernunft ihn warnte und ermahnte, seinen Blick so schnell wie möglich von ihr abzuwenden, war er außerstande, es zu tun.
Selbst wenn sein Leben davon abgehangen hätte.
Der Kerzenschein und das flackernde Glühen des Kohlenbeckens tauchten Madeline in ein warmes Licht und vergoldeten ihr Haar. Ihre Schönheit - und noch etwas anderes, das zu elementar und zu bezwingend war, um es voll und ganz durchschauen zu können - schlugen ihn in ihren Bann und durchfluteten ihn bis in die tiefsten Winkel seiner Seele.
Und so hielt er den Blick auf diese bezaubernde kleine Brustspitze gerichtet und beobachtete fasziniert, wie sie sich durch das zerrissene Gewebe drängte, als ob sie die kühle Nachtluft begrüßen wollte.
Oder, wenn er etwas unbefangener oder vielleicht auch ungalanter wäre, auch die Wärme seiner Lippen.
Aber er war nicht ungalant, und so zwang er sich, den Blick von ihr abzuwenden, und begnügte sich mit diesem einen charmanten, kurzen Einblick, den sie ihm ohne es zu wollen bewilligt hatte.
Seine Zunge aber brannte darauf, diese Brustspitze zu liebkosen, und brachte ihre Frustration dadurch zum Ausdruck, dass sie wie festgeklebt an seinem Gaumen haftete.
Iain gab sich alle Mühe, nicht die Stirn zu runzeln, und wünschte, er könne ihr ein charmantes Lächeln schenken. Oder zumindest ein beruhigendes.
Und daher blickte er in ihre goldgesprenkelten grünen Augen und hoffte, wenigstens einen Anschein von Beherrschung wiederzugewinnen, indem er sich auf einen ihrer nicht ganz so aufreizenden Körperteile konzentrierte.
Sie erwiderte seinen Blick nicht minder aufmerksam und trug dabei einen Gesichtsausdruck zur Schau, den Barden und Minnesänger wahrscheinlich als sinnlich-sehnsuchtsvoll bezeichnet hätten. Dieser Blick bewirkte den gleichen Aufruhr in seinem Herzen wie der, den der Anblick ihrer zarten, ungemein verführerischen Brustspitze in einem seiner sehr viel tiefer liegenden Körperteile bewirkt hatte.
»Aye, jetzt«, brach sie das angespannte Schweigen. »Ich möchte dich nicht drängen ... aber es wird spät«, erklärte sie mit einem viel sagenden Blick auf den hölzernen Badezuber.
Dampf stieg von dem heißen Wasser auf, in kleinen weißen Wölkchen, die nach Lorbeerblättern, Rosmarin und einem weiteren angenehmen Duft rochen, den er allerdings nicht näher bestimmen konnte.
Ihr Blick kehrte zu ihm zurück. »Wir sind beide müde, und das Badewasser wird nicht allzu lange warm bleiben.«
»Sicher nicht«, erwiderte er prompt und versetzte sich in Gedanken selbst einen Tritt, sobald die Worte über seine Lippen gekommen waren.
Er erschauderte geradezu angesichts seines tölpelhaften Benehmens und stieß einen rauen Seufzer aus.
Seine einfältigen Worte hingen in der feuchten Luft und schienen ihn zu verhöhnen, und so trat er rasch zu dem Kohlenbecken und hielt die Hände über seine angenehme Wärme.
Hauptsache, sie sa h die heiße Röte nicht, die ihm bis unter die Haarwurzeln zu kriechen schien.
Die beiden Strolche unten in der Wirtsstube, die sich so auffä l lig für sie interessiert hatten, würden sicher auch nicht lange bleiben, wo sie waren, hatte er ihr eigentlich sagen wollen. Bis Tagesanbruch würde ihre
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