MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung
wieder in die Hand. »Trink es aus. Dieses Getränk wird deinen Körper von innen wärmen und damit den Schmerz in deinen Muskeln lindern«, improvisierte er ... eine weitere Halbwahrheit, die sich wie eine weitere Schicht Schmutz auf seine Ehre legte.
Gott stehe ihm bei, aber seine Lügen wurden langsam ziemlich dreist!
Denn obwohl das Getränk sie zweifellos entspannen würde, spekulierte er in erster Linie darauf, dass es ihre Zunge lockern würde.
Mit dem Gefühl, den fantasievollen Titel, den sie ihm verliehen hatte, absolut nicht zu verdienen, nahm Iain ihr den leeren Becher aus der Hand und trat zu dem neben dem Bett stehenden Tisch zurück, auf dem er die kleine silberne Flasche hatte stehen lassen.
Er schenkte sich eine sehr viel großzügigere Menge als ihr ein und stürzte sie in einem Schluck hinunter.
Und das war auch gut so, denn als er sich wieder zu ihr umwandte, befingerte sie gerade seine Brosche, die ihr Mieder zusammenhielt ... und versuchte mit zitternden Händen den Verschluss zu öffnen.
Auch Iain begann zu zittern, und ein Gefühl der Übelkeit breitete sich in seinem Magen aus.
Er wusste, was jetzt kam.
An ihrem heftigen Erröten war es nur allzu deutlich zu erkennen.
Und an der unverkennbaren Besorgnis, mit der sie sich auf ihre sinnlich volle Unterlippe biss.
Er konnte es fast nicht glauben, aber dieser Anblick ließ seine sinnliche Begierde ins Unermessliche steigen. Eine fast schmerzhafte Anspannung erfasste ihn, eine solch unbändige Erregung, dass selbst die großzügigen Falten seines Plaids seinen beschämenden Zustand nicht mehr verbergen konnten.
»Ach, zum Kuckuck damit!«, rief sie da, und der Boden schien unter seinen Füßen zu schwanken.
Sie sah ihn an, und ihre Augen glitzerten nach dem Genuss des Alkohols geradezu feurig. »Ich kann die Brosche einfach nicht öffnen«, fluchte sie leise, genau wie er bereits befürchtet hatte. »Du musst mir helfen«, verlangte sie ... und Iain wäre am liebsten tot umgefallen.
Er riss sich jedoch zusammen, ging mit einem unterdrückten Aufstöhnen auf sie zu und betete bei jedem Schritt, dass ihr Blick nicht tiefer als zu seiner Taille gleiten möge.
Mit wenigen schnellen Schritten war er bei ihr, und das wilde Pochen seines ungestümen MacLean sehen Herzens dröhnte so laut in seinen Ohren, dass es mit dem nächtlichen Donnergrollen und dem hohlen Trommeln des ständigen Regens hätte konkurrieren können.
»Beruhige dich, ich helfe dir«, murmelte er und zwang sich, eine Gelassenheit in seinen Ton zu legen, von der seine Empfindungen weit entfernt waren. Dann legte er seine Hände an die Brosche. Schnell, bevor er auf die Stimme seiner Vernunft hören konnte und das Zimmer auf der Stelle verließ, um draußen vor der Tür zu übernachten.
»Ich werde dir behilflich sein, so gut ich kann«, fügte er, sich auf die letzten Reste seiner Ehre besinnend, rasch hinzu und achtete darauf, dass nichts in seinen galant klingenden Worten den Tumult verriet, der in ihm tobte.
Nichts außer der Tatsache, dass er ihr wirklich helfen wollte.
Aber wer würde ihm beistehen?
Keine Menschenseele, beantwortete er sich im Stillen seine Frage selbst, und im selben Moment öffnete sich die Brosche und fiel ihm in die Hand.
»Danke«, sagte Madeline mit etwas unsicherer Stimme.
»Da du ja wahrscheinlich nicht gerne voll bekleidet baden möchtest, blieb mir wohl kaum etwas anderes übrig, als dir zu helfen«, gelang es Iain gerade noch zu sagen, und auch seine Stimme klang vor Anspannung ganz gepresst.
Die Bilder, die seine eigenen Worte in seinem Kopf heraufbeschworen hatten, ließen ihn erschrecken. Er verwünschte sich für seine ausgeprägte Fantasie.
Und dann erschauderte er richtig.
Es war ein Erschaudern, das ihn so heftig überlief, dass er die Fäuste ballte, bis er spürte, wie sich die Nadel der Brosche in seinen Handballen bohrte.
Aber er biss die Zähne zusammen und verkniff sich jeden Schmerzenslaut, froh für einen Moment von seinem immer drängenderen Bedürfnis abgelenkt zu sein, Madelines zerrissenes Mieder vorn zu öffnen und sein Gesicht in der warmen Mulde zwischen ihren Brüsten zu vergraben.
Oder sie wenigstens in die Arme zu nehmen und sie bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen.
Stattdessen presste er die Lippen zusammen und senkte seine Hände, bevor seine Finger in Gefahr gerieten, nur noch ein einziges Mal ihre samtene, cremefarbene Haut zu streifen.
Dann zog er, so unauffällig wie er konnte, vorsichtig die
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