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MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

Titel: MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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bist du auch hilflos, was? Oma geboren wann?«
    »1910.«
    »Zwei Generationen zurück, circa fünfzig Jahre, na, sagen wir, 1850. Fehlen noch hundert Jahre. In denen kann viel passiert sein, meinst du nicht?«
    »Natürlich. Und das Haus ist sogar noch älter. Ich war nämlich auch mal dort. Aber wie alt genau, weiß ich nicht. Ich werde Tante Henrietta fragen, vielleicht erinnert sie sich an mehr Details. Allerdings wird sie ziemlich komisch gucken, wenn ich ihr erzähle, warum ich das wissen will.«
    »Dir wird schon eine geschickte Ausrede einfallen.«
    Und Carl warf ein: »Ja, ansonsten musst du nur mein Weib fragen, die ist nie um eine Erklärung verlegen.«
    »Ich... oh, was soll ich tun? Ich habe gerade nachgedacht«, schreckte Valentine auf.
    »Hat das wehgetan?«
    Sie ignorierte die spöttische Bemerkung ihres Mannes und sah mich fragend an.
    »Wieso hast du vorhin gemeint, Ken hätte schottische Verwandte?«
    »Weil der Mann in meinem Traum eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm hat.«
    »Ernsthaft?«
    »Ja, mein Lieber.«
    »Sie hat Margarets Freund aber als gut aussehend geschildert, Leute. Liegt die Ähnlichkeit in meinem umwerfenden Aussehen?«
    »Du bist eindeutig der Zweitschönste im Lande.«
    »Bleib doch mal ernst. Ken, wie ist das mit deinen Vorfahren?«
    Valentine hatte sich verbissen. Aber Ken hatte nicht viel zu bieten, ihn hatte seine Familiengeschichte bisher nicht sonderlich interessiert.
    »Meine Leute sind, soweit ich weiß, zwar aus Schottland eingewandert, aber das muss Ende des achtzehnten Jahrhunderts gewesen sein. Sie sind mit den ersten großen Trecks nach Westen gezogen und haben später eine Farm gegründet.«
    »Mackey - natürlich. Irgendein Mac muss euer Stammvater sein. Man hat die unaussprechlichen schottischen Namen in der Neuen Welt gerne vereinfacht«, erklärte Carl.
    »Also vielleicht doch ein MacLeod? Wie spannend, wenn ihr beide Nachkommen dieses alten Liebespaares wärt.«
    »Spannend? Ich weiß nicht. Ich lebe heute, nicht damals.«
    »Vielleicht liegt ein Fluch auf eurer Beziehung?«
    »Eine ganze Reihe Leute setzen voraus, wir hätten eine Beziehung, Ken.«
    »Und dann noch eine fluchbeladene. Wie grässlich.«
    Damit hatten wir es allerdings geschafft, Valentine doch verlegen zu machen. Sie hatte leicht gerötete Wangen und sah uns um Entschuldigung heischend an.
    »Tut mir leid, wir haben so viel gemeinsam, ich habe darüber gar nicht nachgedacht. Ich spinne mir manchmal ein bisschen zu viel zusammen, nicht?«
    Ich fand das im Grunde auch, aber da ich solche Vorwürfe kannte, sagte ich nichts dazu. Mein Interesse an der ganzen Sache lag nämlich mehr bei dem armen Geisterkater, der so sehr das Streicheln vermisst und dessen Schnurren das Schloss zum Wackeln gebracht hatte, als an der alten, verstaubten Liebesgeschichte. Und weil ich Valentine wirklich mochte und sie ziemlich betreten dreinblickte, nickte ich ihr aufmunternd zu und meinte: »Schreib es auf. Schreib einfach die Geschichte der beiden auf, so, wie sie hätte passieren können.«
    »Margita, das ist eine prächtige Idee. Dann schweigt sie wenigstens für ein paar Stunden stille.«
    »Kabbelt euch im Hotel weiter. Ich finde, es wird ziemlich feucht.«
    Ken zog mir die Kapuze meiner Regenjacke über den Kopf. Wirklich, es hatte angefangen zu nieseln, und wir gingen mit zügigen Schritten zurück.
    »Ich habe übrigens MacDuffnet wegen der gefälschten Geldscheine angesprochen«, sagte Ken neben mir.
    »Und, hat er zugegeben, dass er sie fabriziert hat?«
    »Nein, er war entrüstet. Er kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie solche Scheine in sein Hotel gekommen sein könnten.«
    »Er kann doch nichts dafür, wenn ihm die jemand untergejubelt hat. Ich prüfe auch nicht immer jeden Schein. Und diese sind mir sowieso völlig fremd.«
    »Aber, Margita, was wäre, wenn er tatsächlich Falschgeld wäscht?«
    »Ken, du hast zu viele Krimis gelesen. MacDuffnet ist vielleicht nicht der sympathischste Zeitgenosse, aber das wird er sicher nicht tun. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Gerüchte mit der Verbrecherbande wahr sind. Wenn hier ein Polizist auftaucht, dann reden die Einwohner ein ganzes Jahr von dem Ereignis. Und jedes Mal wird das Vergehen weiter aufgebauscht.«
    »Wenn du meinst.«
    Oje, heute war die Stimmung aber verhagelt. Valentine hatte offensichtlich von Carl eine Gardinenpredigt zu hören bekommen. Die beiden mufften sich, gelinde gesagt, an. Und ich hatte Kens Abenteuerdrang so

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