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MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

Titel: MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Eichhörnchen? Frisst sie Nüsse aus deiner Hand?«
    »Ach, Blödsinn. Mir fällt kein anderes Wort ein. Aber sie erzählt mir Sachen aus der Vergangenheit, von denen ich nie gedacht hätte, dass solche Dinge passiert sein könnten. Sie kennt Arthur schon von früher her.«
    »Oh, eine Romanze lebt auf?«
    »Spotte nicht. Ich finde das irgendwie rührend. Außerdem mag ich Arthur.«
    »Ja, das habe ich auch schon gemerkt. Er ist ein bisschen geheimnisvoll. Ähnlich wie ihn stelle ich mir die alten Druiden vor, die hier gelebt haben.«
    »Das ist kein ganz schlechter Vergleich. Ich werde nach einer goldenen Sichel Ausschau halten. So, aber da kommt Tante Henrietta. Tschüss, bis später.«
    Tante Henrietta war blendend gelaunt und zeigte keinerlei Missfallen darüber, dass ich Ken zum Abschied einen Kuss gab. Wir unterhielten uns eine Weile über das Städtchen Tainwick, wo sie ebenfalls einige Einkäufe getätigt hatte, und ich konnte inzwischen einigermaßen gelassen über die Ereignisse am vergangenen Abend berichten.
    »Keine ganz einfache Gabe, die du besitzt, Margita«, meinte sie dazu. »Aber vielleicht hast du es überwunden, nachdem du das schreckliche Ende dieses Mädchens erlebt hast.«
    »Zumindest passiert mir inzwischen nichts mehr, wenn ich das Grab sehe oder die Brosche anfasse. Du wirst recht haben. Ich muss unbedingt Valentine davon schreiben. Sie wird ungeheuer begeistert sein, denke ich.«
    »Tu das. Ich werde heute Nachmittag noch ein paar Worte mit Arthur wechseln.«
    Damit war ich entlassen.
    Mit einigen Bogen Briefpapier setzte ich mich an meinen Tisch und schrieb an Valentine, solange die Eindrücke noch ganz frisch waren. Darüber verging die Zeit, und als ich wieder auf die Uhr sah, war es schon kurz nach vier. Gleich würde Ken kommen, und wir könnten zu unserem Spaziergang aufbrechen. Ich freute mich, doch als ich ans Fenster trat, war das Schloss schon wieder in diese ekelhafte Nebeldecke gehüllt. Man konnte kaum noch die Nebengebäude erkennen, und feuchte Kälte drang durch die Ritzen der undichten Rahmen. Der Nebel erschien mir sogar noch undurchdringlicher als am Vortag. Schade, aber da konnte man nichts machen. Das Wetter in dieser Gegend war eben unberechenbar.
    Trotzdem hoffte ich, Ken würde bald an meine Tür klopfen, damit wir den Nachmittag miteinander verbringen konnten. Und ein klein wenig sehnsüchtig dachte ich daran, dass man, statt einen Spaziergang zu machen, sich auch gemeinsam unter eine warme Decke verkriechen konnte.
    Es wurde halb fünf, und noch immer kein Ken. Ob der Bus später kam?
    Ungeduldig ging ich nach unten und klopfte an Kens Zimmertür. Niemand öffnete. Seltsam. Aber vielleicht wusste Morrigan an der Rezeption, ob der Bus Verspätung hatte.
    »Der ist trotz des Nebels pünktlich gewesen«, erklärte sie mir.
    Daraufhin wurde ich wirklich unruhig. Der nächste Bus würde erst um achtzehn Uhr eintreffen.
    »Ist vielleicht ein Anruf für mich gekommen?«, fragte ich sie deshalb, obwohl mir das peinlich war, denn sie hatte meiner Meinung nach wirklich heftig mit Ken geflirtet. Ihr mitleidiges Lächeln zeigte mir, dass ich mit meinen Vermutungen richtiglag.
    »Nein, kein Anruf. Aber Mr. Mackey ist mit dem Vier-Uhr-Bus zurückgekehrt, wenn Sie das wissen wollen.«
    Trotz meiner heißen Ohren bedankte ich mich sehr kühl.
    Wo war dieser Mann? Ich schlenderte noch einmal zu seinem Zimmer. Vielleicht hatte er sich einen Moment hingelegt und war eingenickt? Er hatte schließlich in der Nacht genauso wenig Schlaf gehabt wie ich.
    Die Tür war abgeschlossen, und auch lautes Klopfen brachte keine Reaktion. Ich eilte zurück in meinen Raum und versuchte es mit dem Zimmertelefon. Auch nichts.
    In aufkeimender Verzweiflung drückte ich meine Nase an das kalte Fenster. Nebelschwaden, nichts als Nebelschwaden. Als ob wir mitten in einer Wolke lebten.
    Ein Nebelwölkchen drang durch die Scheiben und blieb als Katzengestalt auf der Fensterbank sitzen.
    »Hallo, MacTiger. Na, hast du dich von deinem Auftritt gestern Nacht erholt?«
    MacTiger sah mich mit seinen rot leuchtenden Augen an. Aber er reagierte nicht auf meine Frage, sondern schwebte zu dem Kaminsims und ließ die Pfote wieder über dem Ornament der Silberdistel baumeln.
    »Willst du die Brosche sehen, Kater?«, fragte ich und streckte meine Hand aus, um ihn zu kraulen.
    Er schüttelte heftig den Kopf und sauste wieder zum Fenster.
    Nanu? Er verhielt sich wirklich eigenartig.
    »Du willst mir etwas

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