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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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einem Monat! Die herrlichsten Zitronen kosten 5 Sou: hundert Zitronen für die Fingernägel, das ist vielleicht übertrieben, selbst für Yonville«, reklamierte Maxime Du Camp im Oktober 1856. Dennoch ließ Flaubert die fünfundzwanzig Franc für den Vorabdruck in der Revue de Paris unverändert stehen, in der ersten Buchausgabe korrigierte er dann auf vierzehn. – Der Kopist hat aus einem »blauen Kaschmirhauskleid« ein »blaues Kaschmirkleid« gemacht.
    – à la chinoise: Für eine Frisur »à la chinoise« wurde das Haar über der Stirn und an den Schläfen hochgekämmt und im Nacken zusammengefasst.
    – Italienisch lernen: In den Entwürfen will Emma davor auch noch in der Rieule kalte Bäder nehmen und schwimmen lernen, sie kauft sich zu diesem Behufe ein »costume de bain complet«, gibt ihr Vorhaben jedoch auf, als sie zum ersten Mal bis zu den Knöcheln im eiskalten Wasser steht.
    Sie liest Romane: » ROMAN Romane verderben die Massen. […] Es gibt Romane, die mit der Spitze eines Skalpells geschrieben sind. Bsp.: Madame Bovary .« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Getreidemaschinen: Mitte des 19.  Jahrhunderts tauchen Sä-, Dresch-, Mäh- und Erntemaschinen auf, alle natürlich von Tieren gezogen.
    gelbe Handschuhe: Wurden von vornehmen Herren und Aristokraten getragen; ein »gant jaune« war ein Stutzer.
    bei einem Duell: In einem Brief an Louise Colet vom 22. September 1853 berichtet Flaubert von dem Schriftsteller Joseph-François Soubiranne, der »einst bei einem Duell umgekippt « sei; an diesen Vorfall erinnert er sich auch bei der Beschreibung des Duells zwischen Frédéric Moreau und dem Vicomte de Cisy, der aus Angst in Ohnmacht fällt ( L’Éducation sentimentale , Zweiter Teil, Kapitel IV und Dritter Teil, Kapitel II: »Er ist umgekippt vor Frédéric«).
    Krabben: Flaubert verwendet hier den in Normandie und Bretagne geläufigen Ausdruck »salicoques«, wie auch in Par les champs et par les grèves : »Ich glaube, Nantes ist eine ziemlich dumme Stadt, aber ich habe dort so viel Krabben gegessen, dass ich sie in angenehmer Erinnerung behalte« (Éd. Conard, S.  48).
    das ist am sichersten: »Endlich bin ich mit meinem ersten Teil (vom zweiten) fertig geworden«, schreibt Flaubert am 25. Juni 1853 an Louise Colet. »Ich werde noch eine ganze Woche damit verbringen, das alles durchzulesen und abzuschreiben, und morgen in acht Tagen werde ich dem Herrn Bouilhet alles vorkotzen. Wenn es gutgeht, wird das eine große Sorge weniger sein und eine feine Sache, dafür verbürge ich mich, denn der Inhalt war ziemlich mager . Dennoch glaube ich, dass dieses Buch einen großen Mangel haben wird, nämlich: den Mangel an materieller Proportioniertheit. Ich habe bereits zweihundertsechzig Seiten, und sie enthalten nur Vorbereitungen von Handlung, mehr oder weniger kaschierte Expositionen von Charakteren (freilich abgestuft), von Landschaften, von Orten. […] Am liebsten würde ich Bücher machen, bei denen ich nur Sätze schreiben müsste (wenn man das so sagen kann), so wie man, um zu leben, nur Luft einatmen muss. Was mich enerviert, das sind die Tücken des Plans, die Kombination von Wirkungen, all die Berechnungen des Dahintersteckenden, und die sind Kunst, denn die Wirkung des Stils hängt von ihnen ab, und zwar ausschließlich.«

Kapitel VIII
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    Landwirtschaftsausstellung: Mit diesem Kapitel war Flaubert sehr lange beschäftigt, er hat es insgesamt siebenmal neu geschrieben. »Heute abend habe ich soeben meine ganze große Szene der Landwirtschaftsausstellung entworfen«, verkündet Flaubert am 15.  Juli 1853 Louise Colet. »Sie wird enorm sein; das ganze bekommt gut fünfunddreißig Seiten. Ich muss in der Erzählung von diesem bäurisch-kommunalen Fest und bei seinen Einzelheiten (wo alle Nebenfiguren des Buches auftreten, reden und handeln) das stetige Gespräch eines Herrn vorantreiben, und zwar ganz im Vordergrund, eines Herrn, der eine Dame aufheizt . Außerdem habe ich in der Mitte die feierliche Rede eines Präfekturrats und am Ende (wenn alles vorbei ist) einen Zeitungsartikel, verfasst von meinem Apotheker, der in gutem philosophischen, poetischen und fortschrittlichen Stil von dem Fest berichtet. Du siehst, das ist kein Kinderspiel.« Ein Jahr zuvor, am 18.  Juli 1852, hatte er den »Comice agrigole« in Grand-Couronne, unweit von Croisset, besucht. Ein Vergleich mit dem Bericht darüber im Nouvelliste de Rouen zeigt, dass Flaubert nicht nur die großen

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