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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normal gehen konnte, als sie das rechte Bein vorsetzte. Das linke folgte, und wenig später war sie wieder auf dem Weg zum Hotel.
    Die Sicherheit hatte sie einigermaßen zurückgefunden. Sie war nach wie vor auf der Hut. Deshalb schaute sie auch nicht nur nach vom, sondern blickte immer wieder zur Seite, weil sie damit rechnete, dass wieder Tiere auftauchten.
    Diesmal passierte nichts mehr. Sie hielten sich zurück. Es dauerte nicht lange, bis die das zerfasernde Licht der Außenleuchten sah, die eine kleine Kette um das Hotel bildeten.
    Wenige Schritte weiter sah sie das Haus, aber ein beruhigtes Gefühl wollte trotzdem nicht aufkommen. Nach wie vor blieb der Druck innerhalb der Magengegend bestehen, und er würde auch so leicht nicht weichen.
    Auf der im Boden eingelassenen Matte vor der Tür trat Maxine noch ihre Füße ab, bevor sie sich in die Wärme und die Helligkeit des Hotels begab.
    Es lief noch immer die gleiche CD. Rhonda saß nicht hinter der Rezeption. Sie war damit beschäftigt, Prospekte in einem Regal zu verteilen, das links an der Wand hing.
    Als sie merkte, dass jemand gekommen war, drehte sie sich um. »Ha, Sie sind es, Mrs. Wells.«
    »Ja, ich.«
    »Und? War der Spaziergang toll? Hat er Ihnen gut getan?«
    Die Tierärztin empfand die Frage in Anbetracht der Lage als Hohn, aber sie wusste auch, dass sie Rhonda nicht dafür verantwortlich machen konnte, und sagte: »Ja, ich habe mich wohl gefühlt.«
    »Klar, das muss man auch.« Rhonda schaute auf ihre angeschmutzte Kleidung.
    Maxine erzählte von dem Angriff der Pferde, spielte den Vorfall jedoch herunter. »Ja, und dann habe ich einen Augenblick nicht aufgepasst und bin auf einer feuchten Stelle ausgerutscht.«
    »Um Himmels willen, Sie haben sich doch nicht wehgetan?«
    »Keine Sorge, ich habe Eisenknochen.« Maxine lächelte. »Ja, da fällt mir noch etwas ein. Ist Mrs. Ryder inzwischen da?«
    »Ja, sie war mal kurz hier. Dann ist sie wieder gegangen, aber sie wird sicherlich bald wieder erscheinen.«
    »Ja, das denke ich auch«, erklärte Maxine und ging auf die Treppe zu, um auf ihr Zimmer zu gehen.
    Sie schritt langsam über die Stufen hinweg und kam sich beinahe wie eine alte Frau vor. Es war ihr unmöglich, die Gedanken an das Erlebte abzuschütteln. Wenn sie daran dachte, wie knapp sie dem Tod entronnen war, bekam sie eine Gänsehaut.
    Als die die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte, war sie zu einem Fazit gelangt. Jetzt sah sie den Angriff der Pferde sogar als einen Mordanschlag an.
    Aber warum war er erfolgt? Es gab keinen Grund. Nichts und gar nichts. Sie hatte dazu keinen Anlass gegeben. Gerade ich!, dachte Maxine, wo ich mich immer wieder um Tiere kümmere und versuche, sie zu heilen. Sie liebte Tiere. Egal, welche. Pferde gehörten ebenso dazu wie auch Ratten, obwohl ihre Schwester durch letztere einen furchtbaren Tod erlitten hatte. Für sie gab es keine direkte Schuld der Pferde. Sie mussten manipuliert worden sein.
    Wer schaffte das?
    Allgemein gesagt, lag die Schuld bei den Menschen. Sie waren diejenigen, die sich mit den Tieren beschäftigten. Die immer wieder versuchten, sie unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie wollten sie dressieren, manipulieren, ihre Macht beweisen, und genau das war sicherlich auch mit den angriffslustigen Pferden geschehen.
    Vor ihrer Zimmertür blieb Maxine stehen und schaute den Gang zurück. Es gab niemanden, der sie verfolgt hätte. Alles war normal. Sie lächelte kantig, denn sie ging jetzt davon aus, dass sich hinter dieser angeblichen Normalität das Grauen verbarg.
    Bei dieser Feststellung kam ihr wieder die geheimnisvolle Gestalt in den Sinn. Sie war nicht mal weit von ihr entfernt gewesen, aber trotzdem hatte Maxine ihr Gesicht nicht erkannt. Sie wusste nicht mal, ob es sich bei ihr um eine Frau oder einen Mann gehandelt hatte. Ein Gespenst im Nebel, das die Pferde unter ihrer Kontrolle hielt. Denn eines stand fest. Die Tiere hatten der oder dem Unbekannten gehorcht.
    Das Zimmer war leer. Der Trolley stand an seinem Platz und war um keinen Zentimeter verrückt worden. Es saß auch niemand in der Sitzecke, der auf sie gewartet hätte, um sie zu begrüßen. Dieser Gedanke brachte sie wieder auf den Grund der Einladung.
    Wo hielt sich Tabea Ryder auf?
    Maxine schloss die Tür, drehte den Schlüssel von innen herum und nickte, als hätte sie eine Antwort erhalten, obwohl sie keinen Menschen zu Gesicht bekam.
    Das Verhalten dieser Frau war ihr mehr als suspekt. Schließlich hatte sie ihr die

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