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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schlüsse zu ziehen, das war stets ihre Maxime gewesen. Auch jetzt wollte sich Maxine daran halten.
    Und dann kam ihr noch etwas in den Sinn. Man hatte sie in eine Falle gelockt. Man wollte sie festsetzen, mit ihr spielen, um dann zuzuschlagen. Auch dafür, wenn es denn stimmen sollte, musste es einen Grund geben. Und den wollte sie herausfinden. Deshalb entschloss sie sich, nicht einfach zu verschwinden.
    Aber sie wollte etwas anderes tun. Sich ein wenig Rückendeckung besorgen und sich bei einer Person Rat holen, die tagtäglich mit außergewöhnlichen Fällen zu tun hatte.
    Ihre Hand zuckte schon zum Telefon, um John Sinclair anzurufen, aber das ließ sie bleiben. Sie traute der Angestellten in diesem Hotel durchaus eine Überwachung zu. Deshalb nahm sie ihr Handy und tippte die Nummer des Geisterjägers sein...
    ***
    Ich hatte die Dose mit dem Fisch geleert, ich hatte auch einen Schluck Bier getrunken, aber ich fand keine innere Ruhe. Das hing mit der leichten Erwärmung in der Kreuzmitte zusammen, auch mit dem Traum innerhalb der kurzen Einschlafphase und natürlich mit der seltsamen Einladung zu einer Party, deren Gastgeberin mir unbekannt war.
    Trotzdem sollte ich zu ihr kommen. Das ließ darauf schließen, dass sie mich schon kannte.
    Aber woher?
    Ich hatte bisher nichts mit einer Tierbuchautorin zu tun gehabt. Das war überhaupt nicht mein Metier. Deshalb sah ich auch keinen Grund für diese Einladung.
    Oder hatte diese Tabea Ryder auf meine Neugierde gesetzt?
    So musste es einfach sein. Neugierig war ich tatsächlich, besonders wenn es Dinge betraf, die mich persönlich angingen. Ich sollte dorthin kommen und an einer Party teilnehmen.
    Eine Falle! Gestellt durch eine Frau, die ich nicht kannte. Die etwas mit mir vorhatte. Die mich möglicherweise auf diesem nicht eben direkten Weg an einen Fall heranführen wollte.
    Warum diese Geheimniskrämerei?
    Die Unruhe wurde nicht geringer. Ich dachte daran, dass ich nur knapp 50 Kilometer zu fahren hatte, und die Strecke riss ich auf einer Backe ab. Es war vielleicht sogar gut, wenn ich schon vorher fuhr und mich in der Gegend etwas umschaute. Mir war klar, dass ich in der Nacht keinen Schlaf finden würde, denn die Probleme würden sich immer durch meinen Kopf bewegen, und zu einer Lösung würde es sowieso nicht reichen.
    Also los und...
    Das Telefon war der Störenfried. Meine Gedanken zerrissen, und ich wandte mich dem Apparat zu. Im Innern war ich froh, abgelenkt zu werden, und ich rechnete damit, dass der Anruf etwas mit der vor mir liegenden Einladung zu tun hatte. Möglicherweise hatten Shao und Suko noch etwas im Internet herausgefunden.
    Es war keiner der beiden, sondern eine Frau, mit deren Anruf ich beim besten Willen nicht gerechnet hatte.
    »Max!«, rief ich und lachte. »Das ist aber eine Freude. Lebst du auch noch?«
    »Ja, Unkraut vergeht nicht.«
    »Und wie sieht es mit Carlotta aus?«
    »Ihr geht es gut, John.«
    »Das freut mich. Das freut mich wirklich.« Es war nicht nur so dahingesagt, denn ich hatte das Vogelmädchen in mein Herz geschlossen. »Grüße sie von mir, wenn du gleich mit ihr sprichst und...«
    Maxine unterbrach mich. »Das kann ich leider nicht, John.«
    Genau jetzt wurde ich aufmerksam. Etwas klingelte in meinem Kopf. Es lag nicht nur an den Worten der Tierärztin, sondern auch am Klang der Stimme. Bei mir brauchte sie nicht zu schauspielern, ich merkte sofort, dass sie etwas bedrückte. So nahm ich den Faden wieder auf und fragte: »Wieso kannst du das nicht?«
    »Weil ich nicht zu Hause bin.«
    »Aha, das ist klar. Und wo steckst du? In London? Wenn ja, dann komm sofort vorbei.«
    »Ich bin nicht in London, John, aber ich bin auch nicht weit von der Stadt entfernt.«
    »Dann kann ich kommen.«
    »Daran habe ich gedacht.«
    »Wunderbar.« Ich freute mich ehrlich. »Und wohin muss ich fahren?«
    »Etwas hinaus aufs Land. In das Epping Upland Hotel. Es liegt südlich von Harlow.«
    Etwas wirbelte durch meinen Kopf. Ich spürte, dass ich blass wurde, und flüsterte: »Ja, Maxine, ich weiß genau, wo es liegt. Das heißt, ich bin noch nicht dort gewesen, aber dieser Name ist mir nicht unbekannt, das ganz sicher nicht.«
    »Ach, ist das so bekannt?«
    »Ich denke nicht. Es sei denn, man hat etwas Bestimmtes vor und will eine Party feiern.«
    Diesmal schwieg Maxine. Allerdings nicht lange, dann fragte sie: »Wie kommst du gerade auf eine Party?«
    »Weil ich von einer gewissen Tabea Ryder zu dieser Party eingeladen worden bin. Und

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