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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wells? Warum soll sie umgebracht werden?«
    »Das wird sie dir auch sagen.«
    »Dann ruf sie endlich her!«
    Rhonda schüttelte den Kopf. »Später, Sinclair. Zuvor muss ich noch etwas richten, und das genau hängt unmittelbar mit dir zusammen. Du bist ein Bulle, und ich weiß, dass Bullen nie ohne ihre Kanonen losziehen. So wird es auch bei dir sein – oder?«
    »Ja.«
    »Dann bewege dich ganz vorsichtig und zieh deine Waffe mit spitzen Fingern hervor. Halte sie so, dass die Mündung nicht auf mich zielt, sondern zu Boden zeigt. Lass sie dann fallen und tritt sie zur Seite. Mehr will ich nicht.«
    »Perfekt«, sagte ich.
    Die Antwort verunsicherte sie. »Wieso sagst du das?«
    »Du hast wohl viele Action-Filme gesehen. Besser hätte es auch im Kino nicht klingen können.«
    »Halt dein Maul!«
    Das tat ich nicht. Dafür erkundigte ich mich nach den Eulen. »Was ist mit den niedlichen Vögelchen hier? Werden sie es denn zulassen, wenn ich mich bewege?«
    »Keine Sorge, ich bin bei dir.«
    Das war sie leider, und die Waffe war es auch. Wäre es anders gewesen, hätte ich meine Beretta ziehen und schießen können, so aber war das alles in Frage gestellt.
    Ich winkelte den rechten Arm an, als ich ihn angehoben hatte. Dann drückte ich ihn zur Seite, um an meine Waffe zu gelangen. Da schützte mich leider auch nicht der Nebel, denn Rhonda stand so nahe bei mir, dass sie jede meiner Bewegungen beobachten konnte.
    Ich musste leider zugeben, dass ich Rhonda unterschätzt hatte. Sie war nicht dieses Girl, das nur darauf Wert legte, ihre Reize zu präsentieren, sie wusste sehr genau, was sie wollte, und für mich sah es im Moment nicht gut aus. Ihre Chefin konnte sich wirklich auf die perfekte Vorbereiterin verlassen.
    Man lernt eben nie aus. Vielleicht hatte ich mich auch nur zu naiv benommen.
    Ich spürte das kühle Metall der Beretta an meiner rechten Hand, aber diesmal durchfloss mich kein Vertrauen, denn auf die Waffe konnte ich mich leider nicht verlassen.
    Rhonda ließ ich nicht aus den Augen, als ich die Pistole hervorzog. An den Druck auf meinen beiden Schultern hatte ich mich schon so weit gewöhnt, dass ich ihn kaum noch merkte. Wichtig war einzig und allein Rhonda mit ihrer Waffe. Ich wartete darauf, dass sie einen Fehler beging, doch dazu war sie leider zu clever.
    Schließlich hielt ich die Beretta in der Hand, und zwar so, dass sie gekippt war und die Mündung nach unten pendelte.
    »Super, Sinclair, hätte ich nicht gedacht.«
    »Ich richte mich eben immer nach den Möglichkeiten.«
    »Klar, so lebt man auch länger. Und jetzt lass das Ding zu Boden fallen. Beweg dich nicht zu hektisch, denn du weißt ja, dass die Eulen das nicht vertragen.«
    »Hat deine Chefin sie dressiert?«
    »Das braucht sie gar nicht, mach dir da nur keinen Kopf. Tabea ist perfekt. Die Tiere tun, was sie sagt. Da braucht sie keine Dressur.«
    »Eine Mrs. Dolittle.«
    »Wenn du so willst, schon.«
    Ich ging etwas in die Knie. Sofort zuckten die gefiederten Wächter auf meinen Schultern, aber diesmal hackten sie nicht zu Sie schienen genau zu wissen, was hier ablief.
    Die Beretta fiel zu Boden, doch sie lag noch dicht bei meinen Füßen, was Rhonda nicht passte.
    »Tritt sie zur Seite!«
    » Sorry , aber ich bin kein Fußballer. Wäre das nicht etwas für dich?«
    »Mach schon, verdammt!«
    Spaß verstand sie wirklich nicht. Aber auch mir war das Lachen vergangen. Was jetzt passierte, war nichts anderes als ein letztes Aufbäumen, und mir musste auch allmählich etwas einfallen, sonst geriet ich wirklich in die Klemme.
    Rhonda ließ mich nicht aus den Augen. Ich hob das rechte Bein an. Die Beretta lag dazu günstiger.
    Dann trat ich zu.
    Es war nur ein kurzer Kick, aber er reichte aus, um der Waffe den nötigen Schwung zu geben und sie so weit auf der Reichweite zu befördern, dass auch Rhonda zufrieden war.
    »Sehr gut, Sinclair, wirklich. Du kennst die Regeln.«
    »Manchmal schon. Aber mich stören die beiden Eulen. Kannst du sie nicht wegholen?«
    »Das liegt nicht in meinen Händen. Dafür ist eine andere zuständig. Aber keine Sorge, sie wird uns schon nicht im Stich lassen. Die Voraussetzungen werden für uns immer günstiger.«
    Das konnte ich nicht abstreiten. Es ärgerte mich eben nur, dass dies auf meine Kosten passierte. Ich wollte eine weitere Frage stellen, die sich um Maxine Wells drehte, da hörte ich wieder diesen Pfiff, der von einem Tremolo begleitet wurde.
    Nicht nur die Frau vor mir reagierte und schaute hoch, auch

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