Maddrax - Folge 367: Techno-Amazonen (German Edition)
geschickt. Er verlangt nicht, dass die Menen an der Seite der Fremden kämpfen, er verlangt nur, dass sie sich ruhig verhalten. Trotzdem gibt es bereits einige Speichellecker, die den Fremden unsere Stellungen verraten. Von ihnen muss er auch erfahren haben, dass du und Hildegaad euch nicht grün seid. Das versucht Dönyö nun auszunutzen.“
Anastaasa nickte. Das unangenehme Kribbeln in ihrem Magen hatte sich längst zu einem schmerzhaften Knoten zusammengezogen. „Hildegaad wird mich ausliefern, um ihre Haut zu retten“, murmelte sie.
„Was wirst du tun?“
„Es bleibt nur ein Weg offen.“
Gegenwart: Malmee, 2545
Matt, Juefaan und Aruula kehrten in die Festung zurück. Sie wurden problemlos von den Wächterinnen eingelassen, während diese gleichzeitig zwei Händlerinnen wegscheuchten, die dem hölzernen Schott zu nahe gekommen waren. Die ganze Burg schien Sperrgebiet für die Menschen von außerhalb zu sein. Nur die, die in der Wudansburg arbeiteten oder wohnten, durften augenscheinlich herein.
In der Festung wartete bereits Lareesa auf sie. Oder besser auf Aruula, die sie zu einer Jagdpartie auf eine Shassen-Population einlud. Aruula sagte freudig zu.
„Na toll“, maulte Juefaan. „Die Lady vergnügt sich auswärts. Und was machen wir jetzt? Wir stehen da wie bestellt und nicht abgeholt.“
Matt grinste und schlug ihm auf die Schulter. „Dann machen wir eben einen Männertag, Kleiner. Wir streifen durch die Festung und schauen uns all die hübschen Frauen an.“
Juefaan war Feuer und Flamme. Nachdem sie sich von PROTOS Unversehrtheit überzeugt hatten, begannen sie die einzelnen Sektionen zu erkunden, wie die Gebäuderinge unter der Weltratsherrschaft genannt worden waren.
Matt wusste noch, dass es sich bei dem äußeren Ringbau um Sektion 1 gehandelt hatte. Dort stießen sie auf größtenteils verlassene Hallen, die als Lager, Schlachthäuser und Ähnliches gedient hatten. Zum Teil drang schlimmer Gestank in ihre Nasen, aber Matt sah ein, dass es unmöglich war, die gigantische Bausubstanz, die allein schon der äußere Ring darstellte, auch nur ansatzweise in Ordnung zu halten. Dafür hätte man ein Heer an Reinigungskräften gebraucht.
Immer wieder stießen Matt und Juefaan auf Hinterlassenschaften der Nordmänner, so wie den abgesoffenen Schaufelraddampfer, der unterhalb einer direkt ans Meer grenzenden Werfthalle seitlich im Wasser lag und dort vor sich hin rostete.
Juefaan trat nach einigen Ratzen, die um seine Füße huschten. „Mistviecher!“, stieß er hervor. Dann plötzlich hielt er inne. „Matt! Ich glaube, ich habe gerade Juule gesehen!“
„Wo?“
„Dort hinten in den Schatten, wo die Regale stehen.“
Matt zog die Schultern hoch. „Wenn’s ihr Spaß macht.“ Falls es stimmte, konnte er nichts daran ändern, dass die Amazone sie observierte.
In Sektion 3 stießen sie auf Tiergehege, in denen sich blökende und grunzende Kamauler tummelten. Die Gehege lagen direkt an einer der Transitgassen, die die Anlage von der inneren Sektion Z bis zu den acht Außenschotten von Sektion 1 sternförmig durchschnitten und hauptsächlich dem Zugverkehr dienten.
Soeben schob sich rumpelnd ein Zug aus dem Schott von Sektion 2 und hielt bei den Tiergehegen. Die beiden Amazonen, die ihn lenkten, sprangen von der Lok. Eine kramte eine Pfeife aus der Tasche und steckte sie zwischen die Lippen. Ein schriller Pfiff ertönte. Fast umgehend ging eine Tür auf. Drei ältere Männer mit Schaufeln erschienen.
„Wo bleibt ihr wieder, ihr Faulpelze!“, rief die Amazone, die gepfiffen hatte, aggressiv. „Los, beeilt euch, wir haben noch was anderes zu tun.“
Im Laufschritt bewegten sich die Menen auf die beiden Transportwaggons zu, die zu Mehl zerstampftes Tierfutter geladen hatten. Furchtsame Blicke trafen die Frauen, die nur dastanden, dann öffneten sie die Klappen und begannen das Futter in hölzerne Transportkisten zu schaufeln.
„Männer gelten hier nicht viel“, murmelte Juefaan. „Da hattest du vollkommen recht, Matt.“
In Sektion 5 stießen sie auf zwei Amazonen, die Klempnerarbeiten an einem tropfenden Wasserhahn in Form eines Izeekepir-Kopfes, der einen Brunnen speiste, verrichteten. Sie kamen an einer Werkstatt vorbei, aus der lautes Hämmern und Kreischen ertönte. Juefaan blieb wie vom Blitz getroffen stehen.
„Was ist denn?“, fragte Matt.
„Sie ist da drin! Ich habe sie gerade gesehen.“ Er war ganz aufgeregt.
„Wen hast du gesehen?“
„Milaana.“
„Wer
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