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Madonna

Madonna

Titel: Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lange
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damit wir unseren … Gast bewirten können.«
    Nikolaus jedoch zuckte nur die Achseln. »Er ist nicht unser Gast. Wir sollten Bruder Andreas hier abholen, nicht diesen … Dominikaner.« Abschätzig ließ er seinen Blick an Kramers Gestalt auf und ab wandern, und der misstrauische Ausdruck auf seinem Gesicht nötigte Richard stummen Respekt ab. Innerhalb weniger Augenblicke hatte dieser junge Mann Kramer taxiert und ihn offenbar für unsympathisch befunden. »Und überhaupt«, wandte er sich dann an Albert. »Wer sind eigentlich die anderen Kerle?«
    Alberts Arme schlackerten aufgeregt durch die Luft. »Du bist unhöf…«
    Richard fiel ihm ins Wort. »Schon gut! Wir sind nichts weiter als eine Reisegesellschaft. Wir trafen Bruder Heinrich zufällig auf dem Weg hierher, und da wir dasselbe Ziel hatten, schlossen wir uns ihm an.« Dass es eigentlich umgekehrt gewesen war, dass Heinrich und die Spielleute sich ihm angeschlossen hatten, erwähnte er nicht. Wozu auch?
    Auf Alberts Gesicht leuchtete Verstehen auf. »Ah!«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, schob sich Dietrich vor und ergriffdas Wort. »Meine Freunde und ich hier haben es ein wenig eilig, und wir sollten sehen, dass wir vorankommen, nicht wahr, Randolf?«
    Randolf nickte. Dann verabschiedeten die Spielleute sich, Dietrich bedankte sich noch einmal bei Richard für die Behandlung seines Ellenbogens.
    Richard lächelte ihm zu. »Passt ein bisschen darauf auf«, riet er.
    Dietrich lachte. »Werde ich. Lebt wohl!«
    Damit tippte er sich gegen die Stirn, und die Spielleute setzten ihren Weg allein fort.
    Albert blickte ihnen nach. Dann steckte er das Sendschreiben in die Hosentasche und wandte sich an Richard. »Wie es scheint, werden wir unverrichteter Dinge nach Nürnberg zurückkehren und dem Spitalmeister diese traurige Nachricht überbringen müssen.« Sein Blick fiel auf die drei Pferde, die an einen Busch gebunden dastanden. Eines von ihnen trug gefüllte Satteltaschen. »Schade um das schöne Willkommensmahl, das die Köchin uns mitgegeben hat.« Er überlegte kurz, dann strahlte er Kramer an. »Vielleicht könnt Ihr ja das Mahl mit uns teilen?« Und als habe ihn dieser Gedanke zum nächsten geführt, fügte er hinzu: »Wer weiß? Vielleicht könntet Ihr Euch ja auch vorstellen, an Bruder Andreas’ Stelle an Heilig-Geist …«
    »Ich fürchte nein!«, unterbrach Kramer ihn mitten im Satz. »Ich komme aus ganz anderen Gründen nach Nürnberg.« Er klopfte auf den Beutel an seiner Seite, aber zu Richards Erleichterung zog er es vor, nicht schon wieder von dem Buch darin anzufangen.
    »Hm. Nun denn.« Albert gab einem seiner Begleiter, jenem, der nicht an das Kreuz gelehnt stand, einen Wink. Der junge Mann nickte und trat an die Seite des Pferdes, um die Satteltasche loszuschnallen.
    »Da Bruder Andreas nicht kommt, wäre es uns eine Ehre«, sagte Albert zu Kramer, »wenn Ihr das Mahl mit uns teilen würdet.«
    Richard staunte nicht schlecht, als Alberts Begleiter ein weißes Tischtuch auf der Wiese ausbreitete und darauf einen verschlossenen Krug und mehrere Becher stellte und ein in ein weiteres Tuch eingeschlagenes Bündel legte.
    Kramer sah zu, wie er das Bündel auspackte. »Eine Pastete?«
    Albert lächelte breit. »Die beste Fleischpastete, die Ihr diesseits der Alpen finden werdet«, behauptete er. »Sie stammt von unserer Köchin Bertha. Sie …«
    »Fleisch?« Kramer hob amüsiert eine Augenbraue. »Nun, ich fürchte, ich muss Euer freundliches Angebot ausschlagen. Ich kann nicht von dieser Pastete essen.«
    Eine leichte Röte überzog Alberts Gesicht. Er musterte Kramer von Kopf bis Fuß. »Ihr seid ein Predigermönch! Euer Orden geht streng mit dem Verbot um, freitags Fleisch zu essen, nicht wahr?«
    »Nun …« Kramer wirkte noch immer amüsiert. »Leider ja.«
    »A … aber …«
    Albert sah so verzweifelt aus, dass Richard ein Lachen unterdrücken musste.
    Kramer blickte ihn an. »Wäret Ihr so freundlich, an meiner statt die Einladung dieser zuvorkommenden jungen Männer anzunehmen?«, fragte er.
    Richard machte Anstalten, abzulehnen, aber der Mönch griff nach seinem Ellenbogen und drückte ihn sachte. »Ich werde Euch einen Dispens erteilen für den Genuss von Fleisch am Freitag.« Sein Blick wanderte zu Albert und seinen beiden Gefährten. »Und Euch selbstverständlich auch. Ich bin sicher, der Herrgott wird es gutheißen.«
    Alberts Arme und Beine zuckten unkontrolliert. »Seid Ihr … sicher?« Er wirkte, als bekomme er nur noch

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