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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Mitte der Kleiderhakenreihe. »Du hast Glück – Dotty hat ihre Ausrüstung immer schön gepflegt. Besser als Yonik, woran man es wieder mal sehen kann. Er wäre nicht abgestürzt, hätte er seine Flügel sauber gehalten.«
    »Und seine Nase«, ergänzte jemand zur allgemeinen Heiterkeit.
    »Hat er sich schlimm verletzt?«, fragte Arthur.
    »Verletzt?« Alyse lachte. »Wenn du auf dem Turm arbeitest, wie wir es getan haben, und du fällst runter und deine Flügel funktionieren nicht, dann verletzt du dich nicht – dann bist du tot. Nicht mal ein Bürger kann den Sturz überleben. Mehr als viertausend Meter senkrecht in die Tiefe. Wir hatten Glück, dass wir seinen Gürtel und seine Werkzeuge gefunden haben, aber sein Schraubenschlüssel musste ersetzt werden – war verbogen wie eine Sichel, das kannst du mir glauben.«
    Arthur schüttelte den Kopf. Er hatte Susi immer für ziemlich abgestumpft gehalten, aber diese Pfeiferkinder waren noch schlimmer.
    Ich nehme an, wenn man sehr, sehr lange Zeit gelebt hat, dann denkt man anders übers Sterben, stellte er sich vor. Ich frage mich, ob ich einmal genauso denken werde … nicht dass es wahrscheinlich ist, dass ich so lang lebe …
    Jemand zupfte ihn am Ellbogen und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Ich muss weg«, sagte Stachelborste. »Auf mich wartet Arbeit, und direkt nach zwölf kommt ein Hochwasser durch.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Arthur. »Ich weiß Ihre Hilfe wirklich zu schätzen.«
    Er beugte sich dicht zu ihm herab, um ihm die Pfote zu schütteln, und flüsterte dabei: »Wenn Sie irgendetwas über Teil Sechs des Vermächtnisses hören, lassen Sie es mich wissen!«
    »Aye«, versprach Stachelborste. »Auf Wiedersehen, Helios und Suse.«
    »Danke, Borstie«, verabschiedetete sich Susi winkend und sagte, sobald die Erhobene Ratte gegangen war: »Komm und hol dir deinen Tee, Helios«, und suchte bereits zwei ordentlich große Trinkgefäße aus den vielen angeschlagenen Porzellantassen und Bechern aus, die in wirren Haufen um den Spiritusbrenner herumlagen. Einige Schmieraffen, die dort zusammenstanden und Tee tranken, fingen an Hallo zu sagen, und während Susi mit der Linken für sich und Arthur einschenkte, spuckte sie in die Rechte und schüttelte fleißig Hände.
    »Ich werde meine Sachen kontrollieren«, rief Arthur ihr zu, was wahrscheinlich die falsche Bemerkung war. Denn die Schmieraffen nahmen ihre ursprünglichen Tätigkeiten wieder auf, und keiner kam, um sich vorzustellen, als Arthur zu seinem Kleiderhaken ging.
    Arthur zog seinen Regenumhang an, dessen Kapuze über die Schirmmütze passte. Die Mütze selbst besaß eine Schnalle, mit der man sie unterm Kinn befestigen konnte. Unter der Mütze hing eine Schutzbrille mit hellen Gläsern an dem Haken, die Arthur anprobierte und so einstellte, dass sie passte. In der einzigen großen Tasche des Regenumhangs entdeckte er ein Paar schmutziger gelber Flügel. Er nahm sie heraus, schüttelte sie, damit sie sich zu voller Größe ausdehnten, und verbrachte zehn Minuten damit, Dreck und Grus aus ihnen herauszulesen; anschließend faltete er sie wieder zusammen.
    Der Werkzeuggürtel war sehr schwer. Eine seiner sechs Taschen enthielt Schrauben und Muttern in unterschiedlichen Größen. Aus einer anderen entfernte Arthur das verschimmelte Kerngehäuse eines Apfels. In der nächsten lag eine kleine Fettpistole, die leckte, bis er die Düse festdrehte. Die vierte Tasche enthielt ein Paar leichter, fingerloser Lederhandschuhe, die er anzog. In der fünften fand er ein offenbar unbenutztes Reinigungstuch, eine kleine Reinigungsbürste und einen Riegel Seife, auf den BESTE QUALITÄT WASSERLOSE DAUERSEIFE aufgeprägt war.
    Die sechste Tasche war leer. Arthur überprüfte ihren Verschluss und steckte dann schnell die Tüte mit seinem Elefanten, dem Medaillon des Mariners und dem Fünften Schlüssel hinein.
    Er sah sich um, ob jemand etwas bemerkt hatte, aber anscheinend war es ihm gelungen, unauffällig vorzugehen. Nachdem das erledigt war, nahm er die Seife aus der fünften Tasche und testete sie an einem Ölfleck auf seinem Overall. Ein Teil des Flecks ließ sich überraschend mühelos entfernen. Arthur wollte ihn gerade vollständig beseitigen, hielt dann aber inne und schaute zu den Schmieraffen hinüber, von denen die meisten jetzt ihre Ausrüstung anlegten.
    Alle hatten verschmutzte Overalls, und der von Alyse war mit einem guten Dutzend Flecken in den unterschiedlichsten Schattierungen der beklecksteste von

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