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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Keller solltest du sicher sein, nur komm nicht raus, bis ich da bin! Ich werde mit dem Säuberungs–«
    »Was!«, rief Arthur aus. »Kernwaffen! Ich kann nicht glauben, dass du – die Armee einen Teil der Stadt mit Kernwaffen zerstören will! Dort müssen Tausende von Menschen –«
    »Arthur! Ich dürfte eigentlich nicht mal mit dir reden! Vergeude keine Zeit!«
    Erasmus war die Verzweiflung deutlich anzuhören.
    »Wir können ihn nicht aufhalten, der General hat sämtliche Genehmigungen – das Krankenhaus ist zum viralen Seuchenherd nach dem Creighton-Erlass erklärt worden. Besorg dir Wasser und was zu essen und geh in den Keller – jetzt!«
    Dann war die Leitung tot. Das Telefon fing an, zu verblassen und die Substanz zu verlieren, seine harten Kanten wurden nebelhaft und kalt.
    »Halt!«, befahl Arthur und packte fester zu. »Ich will jemanden anrufen!«
    Das Telefon verfestigte sich wieder. Es hörte sich an, als ob ein entfernter Chor sänge, dann drang ein undeutliches Geschrei aus der Muschel. Schließlich sagte eine unbeschwerte, silberhelle Stimme: »Ach, haut doch ab! Das ist unser Amt – es schert uns nicht, was Samstag sagt. Vermittlung hier!«
    »Hier ist Lord Arthur. Ich muss dringend mit Doktor Scamandros sprechen, bitte. Ich bin mir nicht sicher, wo er ist – wahrscheinlich im Unteren Haus.«
    »Ooh, Lord Arthur! Das ist augenblicklich ein bisschen knifflig. Ich werde mein Bestes versuchen, bitte bleibt dran.«

    Arthur ließ das Telefon einen Moment lang sinken und blickte um sich. Er konnte keine Uhr entdecken und wusste nicht einmal die Tageszeit. Genauso wenig wusste er, wie weit diese Privatklinik vom großen Ostbezirkskrankenhaus weg war – es konnte theoretisch nebenan sein. Blatt, Martine und Vess waren mittlerweile in den anderen Räumen und brachten die Schläfer ins Bett, also konnte er auch niemanden fragen. Unterdessen schien die Reihe der alten Leute, die durch das Portal kamen, kein Ende nehmen zu wollen.
    Arthur lief die Rampe hoch, immer knapp an den schlenkernden Ellbogen und breitbeinig schlurfenden Füßen vorbei. Er behielt die Muschel am Ohr, aber im Moment war nichts zu hören, nicht einmal das Geschrei im Hintergrund.
    »Blatt! Blatt! Wie spät ist es?«, rief er zur Tür. Dann hob er die Sprechmuschel und verlangte, ohne leiser zu werden: »Ich muss mit Doktor Scamandros sprechen! Schnell, bitte!«

KAPITEL ZWEI

    B
    latt kam zurückgelaufen, als Arthur nach vorn lief, sodass sie in der Tür fast zusammenprallten. Um nicht hinzufallen, mussten sie sich an einigen Schläfern festhalten, die daraufhin prompt die Richtung wechselten. Es dauerte einen Moment, bis alles wieder seine Ordnung hatte, und in dem Durcheinander umklammerte Arthur krampfhaft das Telefon.
    »Wie spät ist es?«, fragte er noch einmal.
    »Wie spät? Ich hab keinen Schimmer!«, schnaufte Blatt. »Draußen ist es jedenfalls dunkel.«
    »Frag Vess, schnell! Die Armee wird Samstagnacht um 0.01 Uhr das Ostbezirkskrankenhaus mit Atomwaffen bombardieren!«
    »Was!?«, schrie Blatt gellend.
    »Ich kann wahrscheinlich etwas unternehmen«, sagte Arthur hastig, »aber ich muss mich vorher mit Doktor Scamandros beraten. Finde du inzwischen heraus, wie nah wir am Ostbezirk sind!«
    Blatt drehte sich um und rannte los. Arthur presste die Muschel fester ans Ohr, denn er glaubte, etwas gehört zu haben. Aber das einzige Geräusch war das Schlurfen der Schläfer, die langsam an ihm vorüberzogen. Das Telefon blieb stumm.
    »Komm schon, komm schon!«, flüsterte Arthur besorgt, halb ins Telefon, halb in die Luft. Er hatte schon eine Idee, was er tun würde, musste sich aber bei Scamandros vergewissern, wie er es anstellen sollte und was dabei schiefgehen konnte.
    Aus dem Telefon kam keine Antwort, dafür kam Blatt zurückgerannt. »Noch zehn Minuten bis Freitagmitternacht!«, rief sie. »Wir sind weniger als einen Kilometer vom Ostbezirk weg. Vorjahren war das hier sogar ein Teil des großen Krankenhauses!«
    Sie kam schlitternd und vor Panik keuchend neben Arthur zum Stillstand. »Was willst du jetzt machen? Uns bleiben nur noch zehn Minuten!«
    »Hallo!«, rief Arthur ins Telefon. »Hallo! Ich muss mit Doktor Scamandros sprechen – jetzt!«
    Er bekam keine Antwort. Arthur umfasste das Telefon noch fester, als ob er die Verbindung damit erzwingen könnte, aber es half nichts.
    »Wahrscheinlich noch neun Minuten jetzt«, sagte Blatt. »Du musst was tun, Arthur!«
    Arthur warf einen sehr schnellen Blick auf den

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