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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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viktorianische Häuser: ein privates Wohnhaus, das Studio eines Innenarchitekten und eine Anwaltskanzlei. Das Haus neben dem Stiftungsgebäude musste also dasjenige sein, in dem Russ Sanders und Brad Harper wohnten.
    Dani stieg aus und stand kurz darauf einem uniformierten Beamten gegenüber, der hier Wache schob. »Wo ist Detective Tifton?«, erkundigte sich Dani.
    Der Uniformierte wies in eine Richtung. »Nebenan, in dem Wohnhaus bei Brad Harper.«
    »Danke.«
    Dani betrat den Eingangsbereich des Wohnhauses. Geradeaus ging es zu einem Fahrstuhl und zum Treppenhaus. Außerdem führten zwei Wohnungen von hier ab – eine nach links, die andere nach rechts. Die Tür zu ihrer Rechten stand ein wenig offen: Sanders’ Wohnung.
    Dani trat ein und gestattete sich für ein paar Sekunden, von der Größe und luxuriösen Ausstattung beeindruckt zu sein. Dann hörte sie Tifts Stimme. Sie traf ihn im Flur an, zusammen mit Brad Harper. Er hatte eine Hand auf den Knauf einer Zimmertür gelegt.
    »Hey«, sagte Tifton. »Ich habe mich mit den Angestellten nebenan unterhalten. Niemand scheint Sanders in jüngster Zeit gesehen zu haben. Und hier sieht alles normal aus.« Was er wirklich meinte, war: kein blutverschmiertes Messer in der Küche.
    Dani nickte. »Was ist dort?«, fragte sie und zeigte auf die Tür des Zimmers, das er gerade hatte betreten wollen.
    »Mr. Harper hat uns gestattet, uns ein wenig umzusehen. Das hier ist das Schlafzimmer seines Dads.«
    Dads Schlafzimmer. Der Gedanke haute Dani fast um, doch dann schob sie sich an Harper und Tifton vorbei ins Zimmer. Alles wirkte normal. Keine Leiche zwischen Bett und Kommode, kein Blut an den Wänden oder auf der Überdecke, während über ihr der Donner tobte …
    »Wie ich bereits sagte«, bemerkte Harper und folgte ihnen in das Zimmer, »bin ich sofort hergefahren und habe mich umgesehen, nachdem Mitch mich angerufen hatte. Es ist mir nichts Ungewöhnliches aufgefallen.«
    Das Schlafzimmer strahlte gediegene Gemütlichkeit aus: Auf dem glänzenden Kirschholzboden lag ein Orientteppich, die Einrichtung war klassisch. Die Daunendecke auf dem großen Bett war zurückgeschlagen, und mehrere geschmackvolle Kissen lagen neben dem Bett auf dem Boden verstreut. Eine Zeitung am Fußende des Betts, die einzelnen Teile offenbar gelesen und so wieder zusammengeschoben, dass der Sportteil oben lag. Ein Jackett war locker über die Rückenlehne eines Schreibtischstuhls geworfen, auf dem Schreibtisch lagen eine Brieftasche und Kleingeld.
    »Fanden Sie es nicht ungewöhnlich, dass er seine Brieftasche hiergelassen hat?«, fragte Dani.
    Harper zuckte zusammen und warf einen hektischen Blick auf den Schreibtisch. »Das ist mir nicht aufgefallen.«
    Aha. Dani sah sich die Zeitung genauer an: Sonntag, 3. Oktober. »Wann kommt die Haushälterin?« Es war offensichtlich, dass es eine gab.
    »Einmal in der Woche, freitags. Sie arbeitet an zwei Abenden in der Woche drüben in der Stiftung, und freitags ist sie dann hier und macht unsere Wohnungen.«
    Das passte. An einem Freitag hätten die Kissen fein säuberlich am Kopfende des Betts gelegen. Jemand hätte die Decke glatt gezogen und das Jackett in den Schrank gehängt.
    Tifton schlenderte in das angrenzende Badezimmer, kam wieder heraus und sah sich anschließend in dem begehbaren Kleiderschrank um.
    Dani ging zum Bett und hob die Bettdecke hoch. Die Laken waren zerknittert, aber pieksauber – es gab keine Anzeichen, dass Sanders eine Freundin hatte. Harper schien sich zu verkrampfen, doch er sagte nichts. Er wäre in Erklärungsnot gekommen, wenn er versucht hätte, die Durchsuchung zu verhindern.
    Dani ging weiter zum Nachttisch. Eine halbe Packung Magensäureblocker, eine Lesebrille, der Rest des Sportteils. Ein Telefon, ein leerer Notizblock und ein Stift – von der edlen Sorte aus Gold und Holz, die mehrere hundert Mäuse kostete. Dani schaltete die Lampe auf dem Nachttisch ein. Als der warme Lichtschein auf den Block fiel, beschleunigte sich ihr Puls.
    »Tift!«, rief sie, hin- und hergerissen zwischen einem Adrenalinschub und einem Anflug von Traurigkeit.
    Das hier würde beweisen, dass Sanders der Scheißkerl gewesen war, der Rosie abgeschlachtet hatte. Mitch Sheridans bester Freund.
    Tifton kam aus dem begehbaren Kleiderschrank. Dani hielt den Block hoch und blätterte die obere Seite um. Als sie sie gegen das Licht hielt, erschien der Abdruck von zwei Wörtern.
    »Steht da, was ich glaube, was da steht?«, fragte

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