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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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Tifton.
    »Wenn du ›Camden Park‹ meinst, ja.«
    Er nickte und kratzte sich am Kopf. »Wir sollten lieber die Spurensicherung rufen. Und Sheridan am Flughafen abholen. Wir müssen mehr über diesen Anruf erfahren, den er in der Schweiz erhalten hat.«

    Dani Cole, der selbsternannte Scheißrettungsengel des LCPD, verließ Russell Sanders’ Haus, ohne zu ahnen, dass sie beobachtet wurde. Sie hatten nach den Mittagsnachrichten auf sie gewartet, waren ihr zum Haus von Rosies Mutter gefolgt und beobachteten sie nun, zwei Stunden später, durch eine Canon 360 aus einem Saab, der einen Block entfernt parkte. Der Zoom brachte jedes Detail heran: die dunkle Bundfaltenhose mit dem Blazer, den leichten Strickpullover darunter. Wenn sie sich bewegte, waren die Polizeimarke an ihrem Gürtel und auch ihre Waffe zu sehen. Sie war schlank und hatte lange Beine, vermutlich war sie etwa einen Meter siebzig groß. Ihr Haar hatte die Farbe von schwarzem Kaffee und war mit einem einfachen Zopfgummi am Hinterkopf zusammengehalten. Sie hatte sich nicht zurechtgemacht, gehörte aber zu den Glücklichen, die eine natürliche Schönheit besaßen: hohe Wangenknochen, helle Augen. So wirkte sie jungenhaft und war doch von Natur aus feminin. Ihr Anblick verdrehte den Männern die Köpfe, ohne dass sie es darauf angelegt hätte.
    Jetzt hatte sie die Hände zu Fäusten geballt, und die Bewegungen ihres drahtigen Körpers verrieten Anspannung. Als sie aus dem Haus trat, ließ sie die Tür in dem Moment los, als der große Bulle ihr folgte. Die beiden sprachen kurz miteinander. Zweifellos über Rose McNamara und Russ Sanders. Und über Monster. »Nur ein Monster kann eine solche Tat verüben«, hatte Cole gemutmaßt.
    Hierher, Detective. Klick, klick. Das Monster steht hinter der Kamera. Sie werden schon sehen, klick.
    Coles Partner streckte die geballte Faust aus, aus der die beiden irgendetwas herauszogen. Cole sagte etwas, vermutlich etwas Unflätiges, und wedelte mit dem Finger vor der Nase ihres Partners herum, bis der große Bulle sie an den Schultern fasste und sanft fortschubste. Sie lief die Stufen hinunter auf ihren Wagen zu.
    Das war’s. Runter mit der Kamera. Cole fuhr weg, sie wirkte verärgert.
    Dumme Schlampe. Sie würde sich noch umgucken, wenn sie feststellte, dass heute Nacht, während sie versuchte, Rosies Mörder auf die Spur zu kommen, eine weitere von McNamaras Sorte sterben musste. Nummer fünf. Alicia Woodruff. Es war alles vorbereitet. Auch Fulton war so weit. Dieses Mal durften keine Fehler passieren.
    Die Uhr am Armaturenbrett zeigte 3:42. Alicia würde sich allmählich für den Abend fertig machen, schließlich ging sie einem Beruf nach, der das verlangte.
    Es war noch reichlich Zeit, Sergeant Cole eine Nachricht zu überbringen. Sicherzugehen, dass sie sie auch wirklich verstand.

    Dani zog den kürzeren Strohhalm – oder Zahnstocher, besser gesagt – und bekam den Auftrag, Sheridan am Flughafen abzuholen.
    Mit flatternden Nerven fuhr sie los und befahl sich, sich zusammenzureißen. Herrgott noch mal, es war achtzehn Jahre her, und ein Mann wie Mitch Sheridan war vermutlich in jedem einzelnen davon mit einer anderen Frau zusammen gewesen. Dani war nur eine von vielen.
    Abgesehen davon ging es hier um etwas Berufliches.
    Auf dem Weg zum Flughafen rief Dani ihre Nachbarin an. »Becky, hey, ich bin’s, Dani. Sag mal, könnte sich Seth für eine Weile um Runt kümmern? Ich habe noch zu tun.«
    »Klar«, erwiderte Becky, eine alleinerziehende Mutter Mitte vierzig, deren zwölfjähriger Sohn Runts Lieblingsmensch war. Dabei war die Hündin nicht sehr wählerisch, was Dani stets verwunderte, hatte das Tier doch für zahllose Hundekämpfe im Training als Gegner herhalten müssen. Als Dani sie zu sich nahm, waren ihr die Eckzähne gezogen worden, und sie hatte beide Ohren im Kampf verloren. Außerdem war ihr Hundekörper mit Narben übersät, die auf ein Leben voller Schläge hinwiesen. Doch Runt hatte ein liebenswertes, sanftes Wesen.
    Unvorstellbar.
    »Ich schicke Seth rüber«, sagte Becky. »Holst du Runt dann bei uns ab, wenn du nach Hause kommst?«
    »Es wird vermutlich spät werden. Seth soll sie einfach zurückbringen, wenn er genug feuchte Küsse abbekommen hat, ja?«
    Becky lachte leise. »Alles klar.«
    Dani beendete das Gespräch, schaltete die Scheinwerfer an und fuhr weiter in Richtung des Flughafens von Baltimore. Sie drängte sich durch den Verkehr, parkte vor dem Ankunftsterminal und zeigte ihre Marke

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