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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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vor, um am Sicherheitscheck vorbei zu Bereich E zu gelangen. Der Flug von British Airways war gerade erst gelandet, und die Passagiere befanden sich noch an Bord.
    Dani lehnte sich an eine Wand, die so weit wie möglich von dem Ankunftsgate entfernt war, und ließ ihren Gedanken über Sheridan einen Augenblick lang freien Lauf. Würde sie ihn wiedererkennen? Selbstredend. Wie jeder andere in Lancaster hatte auch sie sein Pressefoto gesehen: eine Aufnahme, die seine Größe und seine breiten Schultern gut zur Geltung brachte sowie die klassischen, herb geschnittenen Gesichtszüge. Dazu der obligatorische Dreitagebart und ein grüblerischer Blick aus hellblauen Augen unter den dunklen Brauen. Auf den meisten Fotos wirkte seine Nase schief, als sei sie einmal gebrochen gewesen, aber Dani hatte beschlossen zu glauben, dass diese Wirkung durch den Kamerawinkel entstand. Das Werk eines cleveren Reporters, um Sheridans Auftreten einen leicht verwegenen Anstrich zu verleihen. Bestimmt hielten seine Fans die krumme Nase für das Ergebnis seines Lebensstils.
    Dani wusste es besser und trat bei der Erinnerung unruhig mit einem Fuß auf den anderen … Ein muskulöser Achtzehnjähriger mit einer Empathie und einer Begeisterungsfähigkeit, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Und dem brennenden Wunsch, das Unrecht der Welt wiedergutzumachen. Auch an ihr.
    Nur dass sie viel zu ängstlich gewesen war, um ihn an sich heranzulassen. Also hatte sie ihn weggestoßen, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes.
    Verärgert stellte sie fest, dass sie sich die Arme um die Taille geschlungen hatte. Sie ließ sie seitlich fallen. Entspann dich. Selbst wenn er sie erkennen sollte, so war eine Sommerromanze gleich nach der Highschool nichts, woran sich ein Mann noch zwei Jahrzehnte später erinnerte. Auch Dani war längst darüber hinweg. Das Grummeln in ihren Eingeweiden war lediglich dem anstrengenden Tag zuzuschreiben. Hinzu kamen der viele Kaffee und die Tatsache, dass sie praktisch nichts gegessen hatte. Mehr war es nicht.
    Sie begann, vor der Absperrung auf und ab zu laufen, bis ein Flughafenangestellter die Tür zum Ankunftsbereich weit aufschob. Passagiere strömten heraus – Eltern mit schlafenden Kindern, ein älteres Paar, einige Geschäftsleute, die es eilig hatten, zu ihren Terminen zu kommen. Dani hielt den Atem an, als kurz darauf Mitch Sheridan in dem Meer aus Köpfen auftauchte.
    Ihr Mund wurde trocken, und sie spürte, dass sie am ganzen Körper eine Gänsehaut überlief. Dani beobachtete, wie Mitch mit großen Schritten das Terminal betrat. Er überragte die meisten Passagiere um ein paar Zentimeter, aber abgesehen von seiner Größe hatte er nicht mehr viel Ähnlichkeit mit dem Pressefoto. Sein Haar stand in allen Richtungen vom Kopf ab, und seine Wangen wirkten hohl. Schatten lagen unter seinen geröteten Augen. Vor Sorge hatte er Krähenfüße in den Augenwinkeln, und die tiefen Linien um seinen Mund wurden von dem Dreitagebart noch betont. Er trug eine ausgeblichene Jeans und ein zerknittertes Polohemd und wirkte darin besonders schlaksig. Er ging steif. Zu lange im Flieger gesessen? Wenn sie die Flugstunden überschlug, war er jetzt seit neunzehn Stunden unterwegs, sieben davon waren jedoch dem Zeitunterschied zum Opfer gefallen. Oder waren seine steifen Beine auf den Angriff des Flüchtlingslagers vor ein paar Monaten zurückzuführen, von dem Brad Harper berichtet hatte?
    Er hielt sich ein Handy ans Ohr und war nur noch anderthalb Meter von ihr entfernt.
    Dani blinzelte. Seine aristokratische Nase hatte auf jeden Fall eine Delle. Na ja, dann war eben doch nicht allein die Kamera schuld.
    Er ging dicht an ihr vorbei.
    Dani setzte sich in Bewegung und folgte ihm. Mitch-Mister Sherid–, mit einem Mal wusste sie nicht, wie sie ihn ansprechen sollte.
    »Sheridan«, sagte sie. »Ich muss mit dir reden.« Er ließ sein Handy zuschnappen.
    »Keine Zeit«, erwiderte er, ohne stehen zu bleiben.
    Sie zog ihre Marke vom Gürtel und lief an ihm vorbei, um dann vor ihm stehen zu bleiben und ihm den Weg abzuschneiden. »Du hast keine andere Wahl.«
    Er blickte auf ihre Marke und wollte gerade den Mund öffnen, sah ihr dann aber in die Augen und erstarrte. »Lieber Himmel«, entfuhr es ihm.

5
    M itch spürte, wie ihn ein elektrischer Stromschlag durchschoss. Die Frau vor ihm trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Ich bin’s, äh, Dani Cole«, sagte sie. »Ich bin Polizistin bei d…«
    »Ich weiß«, unterbrach Mitch sie

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