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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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Rasch ließ er eine Hand in die Hosentasche gleiten und holte ein paar blaue Pillen heraus, die er einwarf. Konzentration. Jetzt musste er sich konzentrieren, aber er hatte schon vorher etwas eingenommen und ziemlich viel Champagner getrunken. Jetzt brauchte er die Amphetamine, um sich zu konzentrieren.
    Er ging vor den Augen aller die Treppe hinauf zur Ausstellung, doch es war ihm gleichgültig, ob er um den Vortritt beneidet wurde. Brad schlüpfte in Saal zwei und schlenderte zunächst nur umher, ohne zu wissen, wonach er suchte. Er war schon früher hier gewesen und musste zugeben, dass die Ausstellung außerordentlich gelungen war. Vielleicht entsprach sie nicht dem, was Fans von J. M. Sheridan oder die Kritiker erwarteten, aber es war trotzdem typisch J. M. Sheridan. Zweifellos würde diese Ausstellung als eine neue Phase seines Schaffens gefeiert werden, als weitere Facette des Könnens von –
    Brad blieb unvermittelt stehen, dann taumelte er einen Schritt zurück. Er hatte sich selbst entdeckt. Sich und Stephen Housley. Ein gerahmtes Foto, dreizehn mal achtzehn, die Personen gut erkennbar, auch wenn die Aufnahme insgesamt etwas zu dunkel geraten war. Er mitten in diesem Saal.
    Brad geriet in Panik. Woher kam das Foto? Gab es noch mehr davon? Vermutlich schon. Brad wusste genug vom Fotografieren, um zu ahnen, dass für jedes gerahmte Foto zwanzig oder mehr der gleichen Serie existierten, die aussortiert worden waren. Er versuchte, seine wild umherschweifenden Gedanken zu bändigen, und betrachtete das Foto genauer. Versuchte, sich zu erinnern … das hier war nicht von Mitch. Aber wer hatte die Aufnahme gemacht?
    Die Antwort traf ihn wie ein Schlag, und fast wäre er in Tränen ausgebrochen. Hinter ihm kamen Geräusche näher. Die Gäste. Sie stiegen die Treppe herauf, o Gott, die Ausstellung war eröffnet. Das Foto musste verschwinden. Er blickte sich um, sah das ursprünglich vorgesehene Foto in der Nische hinter der Tür und tauschte es rasch aus. In diesem Augenblick wurde Brad klar, dass nun nichts mehr wie vorher war. Er konnte nichts mehr tun, es gab keine Möglichkeit mehr, unbeschadet aus dieser Geschichte herauszukommen. Sein Vater hatte Bescheid gewusst – hatte Fotos gemacht –, und jetzt Mitch. Und dann war da natürlich Mia und ihr perverser Fetisch. Und die verdammte Dani Cole.
    Sie werden alle mit mir untergehen, dachte Brad. Und Mia muss mir dabei helfen.

51
    D ani hielt eine Glock in der Hand und prüfte Patronenkammer und Munition.
    »Ich denke, du bist nicht mehr im Einsatz«, sagte Neil.
    »Bin ich auch nicht. Diese hier gehört mir. Es leben die Waffengesetze von Maryland.« Sie blickte an sich hinab. Keine Tasche, weder Gürtel noch Stiefel. »Auch ein Grund, weshalb ich mich nie so kleide.«
    »Hast du keine Handtasche?«, fragte Neil, der sich nebenan seinen Smoking angezogen hatte und gerade mit den Manschettenknöpfen seines Hemds beschäftigt war.
    »Doch, schon.« Vermutlich würde man ihr Foto in irgendeinem Magazin unter der Rubrik »Modesünden« abdrucken, aber sie schob die Glock trotzdem in ihre Handtasche und schwang sie sich über die Schulter. »Okay«, sagte sie. »Ich gehe jetzt rüber.«
    Neil schickte sich an, mitzukommen.
    »Du bleibst hier und wartest auf Flint. Ich kenne den Weg durch den Tunnel. Mitch hat mir eine Keykarte gegeben. Ich werde nicht auf die Straße gehen«, sagte Dani.
    »Und du bist sicher, dass man Flint und diesem Rodgers vertrauen kann?«, fragte Neil. »Ich kann in der Außenstel–«
    »Die sind ganz in Ordnung. Außerdem sind sie mit dem Fall vertraut und wissen, welchen Richter sie benachrichtigen müssen.« Flint und Rodgers waren auf dem Weg zum Gästeapartment, um alle nötigen Informationen zu bekommen, die sie für einen Durchsuchungsbeschluss für das Haus der Ketterings benötigten. Die Angelegenheit war ein wenig heikel angesichts so vieler Spekulationen, aber Dani war voller Zuversicht. »Hol mich, sobald sie den Beschluss haben, okay? Ich will dabei sein.«
    »Dani!«, rief Neil, als sie auf die Tür zuging. Sie drehte sich um. Er ähnelte Mitch in diesem Augenblick so sehr, dass ihr Herz für einen Schlag aussetzte. »Ich bin sehr froh, dass Mitch dich hat.«
    Ihr stieg die Röte in die Wangen. »Äh, ja … ich auch. Dass er dich hat, meine ich.«

    Brad hatte Mia unter einem Vorwand von Marshalls Arm losgeeist und in eine Ecke geführt. »Mitch hat Fotos von Housley und mir.«
    »Was?«
    Er grub seine Finger tiefer in

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