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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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überprüfte sie dort die Schränke und sah unter dem Bett nach, trat wieder in den Flur hinaus und schlich weiter. Vor dem Zimmer ihres Vaters blieb sie stehen. Ihr Puls jagte. Die Tür war seit zwei Wochen nicht mehr geöffnet worden. Nicht mehr, seit ein Donnerschlag sie aus dem Tiefschlaf gerissen hatte.
    Nein, es war kein Donner gewesen. Sondern ein Schuss. Aus ihrer eigenen Dienstwaffe.
    Sie fluchte. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.
    Dani hielt sich dicht an der Wand, die Ellbogen gebeugt, so dass ihre Waffe zur Decke zeigte. Nun mach schon. Geh hinein. Sieh in seinem Zimmer nach. Schweiß sammelte sich auf ihrer Stirn, und als sie zu lauschen versuchte, hörte sie nichts außer ihrem keuchenden Atem.
    Sie atmete aus, eilte an der Tür vorbei in den ersten Stock und beobachtete von der offenen Galerie aus den Türknauf zum Schlafzimmer ihres Vaters. Dann setzte sie ihre Suche fort und verfuhr mit dem Arbeitszimmer und ihrem Bad wie mit den anderen Räumen. Sah in den Schränken, unter dem Schreibtisch und hinter den Vorhängen nach. Nichts.
    Runt?
    Sie schlich die Treppe hinunter. Nun war nur noch das Schlafzimmer ihres Vaters übrig. Es ist niemand hier, sagte sie sich, aber das konnte sie natürlich erst wissen, wenn sie dort nachgesehen hatte.
    Tu es. Werde erwachsen, verdammt.
    Sie stieß die Tür mit dem Fuß auf und betrat zitternd den Raum. »Komm raus!«, schrie sie dem Niemand zu, der vielleicht noch in der Ecke lauerte. Dann schaltete sie das Licht ein.
    O Gott.
    Ihr wurde schwindelig vor Übelkeit, als sie Runts leblose Gestalt am Boden entdeckte. Sie beugte sich hinunter und wollte die Hündin gerade hochheben, als sie einen kalten Luftzug spürte.
    Dani sah auf und bemerkte das geöffnete Fenster.
    »Nein«, stöhnte sie und stürzte darauf zu. Sie schob die am Klebeband herunterbaumelnden Scherben beiseite und spähte in die Dunkelheit hinaus, konnte jedoch nichts erkennen. Verdammt! Rasch rannte sie durch das Zimmer und schaltete das Licht aus, bevor sie noch einmal hinausspähte. Es dauerte einige Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie wartete mit angehaltenem Atem. Zwei Häuser entfernt entdeckte sie einen Schatten, der hinter einer Garage verschwand.
    Dani streckte beide Arme aus dem Fenster und zielte mit ihrer Glock auf den Schatten. »Polizei!«, schrie sie. »Keine Bewegung!«

13
    P olizei. Keine Bewegung.
    Und sämtliche Instinkte riefen: Lauf!
    Nach links ducken und nicht stehen bleiben. Verdammt, das war eng. Wenn Sergeant Cole den leeren Raum zuerst betreten hätte, dann hätte es kein Entkommen gegeben. Und jetzt wagte es die Schlampe auch noch, durchs Fenster zu klettern und die Verfolgung aufzunehmen. Aber es war dunkel, sie würde also nichts sehen und auch nicht schießen. Nicht in einer Wohngegend.
    Lauf!
    Hinter der Garage entlang, an der Hecke vorbei und um die Ecke eines stuckverzierten Hauses. Vorne herum oder hinten weiterlaufen? Die Gärten lagen im Dunkeln, aber einige waren umzäunt. Auf der Straße hingegen war es durch den blassen Schein der Straßenlaternen und die wenigen erleuchteten Fenster ein wenig heller.
    »Stehen bleiben, Polizei!«, rief Cole wieder.
    Beides. Nach vorn über die Straße, dann auf der anderen Seite hinter den Häusern in den Gärten verschwinden.
    Los! Nein, frag dich nicht, worauf du getreten bist oder wie dicht dir Cole auf den Fersen ist. Denk nur daran, was vor dir liegt.
    Ein Zaun. Verdammt, der Garten war von einem Zaun umgeben! Es befand sich ein Sandkasten darin, Kinderspielzeug lag verstreut herum. Eine Solarlampe in einem der Blumenbeete leuchtete schwach. Über den Zaun klettern? Ja. Sollte Cole folgen, würde sie Zäune und Straßenlaternen meiden, weil sie dachte, dass jeder Einbrecher dies ebenfalls tat. Sie würde nach Verstecken Ausschau halten.
    Und los. Über den Zaun klettern. Verdammte Stiefel, sie saßen zu locker, und das erschwerte das Laufen.
    Wieder rief Cole etwas. Ihre Stimme war noch nicht allzu dicht dran, aber eindeutig näher kommend. Sie klang angestrengt …
    Keine Bewegung. Polizei …

    »Keine Bewegung!«, brüllte Dani, aber der Schatten rannte nach links und verschwand. Sie kletterte durch das Fenster, achtete darauf, dass sie die Waffe nicht fallen ließ, und hielt nach der Gestalt Ausschau. Beim Hinausklettern blieb sie mit der Hose an einer Glasscherbe hängen, und als sie sich mit einem Ruck befreien wollte, spürte sie, wie das spitze

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