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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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wieder zu einem Dutt zusammen und hockte sich auf die Kante eines Stuhls.
    »Wir gehen davon aus, dass in der JMS-Stiftung etwas vor sich ging, in das Rosie verwickelt war«, begann Dani. »Oder von dem sie zumindest gewusst haben muss.«
    »Was sollte das sein?«, fragte Janet.
    »Etwas, von dem sie vielleicht annahm, dass Russ Sanders es beenden könnte. Wir hatten gehofft, du könntest uns vielleicht mehr dazu sagen.«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich wusste nicht einmal, dass sie mit ihm gesprochen hatte, bis ich gestern seine Nummer fand.«
    Dani beugte sich vor und hoffte, Janet gegenüber nichts Neues preiszugeben. »Wusstest du, dass Rosie ein Kind hatte?«
    Janets Gesichtszüge verschlossen sich. Na also, dachte Dani.
    »Hattet du und Mary deshalb Streit mit Rosie?«, hakte Dani nach.
    »Mutter weiß nichts davon«, erwiderte Janet eindringlich. »Es war schon schlimm genug, als sie erfuhr, dass Rosie sich da draußen verkaufte, wie eine –« Sie sprach das Wort nicht aus. »Es würde unsere Mutter umbringen, wenn sie wüsste, dass Rosie ihr Kind weggegeben hat.«
    Das war eine unausgesprochene Bitte, doch Dani konnte ihr keine Versprechungen machen. Wenn in einem Mord ermittelt wurde, traten stets Geheimnisse zutage. »Wir müssen mehr über das Kind erfahren. Vielleicht hat es etwas mit ihrem Tod zu tun.«
    Janet erhob sich, lief zum Laufstall ihres Sohns und zog ihm die Decke zurecht. »Ich wusste nichts davon. Ich meine, zu jener Zeit. Später, als Kyle auf der Welt war – da hat Rosie mir von dem Baby erzählt. Als sie zurückkam.«
    »Wann hat sie das Kind bekommen?«, wollte Mitch wissen.
    »Vor etwa zwei Jahren. Kurz bevor du sie getroffen hast«, erwiderte sie an Dani gerichtet.
    Dani nahm ein paar der Fotos in die Hand. Die meisten waren Kinderfotos. Die Schwestern in Ballerina-Kostümen an Halloween. Beim Keksverkauf der Pfadfinderinnen. Zu Ostern im Sonntagskleid.
    »Hat Rosie Ihnen jemals gesagt, was mit ihm oder ihr geschehen ist?«, fragte Mitch.
    »Mit ihm. Sie hat ihren Sohn zur Adoption freigegeben. Doch nachdem sie Kyle gesehen hatte, bereute sie ihre Entscheidung. Ich habe einmal einen Teddybären in ihrer Wohnung gesehen und ein Lätzchen und solche Dinge. Ich fragte sie danach, doch sie schwor, dass sie die Sachen nicht gekauft hat – jemand hat sie ihr angeblich geschenkt. Doch das habe ich ihr nicht abgenommen. Ich meine, es wusste doch niemand von dem Baby. Sie hatte mir erzählt, dass sie ihn suchen wollte.«
    »Wollte sie ihn zurückbekommen?«, fragte Mitch.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Janet. »Aber sie wollte zumindest wissen, wo er war.«
    Dani dachte fieberhaft nach. Wenn Rosie versucht hatte, ihr Baby wiederzufinden – und wenn Russell Sanders der Vater dieses Kindes gewesen war –, dann wäre das ein ziemlich gutes Motiv gewesen, Rosie verschwinden lassen zu wollen.
    Sie sah Mitch an, der ihre Gedanken zu lesen schien. »Hat Rosie Ihnen gegenüber jemals erwähnt, wer der Vater des Kindes war?«, fragte er.
    »Das wusste sie nicht.« Janet blickte zu Boden. »Als sie schwanger wurde, arbeitete sie noch als Prostituierte.«
    Sie wusste es nicht. Dann hatte Sanders vielleicht gar nichts zu befürchten gehabt. Vielleicht hatte Rosie die Sache unter vier Augen mit ihm klären wollen. War es möglich, dass sie Sanders erpresst hatte?
    Dani ging die restlichen Fotos auf dem Tisch durch. Ein Limonaden-Stand am Nationalfeiertag. Der erste Ballabend, Rosie trug das traditionelle Blumengesteck ums Handgelenk, und neben ihr stand ein pickeliger Junge, der angespannt in die Kamera lächelte. Einige Bilder von Rosie als Kind. Eine Geburtstagstorte mit Blumenverzierung – und acht Kerzen darauf. Und ein Weihnachtsfest mit neuen Babypuppen. Janet fütterte ihre mit einem winzigen Trinkfläschchen, während die sechs-, vielleicht siebenjährige Rosie, mit einem großen Pflaster auf der linken Wange, ihre Puppe betrachtete.
    »Was war da passiert?«, wollte Dani wissen und reichte Janet das Foto. Der Bericht der Gerichtsmedizinerin kam ihr wieder in den Sinn.
    »Oh, das war nach einer ihrer Operationen.« Janets Stimme klang hohl. Sie kramte in der Schachtel und reichte Dani weitere Fotos, auf denen ein kleines Kind mit Pflastern im Gesicht zu sehen war. Auf manchen Aufnahmen waren die gesamte linke Gesichtshälfte und der Kopf verbunden. »Sie musste als kleines Kind häufig operiert werden.«
    Dani überlief es kalt. »Weshalb?«, fragte sie.
    »Sie hatte als Baby

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