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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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auffällt. Und ich sollte jetzt nach ihr suchen –«
    »Hör auf«, unterbrach Mitch sie und bedeckte ihre Hand mit der seinen. Seine Berührung dämpfte das wachsende Gefühl der Hilflosigkeit.
    Einen Augenblick lang saßen sie einfach schweigend da und starrten in den Regen. Schließlich fragte Mitch: »Weißt du, was OCIN macht?«
    Dani sah ihn an. »Ja. Dieser Geschäftsbereich deiner Stiftung bietet Auslandsadoptionen an.«
    »Von Kindern in Not«, fügte er hinzu.
    »Warum fragst du?«
    »In Brads Apartment fand ich heute Abend einige OCIN-Briefbögen.«
    »Und?«
    Mitch schüttelte den Kopf. »Das muss nichts heißen. Brad hatte ständig mit allen möglichen Unterlagen zu tun. Aber immer wenn wir über Rosie und Russ reden, geht es dabei um ein Baby. Ich schwöre dir, Dani, ich glaube einfach nicht, dass Russ einem Teenager ein Baby angehängt hat.«
    »Und was glaubst du dann?«
    »Ich denke, Rosie und Russ verband das Thema Adoption. Sie hat ihr Kind zur Adoption freigegeben, dann beschlossen, es wiederzufinden, und sich irgendwie mit Russ in Verbindung gesetzt. Vielleicht dachte sie, er könne ihr über OCIN helfen. Was hat Brad noch mal gesagt? Er hätte ihr geholfen?«
    »Das ist bloß eine Annahme.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Vielleicht«, sagte sie, auch wenn sie ihr nicht behagte. »Allmählich glaube ich, dass es demjenigen, der Rosie auf dem Gewissen hat, nicht um eine mögliche Vaterschaft ging. Vielleicht ist er eher darauf aus, Frauen zu verstümmeln.«
    »Gott bewahre, wenn du recht hast.«
    Mitch startete und ließ den Motor aufheulen wie ein Halbstarker. Die Regentropfen hatten mittlerweile die Größe von Revolverkugeln. »Steht dein Wagen bei dir zu Hause?«
    Dani musste erst nachdenken. Nachdem ihre Wunde genäht worden war, war sie zurück nach Hause zu Tifton und dem Team von der Spurensicherung gefahren. Dann hatte Tifton sie auf dem Revier abgesetzt. »Ja«, antwortete sie, und ihr fiel wieder ein, wie es gerade bei ihr aussah. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, Mitch an diesem Anblick teilhaben zu lassen. »Du musst mich aber nicht nach Hause fahren.«
    »Na klar. Ich werfe dich einfach hier im strömenden Regen raus, und du läufst.« Er fuhr los. »Wo wohnst du?«
    Dani überlegte. Die Kollegen waren bei ihr fertig. Mitch konnte sie vor dem Haus absetzen, sie würde ein paar Sachen zusammenpacken und, wie geplant, ins Radisson fahren. Denn wenn sie ganz ehrlich war, hatte sie keine Lust, ihr Schicksal herauszufordern und darauf zu warten, dass der Killer zurückkam. Während draußen der Donner knallte wie Gewehrschüsse.
    »West Ashe Street«, erwiderte sie schließlich. »Aber ich werde dich nicht hereinbitten.«

    Als sie in Danis Straße angekommen waren, hatte sich der Regen zu einem sanften Nieseln gelegt, doch am Horizont waren Blitze zu sehen. Schon bald würde ein starkes Gewitter über sie hinwegziehen.
    Mitch lenkte den Wagen in die Zufahrt und stellte den Motor ab. Dann löste er den Gurt.
    »Ich habe dir doch gesagt –«
    »Ich bringe dich zur Tür. Wenn die Typen, mit denen du sonst ausgehst, nicht mal so viel Anstand besitzen, dich zur Tür zu begleiten, dann solltest du mal darüber nachdenken, ob du dich künftig nicht lieber mit Männern eines anderen Kalibers verabreden willst.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Ich dachte, ich hätte die Messlatte hochgelegt.«
    Er hatte die Messlatte unfassbar hoch gelegt, musste Dani innerlich zugeben, als sie aus dem Cuda stieg, doch darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken. Sie betrachtete ihr Haus und erinnerte sich, was sie in der Nacht zuvor hier erwartet hatte. Automatisch griff sie nach ihrer Waffe, bemerkte dann jedoch einen langsam vorbeifahrenden Streifenwagen.
    Natürlich, sie ließen das Haus nicht unbeobachtet, falls der Drecksack noch einmal aufkreuzte. Oder falls Dani den unstatthaften Kontakt zu gewissen Kriminellen suchte.
    Doch nein, in diesem Fall wäre es eher einer der unauffälligen grauen Sedans der Internen gewesen. Das hier war ein ganz normaler Streifenwagen.
    »Eine Sekunde«, sagte sie und ließ Mitch stehen, der die Schultern vor dem Regen einzog. Dani eilte zu dem jungen Beamten in dem Streifenwagen und zückte ihren Dienstausweis. »Ich wohne hier. Irgendwelche Vorkommnisse?«, fragte sie leise, damit Mitch nichts mitbekam.
    »Nein«, erwiderte er. »Alles ruhig.«
    »Danke.«
    Er fuhr einen Block weiter und parkte den Wagen, während Dani zu Mitch zurückjoggte. Sie betraten die

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