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Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition)

Titel: Mädchen Nr. 6: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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ihn durch.«
    Mia verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war erstaunt, Brad mit einem blauen Auge und Blutergüssen zu sehen. Als Catalina verschwunden war, hob sie das Kinn. »Mein Mann wäre sicher nicht erfreut, dich hier zu sehen, Brad.«
    »Mein Safe. Du hast ihn geöffnet.«
    Mia setzte eine gelangweilte Miene auf und strich sich Alicias Strähne über der Wange glatt. »Wovon redest du?«
    »Von den biografischen Informationen über die Mütter. Du hast sie mir geklaut.« Er schäumte vor Wut und schien ihr jedes Wort förmlich entgegenzuspucken. Doch als sie nicht widersprach, trat pure Ungläubigkeit in seine Augen. »Was, zum Teufel, hast du mit den Mädchen angestellt?«

29
    W ie bitte?« Mia war erstaunt, dass Brad ihr auf die Schliche gekommen war. Teilweise zumindest. Doch sie zeigte keine Regung. Dafür war sie zu gut. Stattdessen strich sie abermals über ihre neue blonde Strähne und brachte ihr Haar mit einer verführerischen Geste zum Schwingen. Eine Geste, der sich kein Mann auf der Welt entziehen konnte. Ihre Trophäen. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst.«
    »Und ob du die hast«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Warum?«
    »Brad, du solltest – autsch! « Brad hatte sie unsanft am Arm gepackt und ins Schlafzimmer geschubst. Mit dem Fuß stieß er die Tür hinter sich zu.
    »Es hat keinen Zweck, mich zu belügen. Du warst die Einzige, die mein Schlafzimmer betreten hat.«
    »Lass mich los.«
    »Was hast du vor?«, knurrte er und warf einen kurzen Blick auf ihre Haarpracht. Zwar bemerkte er die neue blonde Strähne, schien sich aber keinen Reim darauf machen zu können. Seine Augen brannten wie die des Teufels. Einen Moment lang hätte Mia schwören können, dass sie rot glühten.
    Doch in Mia hatte er seine Meisterin gefunden. Sie erinnerte sich, wie ihre Mutter ihr einmal gesagt hatte, sie solle aufhören, sie mit diesem Haifischblick anzustarren. Im Alter von zehn Jahren war Mia noch nicht bewusst gewesen, wie viel Macht ein einziger Blick haben konnte. Doch dann probierte sie ihn an ihren Freiern aus, die sich einbildeten, mehr von ihr bekommen zu können als das, wofür sie bezahlten. Als sie zwanzig war und ein besseres Leben führte, hatte sie ihre Mutter in deren Wohnwagen mit demselben Haifischblick in die Enge getrieben. Hatte ihr die Schere aus der Hand gerissen und zwischen die Rippen gestochen. Anschließend hatte sie ein Feuer gelegt und zugesehen, wie alles niederbrannte. Der Geruch des verbrennenden Fleisches erinnerte sie an gegrilltes Schwein.
    Die Schere aber hatte sie aufgehoben.
    Nein, Mias Macht drohte bestimmt nicht unterzugehen. Als sie Brad nun von sich fortschob, klaffte ihr Morgenmantel auf. Sie fixierte ihn mit ihrem Haifischstarren. »Was kümmert es dich? Du kannst doch froh sein, wenn sie nicht mehr da sind. Rosie hätte deine kleinen Machenschaften mit Housley beinahe in Gefahr gebracht.«
    Brad wurde bleich. Das gefiel Mia. Jetzt hatte sie ihn an der Angel.
    »Möchtest du wissen, wie es abgelaufen ist, Brad? Dass ich an ihre Adresse kam, weil ich mit dir ins Bett gestiegen war, und sie dann zwang, sich an ihr Kind zu erinnern? Wie ich ihr in den Hals gestochen habe, damit sie nicht schreien konnte, und dann ihr Gesicht aufgeschlitzt habe? Weil sie es verdiente?«
    »D-Du bist doch krank.«
    Brad wankte ein paar Schritte zurück, und Mia sah, wie es in seinem Kopf zu arbeiten begann. Er erinnerte sich.
    Sie trat auf ihn zu und ließ den Seidengürtel ihres Bademantels seitlich herabgleiten. Der Mantel öffnete sich ganz und entblößte eine nackte Brust. »Mitgehangen, mitgefangen, Brad. Verstehst du?«, sagte sie.
    »Ich hatte nichts damit zu tun.«
    »Du hast sie mir doch überlassen.«
    »Sie?« Ungläubig schüttelte er den Kopf, als traute er seinen Ohren nicht, und wich weiter vor ihr zurück. »Mein Gott, was hast du getan?«
    »Ich habe für Gerechtigkeit gesorgt«, zischte sie. »Sie hatten es alle verdient. Hatten ihre Babys für ein paar Dollar an Fremde verschachert.«
    »Großer Gott.«
    » Ich hätte alles getan …«
    Brad schnappte nach Luft. »Du wolltest ein Kind? Ist es das, worum es hier geht?« Brad trat noch einen Schritt zurück. Als Mia seinen wilden Blick sah, tauchte ein fixer Gedanke in ihrem Kopf auf: Er würde sie verraten. Brad würde sein eigenes Geschäft riskieren und sie verraten.
    Aber nein, begriff sie im selben Augenblick, das würde er nicht tun. Selbst wenn sein Vater nicht

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