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Mädchen und der Leibarzt

Mädchen und der Leibarzt

Titel: Mädchen und der Leibarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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Komm, wir setzen uns auf dein Bett, so wie früher.« Er wirkte fast ein wenig hilflos, als sie zögerte. »Ich dachte nur … Bisher haben wir das doch auch so gemacht. Möchtest du das nicht mehr? Hast du Angst, ich würde plötzlich mehr von dir verlangen?«
    Aurelia schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Bettkante. »Nein, Gregor, ich vertraue dir, sehr sogar. Und ich habe dich genauso gern wie vor einem Jahr. Vielleicht sogar noch mehr.« Ihr Blick glitt ins Leere. »Ich weiß nur nicht, ob du mich noch genauso lieb hast.«
    »Aber natürlich!« Er setzte sich schnell neben sie und nahm ihre Hand. »Wieso sollte ich denn nicht?«

    »Nun ja, es könnte doch sein, dass du beim Marsch durch die Dörfer irgendwo ein anderes Mädchen kennengelernt hast.«
    »Es gab genug Frauen, die uns Essen gebracht haben, sogar bis hinaus aufs Feld. Aber keine von ihnen hat mich näher interessiert. Was denkst du nur von mir?«
    »Es wäre nicht schlimm gewesen, Gregor. Ich hätte es verstanden.«
    »Aber ich hätte mir das niemals verziehen, weil ich dich liebe. Und zwar mindestens so wie an dem Tag, als ich in den Krieg gezogen bin. Meine Gefühle sind unverändert, es ist für mich, als ob keine Zeit vergangen wäre.«
    »Gregor, nimmst du mich bitte in den Arm? So wie früher? «
    »Ich würde dein weißes Kleid beschmutzen …«
    »Bitte, Gregor.«
    Sie spürte, wie er den Arm um sie legte, sein sanftes Streicheln an ihrer Schulter, wie ein leiser Windhauch, der ihren Körper berührte. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie. Sie schloss die Augen und gab sich seinen Berührungen hin. Seine Fingerspitzen wanderten ihren Arm hinauf, über die Schulter, bis in den Nacken, wo sie zärtlich einen Wirbel umkreisten. Niemals hätte sie geglaubt, dieses Gefühl noch einmal spüren zu dürfen.
    Lächelnd legte Aurelia seine Hand auf ihr Dekolleté. Gregor hielt vollkommen still, genoss versonnen den Augenblick. Dann stand er abrupt auf und ging zum Fenster. Während er hinausschaute, murmelte er: »Wir dürfen das nicht.«
    »Schau, dort drüben steht Wasser. Falls du dich ein wenig waschen möchtest …«

    Gregor warf ihr einen sehnsuchtsvollen Blick zu und schüttelte dann den Kopf. »Ich glaube, ich sollte jetzt besser wieder gehen.«
    In ihrem Hals machte sich ein Kloß breit. »Du hast Recht. Es ist wohl besser.« Sie stand auf und ging zur Türe. Als sie zur Klinke griff, hörte sie hinter sich Wasser in die Waschschüssel plätschern. Reglos verharrte sie.
    Irgendwann hörte sie seine Schritte näher kommen und spürte seine Hände auf ihren Hüften. Er hauchte ihr einen Kuss in den Nacken und umschlang ihren Körper mit den Armen. Als er dabei ihren Bauch berührte, erschauderte Aurelia und drehte sich zu ihm um. Sanft legte er den Finger auf ihren Mund, um jeglichen Protest im Keim zu ersticken. »Lass es uns einfach genießen.«
    Sehnsüchtig wartete sie darauf, dass sich ihre Lippen berührten. Kurz spürte sie seinen Mund, dann wanderte er ihren Hals hinab. Er streichelte ihren Rücken, Wirbel für Wirbel tastete er sich von unten nach oben, bis das Kleid ein Stück Haut freigab. Mit zitterndem Atem legte er den Kopf auf ihre Schulter. So verharrten sie eine Weile, und Aurelia wünschte sich, nie mehr loslassen zu müssen.
    Dann hob Gregor mit zärtlichem Druck ihr Kinn an und sah ihr in die Augen. »Du brauchst keine Angst zu haben, Aurelia. Tu einfach, wonach dein Inneres verlangt.«
    Aurelia horchte in sich hinein: Sie musste es ihm sagen. Ein Leben an seiner Seite, mit einem Kind, dessen wahren Vater nur sie kannte, das würde sie nicht ertragen.
    »Was ist los mit dir, meine Liebe? Was macht dir Kummer? «
    »Es ist …« Würde er sie verstehen? Gab es überhaupt irgendwo jemanden auf dieser Welt, der sie verstand?

    »Gregor, nimmst du mich noch einmal in den Arm?«
    Sein Atem streichelte ihre Haut, als er begann, ihre Schulter mit Küssen zu bedecken, und seine Finger zeichneten die Linie ihrer Halskette nach. Ihr Brustkorb hob sich seiner Berührung entgegen, und ein kleiner Seufzer entwich ihr. Sie fuhr über das von Barthaaren bedeckte Wangengrübchen. »Ich habe dich so vermisst«, sagte sie lächelnd.
    »Es ist wunderbar, dich zu spüren, mein Mädchen …« Er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, und sie ließ ihn mit angehaltenem Atem gewähren.
    Dann hielt er sie ein wenig auf Abstand und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Aurelia versuchte unwillkürlich, mit den Armen ihre Figur zu

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