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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Bobby sein Bestes tat dagegenzuwirken, herrschten Spannungen zwischen den verschiedenen Einheiten, als alle für den Showdown in Position gingen. Wobei erhöhte Spannung nicht unbedingt von Nachteil sein musste. Es war, als wisse man, dass die Vase, die man über den Steinboden trug, eine unbezahl­bare Urne aus der Mingdynastie war - natürlich machte es einen nervös, aber auch sehr viel vorsichtiger, denn es war klar, welche Konsequenzen ein Fehler hätte. Picasso hatte in jedem County schreckliche Schlagzeilen gemacht, und keiner wollte dafür ver­antwortlich sein, dass es so weiterging.
    Eine kleine brünette Undercover-Agentin des Drogendezer­nats vom Palm Beach Sheriff's Office namens Natalie, die wie fünfzehn aussah, bezog im McDonald's Position. Um 16:00 Uhr würde sie herauskommen und auf der Bank vor dem Schnellimbiss neben einem Scheckbüro auf die Ankunft warten. Verdeck­te Ermittler waren zu beiden Seiten des Restaurants und auf dem Parkplatz hinter dem McDonald's postiert, das zu einem kleinen Einkaufszentrum gehörte. Außerdem gab es einen Winn-Dolrie-Supermarkt, einen Familien-Discounter und eine Reihe weiterer Läden, inklusive eines Waschsalons und einer Little-Caesars-Pizzeria. Wegen der Geschäfte war es auf dem Parkplatz immer voll und belebt. Auf der anderen Seite der Australian Avenue befanden sich eine Sunoco-Tankstelle und ein Pfandleiher; schräg gegen­über von McDonald's war eine Grünfläche. Bobby und ein paar LEACH-Beamte saßen in Undercover-Wagen und warteten vor dem Supermarkt; Zo und Ciro standen drüben an der Tankstelle und im Park. Am Palm Beach International Airport, nur ein paar Kilometer entfernt, war ein Helikopter des FDLE abrufbereit.
    Es war 15:55 Uhr. Bobby saß tief in seinem Sitz und starrte in den Verkehr auf der überfüllten 45th Street. Ohne Fernglas war es von seiner Position aus unmöglich, in das Restaurant hinein­zusehen. Und es war unmöglich, ein Fernglas zu benutzen, ohne aufzufallen. Das Einkaufszentrum war voll. Mütter, Kleinkinder, Senioren, Geschäftsleute, Teenager. Männer, Frauen. Alle Typen. Alle Formen, alle Größen.
    Das war das Problem. Er konnte überall sein. Er konnte je­der sein. Und jeder wirkte verdächtig, dachte Bobby, als er einen jungen Mann beobachtete, der drei Supermarkttüten mit nichts als Waschmittel in den Kofferraum seines SUVs packte. Drei Reihen weiter saß ein schmieriger Mann mittleren Alters in einem Ford-Pick-up und nuckelte an einem Bier, während er in ein Mobiltelefon sprach. Und es konnte natürlich sein, dachte Bobby, als er sich wieder auf das McDonald's konzentrierte, dass sie in einer Sackgasse waren. Die Zeit vergeudeten, während der Wahnsinnige in sicherer Entfernung friedlich an einem neuen Porträt arbeitete.
    Bobby trommelte auf das Lenkrad und sah wieder auf die Uhr. 15:59. Er konnte nur warten.

 

76
     
    Der Mann atmete tief ein und ließ die frische, für die Jahreszeit erstaunlich warme Luft in seine Lungen strömen. Sein ganzer Körper bitzelte, jeder seiner Sinne war in Alarmbereitschaft, wie bei einem hungrigen Raubtier, das auf der saftigen Wiese in der Ferne leise das Mittagessen blöken hörte. In der Highschool hatte er Angel Dust und LSD probiert, doch an den natürlichen Rausch kam keine Droge heran. Er schnüffelte. Ein Dutzend Gerüche kitzelten seine Nase - Autoabgase, Kiefernnadeln, Benzin, bren­nendes Laub, Schweiß, gebratenes Fleisch, Urin. Vielleicht war es verrückt, doch er bildete sich ein, auch sie zu riechen. Irgendwo da draußen. Süß und zart, wahrscheinlich mit irgendeinem Teenager-Parfum eingesprüht und mit Babypuder bestäubt. Frisch ge­waschenes braunes Haar, das nach Himbeershampoo duftete.
    Janizz. Der Name kam entweder von einer unangepassten Mutter oder von einem Teenager, der den langweiligen, altmo­dischen Namen Janice hasste. Ein Mädchen, das anders sein woll­te, so wie die Paris und Cocos und Demis dieser Welt.
    Er tippte auf Türchen Nummer zwei. Ein Mädchen, das end­lich bemerkt werden wollte. Er lächelte. Ich habe dich bemerkt, süße Janizz. Ich werde dich mit Aufmerksamkeit überschütten.
    Janizzbaby. Selbst in dem Namen steckte eine kleine Melodie. Er summte vor sich hin. Langsam und sexy würde es sein, wie ein alter R-&-B-Song von H-Town. Er musste sich die verschwitzten Handflächen an der Hose abwischen. Wie bei der Oscar-Verlei hung war der schönste und schlimmste Teil des Abends die Vor­freude. Würde sie kommen? Würde sie aussehen

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