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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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ein Versager ist, und ich will ihn nicht hier drin haben.» Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    Zo seufzte. «Wie du meinst. Wir sehen uns draußen, wenn du fertig bist.»
    Nachdem Zo gegangen war, lehnte sich Bobby zurück und rieb sich die müden Augen.
    Nicht alle. Ich bringe sie eben nicht alle nach Hause, Zo. Das ist das Problem. Deswegen schlafe ich nicht mehr. Ich hole sie nicht alle heim, und wir wissen das beide ...
    Er klappte das Handy auf und wählte.
    «Missing Children Information Clearinghouse. Travis Hall.»
    «Hallo, Travis, hier ist Bobby Dees aus Miami.»
    «Hallo, Agent Dees. Ich habe eine Weile nichts von Ihnen ge­hört. Ich dachte, Sie arbeiten nicht mehr in dem Bereich, seit, na ja, also, seit, was passiert ist...» Travis stotterte, dann brach er ab, als hätte er gerade einen Tritt ans Schienbein bekommen.
    «Glauben Sie nicht alles, was Sie hören, Travis.» Bobby setzte sich auf. «Ich bin immer noch hier unten im Freistaat Florida.»
    «Schön zu hören. Wie geht's denn so, Bobby?»
    Bobby ignorierte die Frage, die kein halbwegs intelligenter Mensch, der wusste, was Bobby im letzten Jahr mitgemacht hatte, gestellt hätte. «Hören Sie, Travis», sagte er kühl und berührte die z wei Fotos von Elaine Emerson, die er ausgedruckt hatte. Vorher und nachher. Das brave Schulmädchen und die Lolita. Ob er sich etwas aus den Fingern saugte oder nicht, in all den Jahren hatte er gelernt, auf sein Bauchgefühl zu hören. Es war sein Partner, der ihn noch nie hängenlassen hatte. «Ich brauchte einen Missing Child Alert von Ihnen. Es geht um eine Elaine Louise Emerson. Weiblich, weiß, geboren am 27. August 1996 ...»

 

17
     
    «Du hast also keine Ahnung, wo sie sein könnte?», fragte Bobby das dünne Mädchen mit der nassen dunkelblonden Lockenmäh­ne. Von der himmelblauen Diele, in der sie standen, führte ein offener Durchgang zur Küche. Einkaufstüten mit Lebensmitteln türmten sich auf der Arbeitsplatte, und er konnte sehen, dass et­was auf dem Herd stand und kochte. Es roch nach Hackbraten und Zwiebeln.
    «Nein», antwortete sie und rieb sich mit einem Scooby-Doo-Handtuch über den Kopf. Neben ihr, im gleichen Badeanzug und Shorts, stand ihr Ebenbild und schüttelte nur den Kopf.
    «Ihre Mutter hat kurz vor elf gestern Abend hier angerufen, weil sie auf der Suche nach ihr war», erklärte Mrs. Weber fins­ter. «Ich habe zu Debbie gesagt, ich glaube, die Mädchen haben Elaine seit Wochen nicht gesehen. Gestern waren sie bei ihrem Vater, und heute Morgen hatten sie einen Schwimmwettkampf. Sie sind eben erst nach Hause gekommen.» Sie rieb entweder Melissa oder Erica die Schultern. Bobby konnte die Zwillinge nicht unterscheiden. «Glauben Sie, sie ist ausgerissen? Geht man davon aus?»
    «Halten Sie das für wahrscheinlich?», fragte Bobby zurück.
    Mrs. Weber zuckte die Achseln. «Sagen wir einfach, Elaines Mutter hat eine andere Auffassung von Kindererziehung als ich. Laineys ältere Schwester ist missraten, wissen Sie. Völlig miss­raten. Drogen und Jungs. Deswegen gefällt mir nicht, wenn meine Mädchen zu ihr nach Hause gehen. Dort gibt es keine elterliche Kontrolle. Elaine ist ein liebes Kind, aber ...» Bobby wartete.
    «Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, mehr kann ich dazu nicht sagen.»
    «Mom! Lainey ist ganz anders!», protestierte eins der beiden Mädchen.
    «Mo-o-omm!», imitierte Mrs. Weber ihre Tochter. «Wir wer­den sehen», sagte sie dann sanft und warf Bobby einen skepti­schen Blick zu.
    «Rufen Sie mich an, wenn Sie oder die Mädchen oder ihre Freundinnen etwas von ihr hören.» Bobby reichte ihr seine Visi­tenkarte. «Oder wenn Ihnen noch etwas dazu einfällt, wer diese Carla oder Karen sein könnte. Irgendetwas. Meine Handynum­mer steht auch darauf.» Dann wandte er sich an die Zwillinge. «Bevor ich's vergesse, schreibt ihr euch mit Lainey E-Mails?»
    Sie nickten im Einklang. Es musste seltsam sein, zwei Freun­dinnen zu haben, die genau gleich waren, dachte Bobby. Viel­leicht war es der Traum eines erwachsenen Mannes, aber als Kind musste es irgendwie anstrengend sein - sie waren immer in der Überzahl. «Könnt ihr mir ihre E-Mail-Adresse geben? Ihre Mut­ter wusste sie nicht.»
    Mrs. Weber rollte mit den Augen.
    «Klar. [email protected]» , sagte das Mädchen mit dem Handtuch.
    «Danke. Eure andere Freundin, Molly - ich war dort, aber es ist keiner zu Hause.»
    «Ihre Oma ist gestorben. Sie ist in New Mexico», erklärte Scooby

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