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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Doo.
    «Nebraska», verbesserte sie ihre Schwester.
    «Nee. Es war irgendwas mit New.»
    «New York?», fragte Mrs. Weber. «New Jersey?»
    Die Erste zuckte die Achseln. »Vielleicht. Sie ist bis Montag weg, glaube ich. Oder Dienstag.»
    «Hat sie ein Handy?», fragte Bobby.
    «Ja, aber letzte Woche ist sie in der Schule beim SMS-Schrei­ben erwischt worden. Mrs. Rohr hat es einkassiert und gesagt, sie kriegt es erst wieder, wenn sie am Mittwoch nachgesessen hat.»
    «Wie ist ihre Nummer?»
    Wieder rollte Mrs. Weber die Augen.
    «954-695-4229.»
    «Eine letzte Frage noch. Hat Lainey einen Freund?», fragte Bobby.
    Beide Mädchen kicherten verlegen. «Nein.»
    «Na gut, dann noch eine allerletzte: Steht sie auf Jungs?»
    «Naja, sie ist nicht lesbisch oder so was.»
    «Erica ...», mahnte Mrs. Weber.
    «Aber einen Freund hat sie nicht. Die Typen, die wir kennen, sind Vollidioten. Sie steht auf Robert Pattinson», sagte Melissa.
    Bobby steckte das Notizbuch ein. «Na gut. Danke für eure Hilfe, Kinder.»
    Kaum hatte er das Haus verlassen, wurde die Haustür mit einem dumpfen Schlag hinter ihm geschlossen. Amelia Weber wollte die bösen Keime, die Bobby möglicherweise mit sich herumtrug, auf jeden Fall von ihren Mädchen fernhalten. Ein Polizeibeamter, der sich sonntagnachmittags nach dem Verbleib einer Freundin ihrer Töchter erkundigte, gehörte nicht zu ihrem Erziehungsplan.
    Er stieg in den Wagen und warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. 14:25 Uhr. Fast fünfzehn Stunden nachdem Elaine Emerson als vermisst gemeldet worden war, und mehr als vierundfünfzig Stunden nachdem ihre Mutter sie an der Schul­bushaltestelle abgesetzt hatte. Wenn sie bis morgen früh nicht auftauchte, würde er zur Sawgrass Middle School fahren, mit ihren Klassenkameraden sprechen und jede Karen oder Carla aus dem Schulregister befragen, um herauszufinden, mit wem Lainey nach Hause gegangen sein könnte.
    Doch jetzt war es Zeit für einen kleinen Ausflug zum Ge­brauchtwagenzentrum. Er setzte seine Sonnenbrille auf und fuhr los, während Laineys identische Freundinnen nebeneinander am Wohnzimmerfenster standen und ihm ausdruckslos hinterher sahen.

 

18
     
    Obwohl Bobby ihn nicht kannte und auch kein Foto von ihm gesehen hatte, konnte er sich ganz gut vorstellen, wie der Ver­käufer des Monats bei CarMax Regional aussah. Vielleicht war es die Gebrauchtwagenbranche, die ihm eine Vorstellung von Todd LaManna lieferte, oder die Wahl seiner Ehefrau, jedenfalls waren die Adjektive, die Bobby einfielen, klein, untersetzt, cholerisch und angehend kahl.
    Er trat durch die automatische Glasschiebetür, und dort stand er: klein, untersetzt, cholerisch und angehend kahl, in einem blau­en CarMax-Polohemd und Kakihosen, einem Klemmbrett in der Hand und einem aalglatten Lächeln in dem feisten geröteten Ge­sicht. Wie ein hungriger Hai glitt er auf Bobby zu, bevor ihm einer seiner klemmbretttragenden Kollegen zuvorkommen konnte.
    «Schönen Tag, Kumpel!», rief Todd mit dröhnender Stimme. «Lust, heute ein bisschen die Wirtschaft anzukurbeln?»
    «Todd Anthony LaManna?», fragte Bobby und griff nach sei­ner Marke.
    Die Luft entwich aus den Apfelbacken. Selbst wenn er gewollt hätte, konnte er es nicht abstreiten. In großen Buchstaben war auf sein Polohemd «Todd LaManna» gestickt. «Worum geht es?», fragte er, das selbstsichere Dröhnen um fünfzig Dezibel gedros­selt.
    «Es geht um Ihre Stieftochter Elaine, Mr. LaManna. Haben Sie einen Moment Zeit?»
    «Eigentlich nicht», antwortete er und sah sich um. Außer den anderen Verkäufern war niemand im Ausstellungsraum. «Ich habe viel zu tun.»
    «Dann nehmen Sie sich bitte einen Moment.»
    Sie traten in einen Glaskasten mit Blick auf den Ausstellungs­raum. Das Büro, wo die Kaufverträge abgeschlossen wurden. Wo für den nervösen Kunden draußen sichtbar, doch tonlos, der Filialleiter nach scheinbarer Verhandlung mit dem hartnäckigen Verkäufer des Monats am Ende widerwillig den «tiefsten Preis» aufgab. Es war eine Weile her, dass Bobby einen Wagen gekauft hatte, aber die Spielchen blieben die gleichen, egal in welchem Laden man sich befand oder welchen Wagen man kaufte.
    Doch heute ging es nicht um Verhandlungen. «Ich schätze, sie ist immer noch nicht wieder da», sagte Todd leise, während er die Jalousien herunterließ.
    «Und ich schätze, Sie machen sich keine großen Sorgen», ant­wortete Bobby.
    «Halten Sie mich da raus, Mann. Debbie hat gesagt, sie über­nachtet bei

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