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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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während ihn der tiefe teure Ledersessel fast verschluckte. «Die Zeit heilt wirklich alle Wunden.» Bobby hätte ihn am liebsten verprügelt. Als wäre es so einfach. Lassen Sie ihr Zeit, und alles wird gut. Die Nächte wurden immer länger; jeder Tag war eine emo­tionale Schlacht, die nur schwer zu schlagen war. Die Ungewissheit war die reine Hölle. Er hatte zu lange für Crimes Against Children gearbeitet, und er wusste zu gut, wie das schlimmst­mögliche Szenario aussah. Die Realität konnte viel schlimmer und albtraumhafter sein, als Dr. Lassen-Sie-ihr-Zeit sich je vor­stellen konnte.
    Er trank einen Schluck Kaffee und lenkte seine Gedanken zu­rück zu Elaine Emerson. Er würde sich Zach Cusanos Teilnahme an dem Ausflug der Jupiter Highschool bestätigen lassen, doch er wusste jetzt schon, dass Zachary Cusano nicht log. Der Junge hat­te nie von Lainey gehört, geschweige denn sie je getroffen. Also hatte er entweder den falschen siebzehnjährigen Zach aus Jupiter, der in der Schulmannschaft Baseball und Basketball spielte und Captain der Football-Mannschaft war und nebenbei Bassgitarre spielte, oder ...
    Die Person existierte nicht.
    Was jede Menge weitere Probleme aufwarf. Und selbst wenn es so war - falls sich ElCapitan als Internet-Phantom herausstell­te -, hatte Bobby immer noch keinen Beweis dafür, dass Lainey sich mit dem Typen getroffen hatte. Oder dass ihre sexy Fotos für ihn bestimmt waren. Kids chatteten im Internet mit Hunderten, manchmal Tausenden von Leuten auf der ganzen Welt. Leute, deren Wege sich außerhalb des Netzes niemals kreuzten.
    Es war fast elf, als er nach Hause kam. An der Haustür be­grüßte ihn Nilla, Katys Australian-Shepherd-Mischling, mit einem Gähnen. Dann streckte sie sich und beschnupperte ihn schwanzwedelnd. Nilla kam aus dem Tierheim - Katy hatte sie vor dem Versuchslabor gerettet, als sie noch ein Welpe war. Aus einem Dutzend trauriger, flehentlicher Augen hatte sich Katy damals zum Geburtstag einen Hund aussuchen dürfen; sie hatte Nilla gewählt, und die Hündin hatte es ihr nie vergessen. Seit der Sekunde, da sie nach Hause kamen, folgte Nilla Katy auf Schritt und Tritt. Sie spielten zusammen, schwammen zusammen, schlie­fen zusammen. Und selbst als Katy zum Teenager heranwuchs und Freundinnen und Jungs und Partys spannender fand, als mit ihrem Hund um den Pool zu tollen, blieb Nilla ihr treu ergeben und wartete - wie heute Abend - geduldig an der Tür, bis Katy endlich wieder nach Hause fand.
    LuAnn musste morgens um sieben Uhr zur Arbeit, und Bobby ging davon aus, dass sie ein Xanax geschluckt und sich längst hin­gelegt hatte. «Komm, Mädchen, wir holen uns ein Stück Salami», flüsterte er Nilla zu, die ihm auf den Fersen in die Küche folgte. Er war gerade dabei, die Zutaten für ein Sandwich aus dem Kühl­schrank zu holen, als das Nextel klingelte. «Dees.»
    Es war Zo. «Du musst den Fernseher anmachen.»
    Im gleichen Moment betrat LuAnn im Pyjama die Küche. «Hallo, Belle», sagte Bobby sanft. «Ich dachte, du schläfst.»
    «Du musst das sehen», antwortete sie und schaltete den Fern­seher in der Küche an.
    Debbie LaManna, Elaines Mutter, wischte sich die Tränen von den Wangen. «... ich hab gesagt, sie sollen das FBI einschalten, verstehen Sie?» Bobby erkannte die rosa Tagesdecke wieder, auf der sie saß, und im Hintergrund die Filmposter an den Wänden. «Bei der Polizei hat man mir gesagt, wenn ich sie je wiedersehen will, soll ich einen Privatdetektiv anheuern. Können Sie das glau­ben? Einen Privatdetektiv? Fragen Sie mich nicht, was die Polizei macht. Nichts machen die. Überhaupt nichts!»
    «Debra LaManna will nur ihr kleines Mädchen zurück», er­klärte der attraktive Reporter mit dem schwarzen Haar und den stechenden blauen Augen. Seine gezupften Brauen waren besorgt zusammengezogen. «Ein kleines Mädchen, das seine Freundin­nen, seinen Teddybär und seine Familie liebhat ...» Mit einem trockenen Lächeln zeigte er auf das Twilight-Poster an der Wand.
    «... und sich für Vampire und Liebesgeschichten interessiert. Doch niemand will ihrer Mutter helfen. Denn sie ist nur eine von Hunderten anderer Ausreißer in Florida, die Channel Six auf der Webseite des Florida Department of Law Enforcement auf­gelistet gefunden hat.»
    Dann kam ein Schnitt, und die Lobby des Miami Regional Operations Center wurde eingeblendet. «Hier in der Zentrale des FDLE in Miami ermittelt eine ganze Abteilung von Special Agents in Fällen, die unter

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