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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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den Utensilien und die zusammen­geklappte Staffelei, die neben der Kellertür standen.
    Und dann hörte er sie. Laut und näselnd zerriss ihr Geheul die angenehme Ruhe.
    «Neeeinnnn ... halloo ... bitte ...»
    Er hielt sich die Ohren zu. Er würde runtergehen müssen und dafür sorgen, dass es aufhörte. Dieser Krach, dieser Krach, dieser Krachl Ziemlich enttäuschend, keine Frage. Der ver­dammte Verfallsprozess hatte bereits begonnen. Wie bei einem perfekten runden roten Apfel, der nicht einfach auf dem Tisch liegen und für immer vollkommen sein konnte, sondern lang­sam verfaulen musste, von innen nach außen, bis die Schale sich verfärbte und schwarz wurde und das Innere sich zu einem meh­ligen geschmacklosen Brei zersetzte. Verärgert klemmte er sich die Staffelei unter den Arm und griff nach dem Knauf der Kel­lertür. Von außen war seine kleine Prinzessin immer noch perfekt und rot und süß, doch im Innern begann sie bereits zu stöhnen, zu winseln, zu meckern. Faulte vor sich hin.
    Verdammte Schande. Die Hübschen hielten nie lange.

 

24
     
    «Warum wurde kein AMBER-Alarm ausgegeben, Agent Dees?»
    Der Schulungsraum des Miami Regional Operations Center war nur etwa halbvoll mit Journalisten, doch alle hatten die Au­gen gespannt auf Special Agent Supervisor Bobby Dees gerichtet, der so weit wie möglich entfernt stand von Trenton Foxx, dem Regional Director, seiner Entourage von Speichelleckern und der Hälfte der Cops des Coral Springs Police Department. Der ganze Morgen war mit überstürzten Meetings zur Schadensbegrenzung draufgegangen, geleitet von Leuten, die keine Ahnung von der Verfahrensweise bei vermissten Kindern hatten, und der Gipfel war die kurzfristig angesetzte Pressekonferenz, die Bobby nicht befürwortete und an der er nicht teilhaben wollte. Er hatte ge­hofft, die Fragen würden nur an Foxx gerichtet, den alten Me­dienfuchs, der das Podium sofort an sich riss, doch wieder hatte Bobby kein Glück.
    «Wie ich bereits erklärt habe, Agent Dees und Detective Dagher befanden das nicht für nötig», begann Foxx, dessen Ärger auf seinen sonst so freundlichen Südstaatenakzent abzufärben begann. Das gezwungen wohlwollende Lächeln schmolz dahin. Auch wenn der Regional Director sich gerne im Scheinwerfer­licht sonnte, er konnte die unverschämte Journaille aus Miami nicht leiden. So ein Mist wie dieser investigative Bericht von ges­tern Abend wäre in Okaloosa nie passiert. Doch Foxx war neu in der Gegend, und er war kein Dummkopf - mit Honig fing man mehr Fliegen als mit Essig. Seinen Fünfjahresvertrag hatte er erst vor wenigen Wochen unterschrieben, und er wusste, wenn er nicht wollte, dass jeder Sender und jede Zeitung in dieser Stadt versuchte, ihn als Idioten hinzustellen, dann musste er lächeln, solange er ihre Fragen beantwortete, und durfte erst schimpfen, wenn die Türen zu waren. «Sie müssen es so sehen ...»
    «Nein, ich hätte gern, dass Agent Dee antwortet», unterbrach ihn der Reporter. Es war der Typ, der das Interview mit der heu­lenden Debbie LaManna gestern Abend geführt hatte. In Wirk­lichkeit wirkte sein Haar noch kraftstrotzender und glänzender. «Mark Feiding, Channel Six. Ich möchte es von ihm selbst hören, wenn das geht. Er leitet doch die Ermittlung, oder?»
    Foxx zuckte die Achseln und trat vom Stehpult zurück. Sein Lächeln war verschwunden.
    «In Elaine Emersons Fall lagen die strengen Kriterien nicht vor, die für einen AMBER-Alarm gegeben sein müssen, und sie tun es immer noch nicht. AMBER-Alarm ist ausschließlich auf Entführungsfälle beschränkt», antwortete Bobby, indem er sich seitlich zum Mikrophon hinüberlehnte.
    «Aber Sie haben einen Missing Child Alert ausgelöst, was heißt, Sie hatten Grund zu der Annahme, dass das Kind in ir­gendeiner Form gefährdet ist», beharrte Feiding. «Wie kamen Sie darauf, Agent Dees? Haben Sie irgendwelche zusätzlichen Informationen?»
    Der Missing Child Alert war der Dominostein, der die ört­lichen Medien von Elaine Emersons Verschwinden in Kenntnis gesetzt hatte, woraufhin Feiding von Channel Six die jammernde Mutter ausfindig machte. Was zu den Tränen in den Elf-Uhr-Nachrichten führte, gefolgt von einem Sperrfeuer der Anrufe von panischen Eltern und aalglatten Reportern, die gierig auf ein saftiges Nachspiel des Makala-Jarvis-Debakels spekulierten, was schließlich dazu führte, dass, wie Zo vorhergesagt hatte, die Kacke am Dampfen war. Stunden verschwendet und nichts er­reicht. «Das tat

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