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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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im Toskana-Stil hinauf. Zwei schwere Steinlöwen begrüßten ihn, als er einen pompösen Torbogen passierte, der von pflaumenfarbenen Bougainvilleen überwachsen war. Unter einem Vordach standen ein schwarzer BMW und ein Geländewagen. Eine handgemalte spa­nische Kachel an der Türklingel verriet ihm, dass er richtig war. Nr. 124, Poinciana Drive. Er klingelte. Durch die geschliffenen Scheiben der schmiedeeisernen Tür konnte er irgendwo das bun­te Flackern eines Fernsehers sehen.
    Ein großer, gutaussehender Teenager mit von der Sonne ge­bleichtem, welligem schulterlangem Haar öffnete die Tür. Er trug Jeans und ein Warriors-T-Shirt und war gebaut wie ein Bodybuil­der. «Zachary Cusano?», fragte Bobby.
    «Ja», antwortete der Teenager.
    «Ich bin Special Agent Robert Dees vom Florida Department of Law Enforcement», sagte Bobby und hielt die goldene Marke hoch, die er um den Hals trug. «Ich würde dir gerne ein paar Fragen stellen, Junge. Sind deine Eltern ... ?»
    «Mooommm!», rief der Junge.
    Zwei Sekunden später kam die Mom mit Schürze aus der Küche. Als sie die Polizeimarke sah, blieb sie wie angewurzelt stehen und rief: «Tom! Hier steht ein Polizist vor der Tür!» Sie klang so erschrocken und entsetzt, als hätte sie eine Kakerlake auf dem Teppich entdeckt.
    Hinter ihr tauchte der Dad auf, frisch aus dem Büro, in einem Fünfhundert-Dollar-Anzug und mit einem Drink in der Hand. «OfEcer? Worum geht es hier?», fragte er und rührte Bobby rasch ins Haus, außer Sichtweite der Nachbarn.
    «Ich wollte mit Zachary über ein Mädchen sprechen, mit dem er über MySpace in Kontakt stand, Mr. Cusano. Ihr Name ist Elaine Emerson.»
    Kaum war die Tür zu, reichte der Vater Bobby eine Visiten­karte. Thomas T Cusano, Esqu., Cusano Whitticker Levinsky, Rechts­anwälte. Wie praktisch.
    «Zachary?», fragte seine Mutter.
    «Ich kenne kein Mädchen, das Elaine heißt», begann Zach.
    «Warte, Zach», bellte Tom Cusano und hielt eine Hand hoch, um seinen Sohn vom Sprechen abzuhalten. «Was ist hier los? Was ist mit dem Mädchen passiert?»
    «Ich habe nicht gesagt, dass etwas mit ihr passiert ist, Mr. Cusano», antwortete Bobby.
    «Ich nehme an, es ist etwas passiert, sonst würden Sie wohl kaum bei mir im Wohnzimmer stehen.»
    «Sie ist am Freitagnachmittag nach der Schule nicht nach Hau­se gekommen.»
    «Zachary?», wiederholte seine Mutter, diesmal eine Oktave höher.
    «Ich kenne keine Elaine!», protestierte Zachary. «Vielleicht kennst du sie als Lainey», erklärte Bobby. «Oder als LainBrain.»
    Wieder schoss Dads Hand nach oben. «Zach, warte. Beant­worte das nicht.»
    «Zachary?» Mrs. Cusano wischte sich nervös ihre Hände an der Schürze ab.
    «Ich habe keine Ahnung, wovon der Mann redet, Dad. Ich kenne keine Lainey!»
    «Hast du eine MySpace-Seite?», fragte Bobby. «Ja», antwortete Zachary langsam. «Könnten wir vielleicht einen Blick darauf werfen?»
    «Zachary?» Inzwischen war ihre Stimme so schrill, dass das Glas zu springen drohte.
    «Mom! Hör auf! Ich kenne sie nicht!»
    «So geht das nicht.» Tom Cusano schüttelte den Kopf. «Mir gefällt nicht, was hier abläuft. Kein Computer. Auf gar keinen Fall. Wenn Sie irgendeinen Beweis haben, dass mein Sohn das Mädchen kennt, lassen Sie es uns wissen. Wenn nicht, dann sind wir hier fertig, glaube ich.»
    Anwälte machten immer alles kaputt. «Hören Sie, Mr. Cusa­no», antwortete Bobby höflich, aber bestimmt. «Sie haben recht. So kommen wir nicht weiter. Aber wir sind noch nicht fertig. Entweder wir tun es hier, in Ihrem Wohnzimmer, oder wir fah­ren anderthalb Stunden nach Miami und sehen es uns auf dem Computer in meinem Büro an. Sie haben die Wahl. Und beden­ken Sie bitte, dass ich hier bin, weil ich Zacharys MySpace-Seite bereits gesehen habe.»
    Zachary wartete die Antwort seines Vaters nicht ab. Er lief in sein Zimmer, holte seinen Laptop und brachte ihn ins Esszimmer. Mit zitternden Fingern klickte er auf MySpace. ZACHS SEITE erschien in grünen Blockbuchstaben vor einem Hintergrund aus tanzenden Surfbrettern. Ein laufender Blog nahm über sechs Seiten ein, und es gab ebenso viele Fotos von Teenagern beim Partymachen. Auf seiner Freundschaftenseite waren 285 Namen aufgeführt; über 65 davon in der Top liste.
    «Wer sind all die Leute?», fragte Violet Cusano verwirrt.
    «Keine Ahnung, Mom», antwortete Zach achselzuckend. «Leute aus der Schule, Leute, die ich aus dem Netz kenne. Freun­de, du weißt schon.»
    Bobby überflog die

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