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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Ausrüstung, mit der sich Pornos herstellen, drehen oder vertreiben ließen. Seine Arbeitskleidung zu untersuchen war nur mit Erlaubnis der Dame des Hauses möglich, die sich bisher nicht sehr kooperativ gezeigt hatte.
    «Schon passiert. Und die Schuhe. Frag mich nicht, warum sie eingewilligt hat, aber sie hat. Soweit ich sehe, ist nichts dran. Chris nimmt den Computer gerade mit raus zum Transporter. Will ihn in der Zentrale in alle Einzelteile zerlegen. Als ich mich in des Gatten Wandschrank umgesehen habe, habe ich allerdings noch was gefunden. Es steht nicht im Gerichtsbeschluss, aber ich dachte, du findest es hochinteressant, wo du doch auch an dieser Picasso-Geschichte dran bist, oder?»
    Bobby drehte sich um und betrachtete den pummeligen Au­toverkäufer auf dem Monitor. Unbehagen stieg in ihm auf. Rechne immer mit dem Unerwarteten, hatte ihn ein alter Mordermittler beim N YPD vor vielen Jahren gelehrt. Ein tollwütiger Hund sieht nicht immer gefährlich aus, und ein Irrer sieht nicht immer irre aus. «Ja. Was hast du?»
    «Hinter dem Wandschrank habe ich eine Kammer entdeckt, eine Art Durchgang, der mal zur Garage gehört haben muss, bevor ihn jemand umgebaut hat. Ich habe ihn aufgemacht und einen Blick reingeworfen. Das Ding ist ein verdammtes Atelier. Jede Menge Bilder - Bäume, Blumen, Straßenszenen, alles Mög­liche. Habe das brave Frauchen gefragt, wer denn der Künstler im Hause ist. Sie meinte, sie kriegt nicht mal Strichmännchen hin. Und da hat sich der Kleine gemeldet und gerufen, dass es sein Papa ist. Sagt, er malt am Wochenende. Sagt, das ist sein Hobby.»

 

38
     
    «Die Leiche der jungen Frau, die am späten Donnerstagabend im stillgelegten Regal All-Suites Hotel in der Innenstadt von Miami gefunden wurde, konnte endlich identifiziert werden. Unser Kollege Mark Feiding, der in die Entwicklung der bizarren Er­eignisse persönlich verwickelt wurde, berichtet», kündigte die kecke Blondine mit dem engen blauen Pullover und den großen Brüsten an.
    «Danke, Andrea. Die Identität der jungen Frau, die letzten Donnerstag von Beamten des FDLE und des City of Miami Po­lice Department in dem abbruchreifen Gebäude gefunden wur­de, war bis heute Morgen ein Rätsel. Nun konnte sie durch einen DNA-Vergleich als die siebzehnjährige Gale Sampson aus Hal­landale identifiziert werden, ein Teenager, der immer wieder in Schwierigkeiten geraten war. Warum hat es bis zur Feststellung ihrer Identität so lange gedauert? Während weder das FDLE noch das MPD zu einer Erklärung bereit waren, haben unsere Quellen vor Ort bestätigt, dass das Opfer bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt war. Es stimmt, Andrea. Dieser Fall gehört in die Riege der bizarren Verbrechen. Zwar habe ich mich verpflichtet, mit der Polizei zu kooperieren und die laufenden Ermittlungen in keiner Weise zu beeinträchtigen, doch die Verstümmelung, von der man mir berichtet hat, scheint übereinzustimmen mit den Verletzungen auf dem erschreckenden Gemälde, das man mir letzte Woche zum Sender geschickt hat. Anscheinend stammt das Bild aus der Hand von Gale Sampsons Mörder. Gale Sampson, die von Mitarbeitern der Behörden als wiederholte Ausreißerin beschrieben wird, wohnte bei Pflegeeltern, Guy und Tootie Rod­riguez, als sie im letzten Juni verschwand. Allerdings wurde sie beim Jugendamt nie als vermisst gemeldet. Erst fast drei Monate später, am sechzehnten September, forschte ein Mitarbeiter der Schule bei der Familie nach, warum sie nicht zum Unterricht erschien. Wir haben den Rodriguez einen Besuch abgestattet, doch es hat niemand die Tür geöffnet. Wie du weißt, Andrea, stellen die Beamten des FDLE auch im Verschwinden eines wei­teren Teenagers in Südflorida Nachforschungen an, im Fall der dreizehnjährigen Elaine Emerson, die am dreiundzwanzigsten Oktober nicht von der Schule nach Hause kam. Bisher wurde Elaine auf der Webseite des FDLE als Ausreißerin geführt, doch inzwischen prüfen die Behörden, ob es möglicherweise eine Ver­bindung zwischen den beiden verschwundenen jungen Frauen gibt. Hoffen wir, dass dies nicht der Fall ist. Ich bin Mark Feiding. Im Zuge meiner aktuellen Recherche zum Verbleib vermisster Teenager in Südflorida ...»
    Der Mann starrte in seinen J&B und ließ ihn in dem billigen Glas kreisen. Unwillkürlich lächelte er, während er den Nachrich­ten lauschte, die auf dem Flachbildschirm über der Bar flimmer­ten, doch es wäre sehr, sehr unangenehm, wenn ihn irgendwer dabei ertappen würde.

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