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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Aktendeckel, der vor ihm auf dem kleinen Tisch lag. Er ließ einen Bruchteil des Ekels, den er spürte, in seine Worte sickern. «Wir wissen, dass Sie ein Spanner sind, Todd.»
    «Das stimmt nicht», protestierte Todd und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Winzige Schweißperlen sprossen zwischen den dünnen ihm verbliebenen Haarsträhnen und glänzten im Neonlicht. Er sah sich nach einem freundlichen Gesicht um, doch vergeblich. Zo starrte ihn mit verschränkten Armen an, als hätte er gerade auf den Teppich gepinkelt.
    Bobby hielt einen Computerausdruck hoch. «Ich habe hier eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. In der Nähe von einem Spielplatz, Todd. Einem Spielplatz voller Kin­der.»
    «Das war ein Irrtum! Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich nur gegen die Mauer gepinkelt habe!»
    «Wir haben Laineys Computer, Todd. Sagen Sie mir, bevor wir über die Schmuddelbilder reden, die wir gefunden haben, ob die vielleicht auch ein Irrtum sind? Und der Anruf auf Laineys Handy am Tag ihres Verschwindens, den Sie uns verschwiegen haben, oder der Streit, den Sie zwei Tage vorher mit ihr hatten?»
    Aus Todds Gesicht wich die Farbe.
    «Wir haben die Unterlagen der Telefongesellschaft. Worüber haben Sie mit Lainey am Tag ihres Verschwindens gesprochen, Todd?»
    «Über gar nichts. Ich habe nicht mit ihr gesprochen», stotterte er. «Sie, also ... sie ist nicht rangegangen. Ich habe ganz vergessen, dass ich sie überhaupt angerufen habe.»
    «Zwei Minuten sind verdammt lange, wenn jemand einfach nicht rangeht. Versuchen Sie es nochmal.»
    «Ich weiß nicht - ich habe nicht mit ihr geredet. Vielleicht war sie in einem Funkloch oder so was.»
    «Warum wollten Sie mit ihr sprechen, Todd?»
    «Weiß ich nicht mehr.»
    «Vielleicht wollten Sie sich entschuldigen, dass Sie am Abend vorher versucht haben, in ihr Zimmer zu kommen?» Todd schüttelte den Kopf.
    «Ja, wir wissen von dem Streit. Und wir wissen, dass Sie ver­sucht haben, die Webseiten zu löschen, die Sie sich angesehen haben. Und dass Sie versucht haben, die Schmuddelbilder zu löschen, die Sie auf der Festplatte hatten. Bevor Sie mir gleich sagen, dass das alles ein Irrtum ist, dass es alles nicht stimmt - wir wissen Bescheid, Todd. Wir wissen es.» Eine lange Pause ent­stand. Bobby öffnete den Aktendeckel und schob die Fotos über den Tisch. «Die sehen ziemlich jung aus. Ich wette, die sind nicht älter als fünfzehn.»
    Todd sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Seine Hände zitterten. «Die sind doch bloß verkleidet...», murmelte er.
    «Aber Sie stehen drauf, wenn sie jung aussehen, oder?»
    «Sie verdrehen da was.»
    «Whosyadaddy.com ? Real-voyeurs.com ? Ich glaube nicht, dass ich da was verdrehe. Wir haben auch den Trojaner gefunden, den Sie auf Ihrem alten Computer installiert haben, bevor Sie ihn Lainey gegeben haben. Den Trojaner, mit dem Sie die Webcam bedienen. Wozu? Wenn Lainey Sie nicht in ihr Zimmer ließ, ha­ben Sie sie vom Computer unten im Flur aus beobachtet? Oder von der Arbeit? Oder von Ihrem iPhone aus vielleicht? Haben Sie zugesehen, wie Lainey sich morgens anzieht, damit Sie sich über Ihrer Cornflakesschüssel einen runterholen konnten?»
    Todd sah aus, als würden ihm die Augen aus den Höhlen tre­ten. Er sprang auf und hämmerte mit den Fäusten auf den Tisch. «Ich habe ihr nie was getan, Mann! Ich habe gar nichts auf den Computer installiert!», schrie er. «Das schwöre ich! Ich schwöre bei Gott! O Gott, o Gott, o Gott ... Na gut, ich habe ein paar Bilder runtergeladen. Großes Drama! Da ist doch nichts dabei. Meine Frau, Debbie, sie sieht eben nicht mehr so aus», sagte er und schob die Fotos zurück zu Bobby. «Seien wir ehrlich, Mann, Madonna sieht für einundfünfzig vielleicht ganz gut aus, aber sie ist trotzdem alt. Sie ist nicht mehr knackig, egal wie oft sie sich operieren lässt. Man wird sich doch noch von ein paar Bildern die Phantasie anregen lassen dürfen. Playboy - Sie wissen schon, dieser Hefner - der hat ein ganzes Imperium darauf aufgebaut. Es ist nichts dabei, sich junge hübsche Mädchen anzusehen. Sie können mich mal. Ich kenne meine Rechte.»
    «Doch, wenn sie minderjährig sind, Todd. Dann ist es eine Straftat. Jedes einzelne Bild.» Bobby wartete lange, ohne den for­schenden Blick abzuwenden. «Wo ist Lainey?», fragte er dann.
    «Verdammte Scheiße!», rief Todd und fuhr sich durch den Rest seines braunen Haars. «Sie denken, ich hätte meine Stief­tochter entführt? Dass ich

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