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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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bitte.»
    »Kann ich Ihnen helfen?», fragte die Frauenstimme.
    «Hier spricht Agent Bobby Dees vom FDLE in Miami. De­tective Cowsert hat gestern Nacht anscheinend eine Person auf­gegriffen, die ich über das System suche.»
    «Oh. Einen Moment bitte. Hey, Greg», rief sie offensichtlich in den Raum hinein. «Das FDLE für dich.»
    Eine gefühlte Ewigkeit lang hörte Bobby nichts als die Hinter­grundgeräusche im Großraumbüro. Gesprächsfetzen, Gelächter. Irgendwann nahm jemand den Hörer. «Cowsert.»
    «Detective Cowsert, hier spricht Bobby Dees vom FDLE in Miami. Ich suche nach einem Jungen, den Sie anscheinend ges­tern gefunden haben. Reinaldo Coon. Ist er in Gewahrsam?»
    «So könnte man es ausdrücken», antwortete Cowsert mit ei­nem trockenen Lachen. «Der geht nirgendwo mehr hin.»
    Plötzlich sah Bobby Katy in einem Krankenhausbett vor sich, an Schläuche und Infusionen angeschlossen, nicht in der Lage zu sprechen. Oder sie saß schmutzig und verwahrlost in einer Gefängniszelle und schämte sich zu sehr, um ihre Eltern anzuru­fen. Er fuhr sich durchs Haar und versuchte seine Gedanken in eine Reihenfolge zu bringen. Er schloss die Augen. «Wie meinen Sie das? Gab es einen Unfall? Liegt er im Krankenhaus oder so was?»
    «Sieht mir nicht nach einem Unfall aus, Agent Dees. Der Kerl hat zwei Kugeln im Schädel. Ein Pfadfinder, der draußen in Belle Glade zelten war, hat seine Leiche gefunden. Lag da offenbar schon eine ganze Weile. Ich hoffe, Sie haben ihn nicht für irgend­was gebraucht, denn der Junge ist tot.»

 

54
     
    «Alles klar?», fragte Zo, als Bobby in den Wagen stieg. Er schnipp­te die Zigarette zum Fenster hinaus.
    «Nein», antwortete Bobby und fuhr los.
    «Was ist los? Wer war am Telefon?»
    «Das Palm Beach Sheriff's Office hat gestern Nacht Ray Coons Leiche gefunden.»
    Zo starrte ihn an. «Ray Coon? Der Ray?»
    «Ja.»
    Zo rieb sich das Kinn. «Ach, du Scheiße ... und Katy?» Bobby schüttelte den Kopf. «Keine Ahnung.»
    «Wie?»
    «In den Kopf geschossen und in Belle Glade abgeworfen. Lag anscheinend eine Weile da draußen herum.»
    «Mist. Verdächtige?»
    «Er war ein mieser Typ. Alle wollten ihn tot sehen. Ich hätte ihn selber gern umgelegt. Das Palm Beach Sheriff's Office be­arbeitet den Fall.»
    «Ich rufe an. Wir kümmern uns drum, Shep. Wir überneh­men die Sache.»
    Eine lange Pause entstand. Sie hielten an einer Ampel. Auf der anderen Straßenseite war ein Spielplatz voller Kinder, die in der Nachmittagssonne tobten und schrien, die Rutschbahn und die Schaukeln bevölkerten. Keine Sorge auf der Welt. Bobby starrte hinüber. «Ich habe gedacht, sie ist mit ihm zusammen», sagte er leise. «Die beiden sind in New Orleans oder L.A. oder San Francisco oder so und kommen irgendwie über die Runden. Vielleicht ist sie Kassiererin im Supermarkt oder Kellnerin, weißt du? Vielleicht macht sie die Abendschule. Ich dachte, vielleicht sind die beiden wie Romeo und Julia, und ich bin der Böse, der nicht an sie geglaubt hat. Vielleicht war sie schwanger und hat sich nicht getraut, damit nach Hause zu kommen ...»
    «Bobby ...»
    «Und jetzt ist er tot. Ausgerechnet der Kerl, der auf sie aufpas­sen sollte, ist tot, und sie ist immer noch nicht wieder da, und da draußen läuft ein Psychopath herum, der junge Ausreißerinnen umbringt. Wo zum Teufel ist sie, Zo? Wo zum Teufel ist mein Kind?»

 

55
     
    Angelina Jolie schüttelte ihr wunderschönes dunkles Haar. «Hast du große Knarren an die Bösen verkauft?», fragte sie den Terro­risten atemlos. Selbst auf dem kleinen tragbaren DVD-Spieler waren ihre vollen roten Lippen überlebensgroß.
    Larry Vastine gähnte und griff nach seinem Kaffee, der so schwarz war, dass der Löffel darin stecken blieb. Für Fälle wie diesen machte seine Frau ihn doppelt so stark. Wenn selbst An­gelina Jolie im hautengen schwarzen Lederanzug mit der Peit­sche in der Hand ihn nicht davon abhielt wegzunicken, kaum dass er nur blinzelte. Die Zeiten, da Larry in Nachtclubs ging, lagen hinter ihm - heute war er meistens froh, wenn er bis zur Tonight Show durchhielt. Es war schon eine Weile her, dass er eine Zielperson die ganze Nacht observieren musste, und da­mals war er noch beim Drogendezernat gewesen, wo es nach Einbruch der Dunkelheit zur Sache ging, sodass man keine Ge­legenheit zum Müdewerden hatte. Um drei Uhr früh draußen in einem Vorort die Augen offen zu halten war so ziemlich das Schlimmste. In Florida schlossen die Bars und

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