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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Clubs um zwei, es war also zu spät für Nachteulen und zu früh für Pendler, die morgens in die Stadt fuhren. In der letzten Stunde hatte er kaum drei Wagen gesehen, die durch die ruhige, von Bäumen bestan­dene Wohnstraße krochen. Da half selbst Paulines Kaffee nicht mehr. Er brauchte etwas Härteres. Larry nahm sich einen Monster-Energydrink aus der Kühlbox im Fußraum des Beifahrersit­zes. Sein Sohn, der auf die Highschool ging, trank das Zeug wie Wasser, was bedeutete, dass Larry vermutlich bis Weihnachten wach war.
    In dem Moment, als er die Dose aufriss, einen Schluck trank und sich wieder zurücksetzte, bemerkte er ein kurzes Auffla­ckern von Licht etwa dreißig Meter entfernt, genau dort, wo die Zielperson wohnte. Oder die Spiegelung des Aufflackerns der Straßenlaterne, dachte er, als die Glastür aufgeschoben wurde. Wenn Larry nicht genau in dem Augenblick hingesehen hät­te, hätte er es überhaupt nicht bemerkt. Und hätte auch die stämmige Gestalt in schwarzem Kapuzensweatshirt und dunk­ler Jeans nicht bemerkt, die sich durch das Gebüsch an der Hauswand in den Garten der Nachbarn schlich und dort ver­schwand.
    Larry fuhr sich über den offenen Mund, um den Schlaf und die Überraschung fortzuwischen, und ließ den Motor an. Ohne Licht ließ er den Wagen um den Häuserblock zur 115th Street rollen. Dort stellte er den Motor ab und beobachtete, wie Todd LaManna aus der Dunkelheit auftauchte und auf dem Parkplatz eines zweistöckigen Apartmenthauses in ein Auto stieg, startete und auf die Straße fuhr. Larry duckte sich, als LaManna vorbei­fuhr. Dann schaltete er sein Funkgerät ein.
    «Ich hoffe, du brauchst keine Gesellschaft», antwortete Ciro Acevedo knurrend. «Gerade ist die Kleine wieder eingeschla­fen.»
    «Er zieht los.»
    «Was?»
    «LaManna. Er ist ganz schwarz angezogen, fährt einen schwar­zen Acura und fährt auf der Coral Ridge Road nach Norden in Richtung Sawgrass.»
    «Schwarzer Acura? Wo zum Teufel hat er den her?»
    «Geliehen oder geklaut. Spielt keine Rolle. Ich will ihn nicht verlieren. Du kommst doch aus Parkland, also bist du in der Nähe. Beweg deinen Arsch, zieh dich an. Wollen mal sehen, wo der Mistkerl um drei Uhr morgens so dringend hinmuss.»

 

56
     
    «Wo zum Teufel sind wir? Am Arsch der Welt?», knurrte Ciro, als er auf den Beifahrersitz von Larrys Geländewagen kletterte. «Ist das überhaupt noch Palm Beach County? Ich wusste gar nicht, dass die Lyons Road so weit nach Norden geht.»
    «Ich auch nicht», antwortete Larry, während er durch ein Nachtsichtfernglas die Rückseite eines dunkelgrauen zweistö­ckigen Gebäudes auf der anderen Straßenseite beobachtete. «Vor sieben Minuten ist er rein, durch eine Tür an der Nordseite. Er hatte einen Schlüssel.»
    «Was ist das für ein Gebäude?», fragte Ciro und sah sich auf dem verlassenen Parkplatz zwischen massigen, hauptsächlich fensterlosen Bauten um.
    «Sieht aus wie ein Lagerhaus.»
    «Was du nicht sagst, Sherlock. Aber was für ein Lagerhaus? Siehst du irgendeinen Namen?»
    «Am Eingang ist ein kleines Schild, auf dem steht», gab Larry zurück. «Ich habe gerade online im Firmenregis­ter von Florida nachgesehen. Inhaber ist ein David Lee, Service Agent ist Sam Rice. Das war's. Auf der Webseite steht nicht mal, was für ein Laden es ist. Durch die Glastür sieht man nichts außer einer Art Warteraum mit ein paar Stühlen und billigen Bildern an der Wand. Morgen früh kann ich Dawn drauf ansetzen.»
    «Vergiss es», sagte Ciro. «Ich bin wach. Wir sind hier. Wir gehen heute Nacht noch rein.»
    «Genau das habe ich auch gedacht.»
    «Bobby hat davon gesprochen», bemerkte Ciro. «Er sagte, wir suchen irgendeinen abgelegenen Ort, der groß genug ist, um mehrere Mädchen dort festzuhalten, ohne dass es jemand mit­kriegt.»
    «Nach der 441 kommt hier draußen nichts mehr», sagte Larry und ließ das Fernglas sinken. «Nur ein paar Pferdehöfe und ein paar Rentnersiedlungen ein paar Kilometer weiter. Die Hütten nebenan stehen leer. Er könnte wer weiß wie viele Mädchen dadrin eingeschlossen haben. Sie können schreien wie am Spieß, und keiner würde sie hören.»
    «Was machen wir jetzt? Warten wir auf einen Durchsuchungs­befehl?»
    «Den brauchen wir nicht», antwortete Larry, während er die Glock aus dem Holster nahm, klappte sie auf und prüfte, ob eine Kugel in der Kammer war. «Vielleicht will er die Mädchen dadrin in Stücke hacken, Ciro. Vielleicht hat er Geiseln. Wenn wir

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