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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Norden zu reisen, nicht bevor nicht endgültig und mit absoluter Sicherheit feststand, dass Zoe gefunden worden war. Man hatte bereits eine DNA -Probe von ihrem Vater genommen. Nina Hazlitt hatte Rebus per SMS verständigt, dass sie unterwegs sei, und ihn gefragt, ob er sich mit ihr treffen würde. Bislang hatte er noch nicht geantwortet. Im Ermittlungszimmer war ein Fernseher aufgestellt worden, um das Team auf dem Laufenden zu halten. Der Raum selbst war halb leer – einige waren in Edderton, andere im Leichenschauhaus oder im kriminaltechnischen Labor. Jemand hatte Rebus den Weg zum Raigmore Hospital gezeigt – es befand sich gleich um die Ecke des Präsidiums der Northern Constabulary. Per Telefon kamen von allen drei Orten ständig aktuelle Informationen herein. Vom Bürofenster aus konnte Rebus zwei Kamerateams und eine Gruppe Zeitungsjournalisten sehen, außerdem einige neugierige Einheimische, die nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wussten. Darryl Christie hatte seine Schwester formell identifiziert, und auch er war jetzt unterwegs nach Edderton, saß auf dem Beifahrer sitz von Hammells Range Rover. Einer der Nachrichtensender hatte Geld für einen Helikopter lockergemacht, und dieser verfolgte jetzt den Wagen, die Einstellung wurde mit Luftaufnahmen von Edderton und dem Waldstück geschnitten, in dem die Spurensicherung und die Suchtrupps weiterhin ihrer Arbeit nachgingen. Ruby und der Hundeführer waren inzwischen auf der Heimreise nach Aberdeen, ihre Dienste wurden nicht länger benötigt. Im Fernsehen sah Rebus den Container, dann das Feld, über das er im Dunkeln gestolpert war. Zwischen den Baumkronen konnte er gerade so die Planen über den Gräbern erkennen. In dem Helikopter selbst befand sich kein Journalist, der laufende Kommentar kam von einem Studiosprecher.
    »Und wir schalten jetzt direkt zu unserem Mann vor Ort, Richard Sorley. Richard, was passiert dort gerade?«
    Rebus sah die Polizeiabsperrung im Bild. Der Reporter hielt sich ein Mikrofon vors Gesicht und drängelte sich in Position, als Hammells Wagen eintraf und durch die Absperrung gelassen wurde, zwei Gestalten mit versteinerten Mienen vorn drin. Der Wagen fuhr wieder an, Steine wirbelten auf, die Kamera folgte ihm über den Feldweg.
    Die Helikopterbilder zeigten, wie der Range Rover anhalten musste, weil ihm eine Reihe parkender Polizeitransporter die Durchfahrt versperrte. Die beiden Männer stiegen aus. Wie schon zuvor klebte Darryl Christie auch jetzt wieder an seinem Handy. Hammell zeigte dem Helikopter einen Stinkefinger, vergrub die Hände in den Taschen und steuerte auf DCS Gillian Dempsey zu. Sie ging ihnen voran in den Wald, die beiden Gestalten verschwanden aus dem Blickfeld. Rebus merkte, dass Siobhan Clarke neben ihm stand.
    »Ist Page da draußen?«
    Sie nickte. » Wo denn sonst?«
    Jetzt war wieder der Sprecher im Studio dran, kündigte an, dass er eine Liveschaltung zu Nina Hazlitt hatte. Hinter ihm tauchte ihr Gesicht auf einem Monitor auf. Sie rückte eine Hörmuschel zurecht. Die Bildunterschrift besagte, dass sie sich in Inverness aufhielt.
    »Sie steht draußen vor dem Raigmore Hospital«, sagte Clarke, die das Gebäude im Hintergrund erkannte, während Hazlitt dem Sprecher erklärte, sie wolle ihre DNA zur Verfügung stellen, damit die Ermittler feststellen konnten, ob ihre Tochter Sally unter den Opfern sei. Als sie der Sprecher darauf ansprach, dass ihr als Erster aufgefallen sei, dass die Fälle über die A9 miteinander verbunden waren, nickte sie so heftig, dass ihr das Ohrstück herausrutschte und sie es wieder reinstecken musste.
    »Ich fühle mich bestätigt, Trevor«, erklärte sie. »Bis vor Kurzem hat mich noch jeder Polizeibeamte, den ich darauf aufmerksam machen wollte, als Spinnerin abgetan. Ich möchte noch einmal John Rebus danken, einem pensionierten Detective Inspector aus Edinburgh, der sich meines Anliegens angenommen hat.«
    »Ist sie nicht nett?«, fragte Clarke.
    Rebus grunzte nur. Einer der anderen Beamten im Raum tat, als wolle er applaudieren.
    »Und Sie können mich auch mal«, teilte ihm Rebus mit.
    Am Ende des Gesprächs nahm Nina Hazlitt die Ohrmuschel heraus und gab sie einem Mitarbeiter des Nachrichtenteams, bevor sie sich zur Tür des Krankenhauses umdrehte und mit hoch erhobenem Kopf hineinging.
    »Sie liebt das«, meinte Clarke. »Vielleicht ein bisschen zu sehr.«
    »Sie hat lange darauf gewartet, dass man ihr zuhört«, entgegnete Rebus. Die Kamera schien ihr ins

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