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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Ahnung, was sein Ziel sein könnte?«
    »Aberdeen oder ein Ort in der Nähe«, spekulierte Clarke.
    »Lohnt es sich, die Grampian Police zu verständigen, damit man dort die Augen offen hält?«
    »Kann nicht schaden.«
    Page sah auf die Uhr. »In einer Stunde muss ich den Chief über den aktuellen Stand in Kenntnis setzen. Gibt’s noch was Handfesteres?«
    »Alle arbeiten unter Hochdruck.«
    »Bislang allerdings ergebnislos. Und je länger diese Situation anhält …«
    » Wenn Annette mitgenommen wurde«, sagte Rebus, »dann von jemandem, der unterwegs nach Norden war. Haben wir Hinweise oder Fotos für den entsprechenden Abschnitt der A9 bekommen?«
    »Sie meinen zwischen Pitlochry und Inverness?« Page blickte prüfend auf seinen Computerbildschirm. »Soweit ich sehen kann, nein«, erklärte er.
    » Wir brauchen eine schöne große Wandkarte«, sagte Rebus. »Und viele bunte Reißzwecken …«
    Während des restlichen Tages riefen ständig Leute an oder mailten ihre Gedanken und Vermutungen. Einige hatten keine konkreten Ideen, sondern wollten einfach nur mal sagen, dass das Team hervorragende Arbeit leistete. An diesem Punkt wurde den Anrufern dann gedankt, und sie wurden sanft aus der Leitung geworfen mit der Begründung, dass noch andere warteten.
    Rebus war nach Hause gefahren und mit seiner eigenen Karte wiedergekommen, die er jetzt mit Posterkleber an der Wand befestigte.
    »Ich sehe, Sie haben die A9 schon markiert«, bemerkte Esson. »Das ging aber schnell.«
    Ja, und auch bei Auchterarder, Strathpeffer und Aviemore gab es schon Nadeleinstiche.
    »Okay«, sagte Esson und nahm einen Schluck heißes Wasser, bevor sie die Liste vortrug: »Appin, Taynuilt, Salen, Kendal, Inveruglas, Lochgair, Inchnadamph …«
    »Langsamer«, beschwerte sich Rebus. »Ich weiß nicht mal, wo die Hälfte von denen liegt. Und den letzten Ort haben Sie sich ausgedacht.«
    »Ich war schon mal in Inchnadamph«, meldete sich Ronnie Ogilvie zu Wort, eine Hand auf dem Mundstück seines Telefonhörers.
    »Aber John hat nicht ganz unrecht«, sagte Clarke. » Wir sehen lieber bei Google Maps nach, und erst wenn wir wissen, wo die Orte liegen, stecken wir unsere Fähnchen in die Wandkarte.« Sie sah sich im Raum um. »Alle damit einverstanden?«
    Zustimmendes Nicken ringsum.
    »Teil die Liste auf, Christine«, sagte Clarke zu Esson. Sie sah, dass Rebus die zugeschickten Fotos betrachtete und mit dem aus McKies Handy verglich. »Sind welche dabei, mit denen du was anfangen kannst?«
    »Zwei.« Er tippte mit dem Finger drauf. Clarke musste ihm zustimmen.
    » Wo sind die aufgenommen?«, fragte sie.
    »Das eine ist die A838 südlich von Durness.«
    »Das ist ganz weit oben im Nordwesten, oder?«
    Rebus zeigte es ihr auf der Karte. »Meilenweit von allem entfernt.«
    » Was ist mit dem anderen?«
    »Die A836. Ein kleiner Ort namens Edderton.«
    » Wo liegt der?«
    Rebus zuckte mit den Schultern, weshalb Clarke an ihren Computer ging und diesen für sich arbeiten ließ. Wenig später hatte sie die Antwort.
    »Am Dornoch Firth«, sagte sie. »Nur zwei Meilen abseits der A9 im Norden von Tain.«
    » Wo der Glenmorangie herkommt?«, fragte Rebus.
    »Das weißt du besser als ich.«
    Rebus verfolgte den Verlauf der A9 nördlich von Inverness. Sie überquerte die Black Isle und umrundete den Cromarty Firth, führte dann wieder ins Landesinnere bis zum Dornoch Firth und folgte von dort aus dem Küstenverlauf bis Wick. Tain war markiert, ebenso die A836. Da oben gab’s nicht viele Hauptverkehrsstraßen, dafür aber tausende und abertausende Hektar Wildnis.
    » Wir haben jede Menge Alternativen zur Auswahl«, mahnte Clarke, als Ogilvies Telefon erneut klingelte. »Also, lasst uns weitermachen.«

27
    Am Ende des Tages fühlten sie sich wie betäubt. Ogilvie sagte, er sei bereit, eine Stunde länger zu bleiben und Telefondienst zu schieben. Clarke schüttelte den Kopf.
    » Wir brauchen alle eine Pause. Ich habe einen Streifenbeamten gebeten, bis neun Uhr zu übernehmen. Danach notiert sich die Zentrale die Telefonnummern, und wir rufen am Vormittag zurück. Trotzdem: gute Arbeit von allen – ich mein’s ernst.«
    Normalerweise hätte Page das gesagt, aber er steckte im Präsidium in der Fettes Avenue mal wieder bei einem Briefing. Clarke rieb sich die Anspannung von der Stirn, als sie vor die Wandkarte trat. Rebus stand mit nachdenklichem Blick davor.
    »Morgen gibt’s noch mehr zu tun«, prophezeite er, »wenn wir Glück haben.«
    » Wegen der

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