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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Lösung all unserer Probleme.«
    » Wäre das zuallererst überprüft worden, hätte ich mir diese verfluchte Fahrt hier sparen können.«
    »Soll ich’s überprüfen?«
    »Nein, ich rede selbst mit ihr, wenn ich da bin.«
    Rebus hatte es sehr wohl gehört – ich , nicht wir …
    »Sind Sie in Pitlochry?«, fragte nun Lightheart.
    »Ja, aber ich muss zurück nach Perth – um elf Uhr haben wir eine Besprechung, zu der ich nicht zu spät kommen darf.«
    »Dann halten Sie sich ran. Wir reden nachher weiter.«
    Sie beendete das Gespräch und blinkte, um einen Laster zu überholen.
    »Soll ich die CD wieder lauter drehen?«, fragte Rebus schließlich.
    Clarke schüttelte den Kopf. Ein bisschen später beschloss sie, ihm eine Frage zu stellen.
    »Du glaubst nicht, dass er’s war, oder?«
    »Nein.«
    » Weil ihm zu leicht die Sicherung durchbrennt und so einer keine Jahre verstreichen lässt, bis er wieder zuschlägt.«
    »Genau«, pflichtete Rebus ihr bei.
    Sie nickte. » Warum ist er dann abgehauen?«
    »Menschen wie er sind so – sie handeln instinktiv; ohne vorher nachzudenken.« Rebus fand, jetzt dürfe auch er mal eine Frage stellen. »Hat die Durchsuchung was ergeben?«
    »Die meinen, es könnte sich lohnen, ein paar Taucher in den Loch Tummel zu schicken.«
    »Und? Lohnt es sich?«
    »Das muss James entscheiden.«
    » Was ist mit Robertsons Kram?«
    »Mehr oder weniger, was du prophezeit hast. Eine halbe Unze Cannabis, ein paar billige DVD s.«
    »Pornos?«
    »Auch.«
    »Hardcore?«
    »Kein Sadomaso, falls du das meinst.« Sie sah ihn wieder an. »Und das von dem Mann, der nichts von Profilern hält.«
    »Gesunder Menschenverstand ist billiger.«
    Sie quälte sich ein Lächeln ab. Das Eis zwischen ihnen schmolz. »Das Buch in deiner Wohnung – hast du das von Nina Hazlitt?«
    » Wie kommst du denn darauf?«
    »Auf ihrer Facebook-Seite steht, dass sie Bücher lektoriert, unter anderem über Mythen und Legenden.«
    » Wusstest du, dass ›Ring-a-Roses‹ von der Pest handelt?«
    »Ich dachte, das weiß jeder.«
    Rebus versuchte es noch einmal: »Sawney Bean?«
    Clarke dachte einen Augenblick nach. » War das ein Kannibale?«
    »Nur dass er wahrscheinlich nie existiert hat. Das war Propaganda gegen die Jakobiter, jedenfalls besagt das eine Theorie. Es braucht nicht viel, um ein Gerücht zu streuen.«
    » Wird der Burry Man auch in dem Buch erwähnt?«, fragte Clarke.
    »Natürlich. Hast du den etwa mal gesehen?«
    »Vergangenen August. Ich bin mit dem Wagen nach Queensferry gefahren, da ist er rumgelaufen. Er hat sich von aller Welt Getränke spendieren lassen und war von oben bis unten voller Kletten; keine Ahnung, wie der pinkeln geht.« Sie hielt inne. »Ob Nina Hazlitt einen neuen Kinderschreck aufbauen will?«
    »Das habe ich sie mehr oder weniger auch gefragt.«
    »Und?«
    »Es hat ihr nicht gefallen.«
    »Sie ist von Beruf Lektorin.«
    »Na und?«
    »Sie schafft Ordnung, John. Wenn eine einzige Person für das Verschwinden all dieser Frauen verantwortlich gemacht werden kann, dann bringt das Sinn in etwas ansonsten Sinnloses.«
    » Womit wir wieder bei der Psychologie wären.«
    » Was anderes haben wir ja auch nicht, oder?«
    » Wir haben Menschen, die anscheinend nicht mehr da sind.«
    »Das schon.«
    Als sie ihn fragte, ob er eine CD aussuchen wolle, wusste er, dass sie ihm seinen jüngsten Ausfall vergeben hatte.

25
    Das Tummel Arms machte erst in einer Stunde auf, aber die Tür war nicht abgeschlossen. Auf der Atholl Road in Pitlochry war der Vormittag hell und geschäftig. Nachbarn standen mit Einkaufstüten oder Hundeleinen auf den Gehsteigen und tratschten. Sie waren Besucher gewohnt und beachteten Clarke und Rebus keinen Augenblick.
    »Hallo?«, rief Clarke und drückte die Tür des Pubs auf. Es roch nach Scheuerpulver. Hocker und Stühle standen auf den Tischen, damit der Boden gewischt werden konnte. Eine Frau kam von der Damentoilette und wedelte mit einem Putzlappen.
    » Wir suchen Gina Andrews«, erklärte Clarke.
    Die Frau schob sich eine abtrünnige Strähne hinters Ohr. »Die ist beim Bäcker. Wird aber nicht lange dauern.«
    » Wir warten, wenn das in Ordnung ist?«
    Die Putzfrau zuckte mit den Achseln, dann verschwand sie wieder.
    »Vertrauensselige Menschen hier oben«, bemerkte Rebus und beäugte die unbewachte Reihe mit Spirituosen.
    »Nicht wirklich«, erwiderte Clarke und nickte in Richtung der Überwachungskamera über der Tür. Dann ging die Tür auf, und eine weitere Frau kam

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