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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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Versicherungen, die Gesundheitskosten einzudämmen, und achteten immer wachsamer darauf, betrügerische und unqualifizierte Einrichtungen auszuschalten. Die Krankenversicherungen waren zum schlimmsten Alptraum von Whitehall geworden.
    Die goldenen Zeiten waren vorbei.
    Ein Krankenhaus in Los Angeles, das ähnlich agiert hatte wie Whitehall, war kürzlich in die Schlagzeilen geraten, weil es Sicherheitsleute losgeschickt hatte, um Patienten mit Krankenversicherung von zu Hause zu holen und sie in die Klinik zu schaffen. Ganz so unverfroren agierte Whitehall nicht. Sie holten die Leute nicht aus ihren Häusern, und sie versuchten auch nicht, anderen Patienten die Namen von Trinkkumpanen oder Freunden aus der Drogenszene zu entlocken, die einen geeigneten Versicherungsvertrag hatten. Whitehall schnappte sich die meisten Patienten aus den Notaufnahmen. Es galt, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
    Da Morrow tagsüber seine Patienten in Whitehall behandeln musste, war er nachts auf der Suche nach potenziellen neuen Kunden. Dies war bereits das sechste Krankenhaus in dieser Nacht. Er war todmüde, und bislang hatten seine Bemühungen zu nichts geführt.
    Die Automatiktüren glitten auf. Die drei Krankenpfleger und der Assistenzarzt in der Station wandten ihm den Kopf zu. Um diese Uhrzeit war die Belegschaft für jeden ernsten Fall dankbar, ein Unfallopfer oder auch ein Herzanfall, denn dadurch verging die Zeit schneller.
    Als sie Dr. Morrow erkannten, wandten sie sich wieder ihren Unterlagen zu. Der Psychiater war ein dünner, kantiger Mann, ein Meter fünfundsiebzig groß und Mitte vierzig. Seine dunkel gerahmte Brille musste ständig auf die Nasenwurzel hinaufgeschoben werden, da sie unsicher auf der Nasenspitze zu balancieren schien. Das welke braune Haar reichte einige Zentimeter über die Ohren, und gewöhnlich trug er ein weißes Hemd und schwarze Hosen, an deren Gürtel ein Täschchen für das Mobiltelefon befestigt war.
    Morrow wollte schon ergebnislos umkehren, als ein hagerer, junger Assistenzarzt auf ihn zukam und auf das Vorratslager deutete. Als sie beide darin waren und die Tür hinter ihnen geschlossen war, sagte der junge Arzt: »Sie sind genau der Mann, den ich brauche, Morrow.« Harvey Beckman lächelte. »Ich habe den perfekten Fall für Sie. Es wird Sie allerdings teurer als die üblichen fünfhundert kommen.«
    »Sie kennen den Deal, Harvey«, entgegnete Morrow und schob sich die Brille zurück. »Sie kriegen erst Ihr Geld, wenn der Patient aufgenommen wurde und die Versicherungsfragen geklärt sind. Der letzte Kerl, den Sie an uns überwiesen haben, taugte nur für zwei Wochen, und er hatte nur Geld für etwa zwanzig Prozent der Gebühren. Wir mussten ihn wegen des Rests verklagen.«
    »Hier geht’s um mehr«, beharrte Beckman. »Ich rede von einer privaten Krankenversicherung beim Blue Cross. Nicht nur das, schauen Sie sich an, was wir in der Handtasche dieser Braut gefunden haben.« Er griff unter einen Stapel Bettlaken und holte eine schwarze Tasche hervor. »Wir könnten unseren eigenen Juwelierladen eröffnen.«
    »In Gottes Namen«, rief Morrow aus und zog die Stirn in Falten, als er auf die zahllosen, wertvoll aussehenden Schmuckstücke starrte, die auf einer dicken Schicht Seidenpapier lagen. »Warum verstecken Sie die Handtasche im Vorratslager? Schicken Sie eine Pflegerin los, damit sie die Tasche zu den anderen Sachen der Patientin sperrt. Wir sind doch keine Diebe, Beckman. Wollen Sie im Gefängnis landen?«
    »Ich hatte nicht vor, irgendetwas zu stehlen«, antwortete er, verschloss die Tasche und stellte sie auf ein Regal. »Ich wollte Ihnen damit nur zeigen, dass diese Dame eine Menge Geld wert ist.«
    »Geben Sie mir einen kurzen Überblick.«
    »Sie wurde gegen neun Uhr abends mit dem Rettungswagen eingeliefert und klagte über Brustschmerzen. Ihr EKG war normal. Ihr Blutbild ist noch nicht aus dem Labor zurück. Zuerst dachten wir an eine Überdosis. Kommen Sie, schauen Sie sich das an.« Beckman griff hinter den Tresen und zog eine Plastiktüte hervor, deren Inhalt er auf dem Tisch ausbreitete. »Das haben wir gefunden, als wir auf der Suche nach ihrer Versicherungskarte waren. Also, da hätten wir Percodan, Codein und Darvon. Eine richtige kleine Apotheke. Vermutlich hat sie die Brustschmerzen vorgetäuscht, um an Medikamente zu kommen.«
    Ein zufriedener Ausdruck machte sich auf Morrows Gesicht breit. Es schien aufwärtszugehen. »Sonst etwas?«
    »Es ist alles bestens, mein

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