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Maenner in Freilandhaltung

Maenner in Freilandhaltung

Titel: Maenner in Freilandhaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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gewünscht, als ihm nahe zu sein! Zuschauer waren in meinen Träumereien allerdings nicht vorgesehen gewesen. Als ich die paar Schritte auf Simon zuging, kam ich mir wie ein Äffchen im Zoo vor, das von allen Seiten begafft wurde. Daniel, Rebecca, Pia und die Kinder – sie alle beobachteten uns neugierig. Während ich Simon umarmte, hoffte ich inständig, dass er mein vor Aufregung wild klopfendes Herz und meine feuchten Hände nicht bemerkte. Irgendwie war das alles ein bisschen zu viel für mich. Ich liebte Überraschungen – aber nur, wenn sie mir mindestens eine Woche im Voraus angekündigt wurden.
    Zum Glück kamen in diesem Moment die Jungs angelaufen, sodass Simon und ich uns schnell wieder voneinander lösten. Nachdem die Zwillinge mit Simon und Pia das übliche Verwechslungsspiel Wer ist wer? gespielt hatten, gesellten sich auch Rebecca und Daniel, die die Einkäufe und Badesachen aus dem Auto geladen hatten, zu uns. Schnell machte ich die Erwachsenen miteinander bekannt. Pia, meine beste Freundin und Kollegin, und Simon – ein ..., mein ... Ja, was denn eigentlich? Ich entschied mich dafür, ihn als »lieben Kollegen« zu bezeichnen, was Simon zu gefallen schien, denn er schenkte mir ein charmantes Lächeln. Fast hatte ich vergessen, wie sehr ich das kleine Grübchen mochte, das dabei auf seiner rechten Wange erschien.
    »Das ist mein Schwager Daniel«, fuhr ich mit der Vorstellungsrunde fort, »und das ist Rebecca, eine Freundin des Hauses.« Ich hatte bewusst die gleiche Formulierung gewählt, mit der Daniel mir Rebecca bei meiner Ankunft im Sauerland vorgestellt hatte. Und falls es aus meinem Mund ironisch geklungen hatte, tat mir das kein bisschen leid.
    Daniel begrüßte die Überraschungsgäste herzlich. »Wie schön, dass wir mal Freunde von Louisa kennenlernen. Ihr kommt genau richtig, wir wollen gleich grillen. Ich hoffe, ihr habt Hunger mitgebracht.«
    Simon rieb sich den Bauch. »Und ob! Mir knurrt schon der Magen.«
    »Ach, jetzt weiß ich auch, wo diese merkwürdigen Geräusche auf der Hinfahrt hergekommen sind«, sagte Pia und stemmte gespielt vorwurfsvoll die Hände in die Hüften. »Ich dachte schon, ich müsste mein Auto mal wieder zur Inspektion bringen.«
    Die beiden wollten sich vor Lachen fast ausschütten. So witzig war das nun wirklich nicht! Ich kam mir irgendwie ausgeschlossen vor und spürte tief in meinem Inneren ein leises Grummeln. War das Eifersucht? Ach was, bestimmt hatte ich nur Hunger! Selbst wenn Simon das letzte männliche Wesen im Universum wäre, Pia konnte ich blind vertrauen. Sie würde sich ganz bestimmt nicht an ihn ranmachen.
    Nachdem ich die ganze Meute in den Garten gelotst hatte, wo Daniel sie mit Getränken versorgte und den Grill anfachte, machte ich mich in der Küche zu schaffen. Ich war gerade damit beschäftigt, einen frischen Salat zuzubereiten und Baguettes aufzubacken, da klingelte es an der Tür.
    Noch mehr Gäste? Wer konnte das sein? War Hans-Hermann im Traum womöglich ein Geist erschienen, der ihm geflüstert hatte, dass seine Kanzlei ohne seine beste Kraft vor die Hunde gehen würde, woraufhin mein Boss gleich ins Auto gestiegen war, um mich zurückzuholen?
    Schwungvoll öffnete ich die Haustür – und hätte sie vor Schreck am liebsten sofort wieder zugeknallt. Vor mir stand Jan, mit einem dicken Buch und einem breiten Lächeln – offenbar war beides für mich bestimmt.
    »Hallo, Louisa! Wir haben uns doch neulich über das Clickertraining für Hunde unterhalten. Ich glaube, das wäre genau das Richtige für Ernie«, sagte Jan. »Falls du Lust hast, kannst du dich hiermit schon mal ein bisschen schlaumachen.«
    Ich brauchte kein Buch, um zu wissen, dass es schlau wäre, Jan ganz schnell wieder nach Hause zu schicken. Und das nicht nur, weil er Dobermann Buddy und Konsorten im Gefolge hatte.
    Ich nahm das Buch und blätterte scheinbar interessiert darin herum. Wahrscheinlich wäre es mir nicht mal aufgefallen, wenn anstelle von Hunden nackte Weiber darin abgebildet gewesen wären, denn ich überlegte angestrengt, wie ich Jan, ohne unhöflich zu erscheinen, schnell wieder hinauskomplimentieren könnte.
    »Das wär doch nicht nötig gewesen.« Selten war es mir mit dieser Floskel so ernst gewesen!
    Ich hatte noch nicht mal das plötzliche Auftauchen von Simon verarbeitet. Und jetzt auch noch Jan! Das war eindeutig zu viel des Guten. Allein die Vorstellung, dass die beiden Männer sich begegnen und womöglich sogar miteinander sprechen würden,

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