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Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi

Titel: Männer schweigen: Ein Sylt-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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zurück.«
    »Okay. Weiter. Wie war es, als Sie am nächsten Tag vom Tod der Prostituierten erfuhren?«
    »Ich habe spontan gedacht, sie sei die Frau von dem Foto gewesen. Es passte ja alles. Sie war käuflich, und sie lebte in unmittelbarer Nähe von Hubert Mönchinger. Ich dachte, er gehe heimlich zu ihr und habe sich quasi eine zweite Realität aufgebaut, indem er sich einrede, mit ihr verheiratet zu sein.«
    »Das wäre dann aber schon eine ziemlich gesteigerte Form von Irrsinn, oder?«
    »Von Irrsinn reden wir in meinem Beruf schon lange nicht mehr.«
    »Sondern?« Bastian lehnt sich seufzend zurück, dabei schließt er die Augen, so dass seine faltigen Lider wie zwei müde Läppchen auf den Jochbeinen liegen.
    »Ich würde es eher als eine Persönlichkeitsspaltung bezeichnen«, erklärt Manfred Pabst vorsichtig.
    »Persönlichkeitsspaltung, interessant. Eigentlich hätten Sie dann aber nicht mehr ausschließen können, dass Ihr Patient den Mord verübt hat. Wäre das nicht ein Grund gewesen, zu uns zu kommen?«
    »Ich bin nicht die Polizei, sondern Hubert Mönchingers Analytiker«, gibt Pabst schmallippig zurück.
    Bastian klappt die Augen wieder auf und lächelt plötzlich sehr süffisant. »Ausschlaggebend für Ihre Zurückhaltung war wohl eher, dass Ihre nächtliche Aktion ans Licht gekommen wäre, wenn Sie sich bei uns gemeldet hätten. Nicht sehr schmeichelhaft für einen Mann von Ihrem Renommee, oder?«
    Als Pabst schweigt, wird Kreuzer laut.
    »Ich habe Sie etwas gefragt, Herr Pabst.«
    »Ja, das hat durchaus auch mit in meine Erwägungen hineingespielt.«
    »Ja, das hat durchaus auch mit in meine Erwägungen hineingespielt« , äfft ihn Bastian Kreuzer nach. »Jetzt reicht’s aber, Mann. Es muss doch mehr als merkwürdig für Sie gewesen sein, dass in der letzten Nacht wieder eine Rothaarige ermordet worden ist. Trotzdem sind Sie auch heute nicht bei uns erschienen, sondern wir bei Ihnen.«
    »Ich bin zurzeit in einer persönlich sehr angespannten Situation. Sie dürfen nicht glauben, dass ich mir nicht schon selbst schwere Vorwürfe gemacht habe«, antwortet Pabst kleinlaut.
    »Vielleicht ist aber alles auch ganz anders gewesen«, schaltet sich Sven ein. »Denkbar wäre doch, dass Sie in der Nacht des ersten Mordes nach Ihrem enttäuschenden Besuch bei der Familie Mönchinger nicht aufgegeben, sondern weiter recherchiert haben. Wenn Sie schon annahmen, Herr Mönchinger habe eine Prostituierte für das Foto bezahlt, dann hätten Sie die Dame ja durchaus auch aufsuchen können.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    Sven lässt sich Zeit mit seiner Antwort. Er beobachtet den Analytiker genau und sieht dessen wachsende Verunsicherung mit Befriedigung. Schließlich sagt er mit leiser Stimme: »Vielleicht haben Sie sich noch in der gleichen Nacht mit Sibylla Polenz getroffen, und die Situation ist irgendwann eskaliert.«
    »Sie phantasieren sich etwas zusammen«, presst Manfred Pabst nervös hervor.
    »Immerhin haben Sie versucht, sich für die Nacht des ersten Mordes ein falsches Alibi zu beschaffen«, erwidert Sven kühl.
    »Wie sieht’s eigentlich mit Ihrem Alibi für die letzte Nacht aus?«, will Kreuzer jetzt wissen.
    »Ich war mit Marleen, also mit Frau Anding, zusammen. Diesmal wirklich. Auch wenn Sie mir das vielleicht nicht glauben werden«, antwortet Manfred Pabst leise und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: »Ich will mich ja nicht in Ihre Ermittlungsarbeit einmischen, aber Hubert Mönchinger ist ein pathologischer Charakter. Man könnte ihm beide Morde zutrauen.«
    Während Bastian Kreuzer nur scharf die Luft einzieht, reagiert Sven Winterberg sofort. »Ach. Plötzlich wagen Sie sich aber erstaunlich weit vor, Herr Pabst. Eine solche Äußerung über Ihren Patienten ist sicher mehr, als Ihr Berufsethos vorsieht.«
    »Zum Teufel mit dem Berufsethos. Fakt ist doch, dass hier zwei Frauen ermordet worden sind und dass es möglich ist, dass ich den Mörder kenne. Und zwar ziemlich gut.«
    »Leider muss ich Ihnen sagen, dass Hubert Mönchinger für die vergangene Nacht das beste Alibi hat, das man sich vorstellen kann«, erklärt Kreuzer kühl. »Er wäre also höchstens im ersten Mordfall verdächtig, ebenso wie Sie nach wie vor. Im zweiten Fall ist eine Beteiligung Mönchingers absolut auszuschließen. Wie das bei Ihnen aussieht, müssen wir erst noch prüfen. Dafür würde ich Sie bitten, uns minutiös eine Schilderung der letzten Nacht zu geben. Jedes Detail, jede Uhrzeit sind wichtig. Meine

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