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Männer sind Helden

Männer sind Helden

Titel: Männer sind Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Berlin , Jeannette Zeuner
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Liegestuhl.
    „Ich auch nicht!“ Udo breitete ein großes Badelaken über sich aus.
    Eine Weile dösten wir vor uns hin, nur das leise Gluckern des Swimmingpools war zu hören.
    Die Tür ging auf, und zwei Mädchen kamen herein. Sie trugen Bademäntel und hatten ihre Haare hochgesteckt. Sie wählten die Liegen, die am Kopfende des Swimmingpools standen, also genau uns gegenüber. Es waren die zwei Skihasen aus der Hütte. Die beiden legten ihre Bademäntel ab, setzten sich an den Beckenrand und tauchten ihre Füße ins Wasser. „Hui, ist das kalt“, sagte die Brünette, aber da hatte ihre Freundin sie schon hineingeschubst. Wir Männer waren aus unserem Dämmerschlaf erwacht und beobachteten die Frauen aus den Augenwinkeln. Nachdem die Mädchen einige Runden geschwommen hatten, verließen sie den Pool, trockneten sich ab und gingen rüber zur Sauna.
    „Ich mache doch noch einen Saunagang“, sagte ich und sprang auf.
    „Ich auch!“
    „Ich auch!“
    Die Brünette hieß Gabi, und ihre Freundin Dörte. Beide kamen aus Hamburg und arbeiteten in einem Hamburger Frucht-Import-Unternehmen als Sekretärinnen. Ihre Hobbys waren Skifahren, Aerobic und in die Disco gehen. Während Gabi drauflos plapperte, stützte sie sich mit beiden Armen nach hinten ab, so dass ihre kleinen Brüste noch mehr nach oben ragten. Sie hatte eine knabenhafte Figur, mit etwas kürzeren, durchtrainierten Beinen. Dörte war robuster gebaut, mit glockenförmigen Brüsten und weit ausladenden Hüften. Die beiden waren nett, unkompliziert und versprachen, sich mit uns nach dem Essen an der Bar zu treffen.
    Als wir frisch rasiert und duftend an der Bar erschienen, warteten die Mädchen bereits auf uns. Ich spendierte den beiden einen Karibik-Cocktail, den sie mit einem dankbaren Lächeln entgegennahmen. Rudi, Udo und ich tranken Bier. Wir gingen mit unseren Getränken zum Kamin, in dem das brennende Holz knisterte. Ich setzte mich neben Gabi, Udo und Rudi kümmerten sich um Dörte.
    Gabi erzählte mir von ihrem Chef: „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie pingelig er ist. Er ist immer als erster im Büro und guckt jedes Mal auf die Uhr, wenn wir morgens anfangen zu arbeiten. Wenn ich nur eine Minute zu spät komme, spricht er den ganzen Tag kein Wort mehr mit mir.“ Sie fuhr sich mir ihren rot lackierten Fingernägeln durchs Haar und warf mir einen vertraulichen Blick zu. „Außerdem ist er unglaublich ungerecht. Er bevorzugt zum Beispiel die Frau Liebig, das ist so eine graue Maus, die darf sich einfach alles erlauben. Wenn Frau Liebig einen Fehler macht, kann sie nichts dafür. Aber wenn bei uns irgend etwas schief geht, haben wir das mit Absicht gemacht, um ihn zu ärgern.“ Ich erfuhr noch jede Menge Einzelheiten aus dem Privatleben ihrer Kolleginnen. Dann fragte sie mich, welchen Beruf ich ausüben würde.
    „Rechtsanwalt sind Sie? Dann verdienen Sie bestimmt eine Menge Geld?“
    „Ich komme ganz gut aus.“ Ich bot ihr eine Zigarette an, die sie ungeschickt aus der Packung fingerte. „Eigentlich rauche ich ja nicht, aber heute ist ein besonderer Tag.“ Ich hielt ihr mein Feuerzeug hin. Sie beugte sich hinunter und hielt ihre Haare mit einer Hand zurück. Sie inhalierte den Rauch und hustete. „Eigentlich ist Rauchen ja ungesund und überhaupt nicht gut für den Teint.“
    „Da brauchen Sie sich aber keine Sorgen zu machen“, sagte ich schmeichelnd. „Sie haben doch eine richtige Pfirsichhaut.“ Das war nicht ganz ehrlich, denn unter ihrem Make-up schimmerte hier und da ein Pickel hervor, aber Frauen wollen nun einmal solche Komplimente hören. Sie rückte etwas näher an mich heran und betrachtete meine Hände. „Sind Sie verheiratet?“
    „Nein, ich bin Junggeselle. Warum wollen Sie das wissen?“
    „Och, das interessiert mich halt. Haben Sie noch nicht die Richtige gefunden? Ich meine, die meisten Männer in Ihrem Alter sind bereits in festen Händen.“
    Ich rückte ebenfalls ein Stück näher an sie heran: „Ich bin immer noch auf der Suche nach der Frau fürs Leben. Ich glaube aber fest daran, sie irgendwann zu finden. Vielleicht sind Sie ja meine Auserwählte?“
    Sie kicherte: „Nun gehen Sie aber zu weit, Sie kennen mich ja gar nicht.“
    „Ich weiß, dass Sie eine sehr attraktive, charmante Frau sind.“
    Rudi schlug vor, noch ins „Après Ski“ zu gehen, eine Disco im Dorf. Die Mädchen waren sofort hellauf begeistert: „Auja“, riefen sie und kramten in ihren Handtaschen nach Lippenstift und Puderdose,

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