Männer und der ganz normale Wahnsinn
sich einzuschleimen, oder was?
Ich sitze auf der alten, schäbigen Couch, die Füße unter meinem Hintern, das Kinn auf die Fäuste gestützt, und bin mir nicht sicher, was ich über all das denken soll. Ich korrigiere mich: Ich weiß nicht, was ich über diesen neuen und besseren Greg Munson denken soll. Nicht dass mir die alte Version nicht gefallen hätte, aber …
Aber …
Aber ich weiß auch nicht.
Er lässt sich auf den Rücken rollen, der Hund springt an seine Seite und schlägt ihm mit seinem neuen Spielzeug ins Gesicht. Mit einem Lachen sieht er zu mir hoch. „Du siehst ziemlich müde aus.“
„Das war ein verdammt langer Tag.“
Er setzt sich auf und lacht erneut, als der Hund den Kopf heftig hin und her schüttelt, als wolle er dem Spielzeug das Genick brechen. „Töte es, Junge! Töte es!“
Geoff lässt sein Spielzeug fallen, die Zunge hängt seitlich aus seinem grinsenden Maul. Greg klopft auf seinen Schoß, und der Hund trottet zu ihm und lässt sich auf den Rücken fallen, damit Greg seinen Bauch streicheln kann.
„Wenn es nur so einfach wäre, deine Mutter für mich zu gewinnen“, sagt er.
„Ich glaube, sie steht nicht drauf, den Bauch gestreichelt zu bekommen.“
Andererseits, was weiß ich schon?
„Sie hasst mich wirklich, weil ich dir das angetan habe, oder?“
„Greg, ich sage das nur ungern, aber sie hat dich auch schon vorher nicht sonderlich gemocht.“
„Warum?“
„Nun, vielleicht bilde ich mir das nur ein, doch ich schätze, es hat etwas damit zu tun, dass deine Familie alles repräsentiert, was sie in den letzten dreißig Jahren bekämpft hat.“
Er schaut zu mir herüber und schiebt seine Brille höher. Er hat sich das Haar etwas wachsen lassen, gerade lang genug, dass er ganz reizend zerzaust aussieht. „In anderen Worten, sie wird mich niemals ‚Sohn‘ nennen?“
„Greg, ich …“
„Entschuldige. Das war vermessen.“
„Ja, das war es.“
Nach einem Augenblick sagt er: „Dein Leben ist früher, als du ein Kind warst, oft so gewesen, oder?“
„Ja, ich schätze schon.“ Nur jetzt kommt es mir gar nicht mehr so schlimm vor.
Hm.
Greg betrachtet mich kurz und steht dann behände auf. „Ich sollte gehen, bevor du noch einschläfst.“
Ich bin viel zu müde, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass ich in naher Zukunft wohl kaum Schlaf bekommen werde, zumindest nicht, solange nicht jemand diese zwei winzigen Menschen aus meinem Bett entfernt hat. Außerdem muss ich Geoff noch ein letztes Mal für heute nach unten bringen. Müde erhebe ich mich und folge Greg den Flur entlang.
Ich öffne die Tür und lehne mich an den Rahmen. Er scheint nicht wirklich gehen zu wollen, was ich, wenn ich wacher gewesen wäre, schmeichelhaft gefunden hätte. Oder beängstigend. Ich frage mich, ob er mich küssen wird.
Ich frage mich, ob ich das gerne hätte.
Ich muss lächeln, als ich mich daran erinnere, wie ich früher als Teenager vor dieser Tür stand und den Augenblick hineinzugehen so lange rausgezögert habe wie nur möglich. Und wie oft das plötzliche Auftauchen von Nachbarn mich beim Knutschen unterbrochen hat.
Jetzt bin ich die Art von Frau, die Sex auf Dächern hat.
Oder zumindest eine, die das auf ihre Liste setzen kann.
Greg berührt mein Kinn, fast schon zögernd. Ich meine, nach diesem Kuss heute Nachmittag, warum diese Zurückhaltung? Und die Vorstellung, dass er mich wieder küssen könnte, ist nicht total unangenehm, so ist es nicht. Schließlich habe ich die Geschichten darüber, wie gut er im Bett war – ist? –, nicht frei erfunden!
Wissen Sie, für jemanden, die es keinem Jungen erlaubt hat, ihre Brust zu berühren, bevor sie siebzehn war, bin ich jetzt doch ganz schön freizügig geworden.
„Ich glaube, wir müssen dich hier rausholen“, sagt er.
Ich blinzle den mentalen Nebel weg. „Hm?“
„Es ist nicht gut für dich, wieder hier zu wohnen“, erklärt er.
Ich lache. „Dieser Abend war ungewöhnlich, selbst für diese Familie.“
„Aber erinnere dich an das, was wir hatten. Du hast immer gesagt, wie angenehm, wie gesund es sich anfühlt, wenn wir zusammen sind.“
In seiner Stimme und in seiner Berührung liegt kein Drängen. Nur eine hypnotisierende, beruhigende Eintönigkeit. Dann erinnere ich mich daran, wie Greg mich mit dieser schmeichelnden Stimme immer ins Bett gekriegt hat, wo er mich mit einer Raffinesse verführt hat, die erfrischend war nach den meisten Typen, die ich vorher gekannt hatte.
„Habe
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