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Männer und der ganz normale Wahnsinn

Männer und der ganz normale Wahnsinn

Titel: Männer und der ganz normale Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Templeton
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Wohnung in Inwood Park für einen Spottpreis besorgt.“
    „Inwood Park?“ Das ist der nördlichste Zipfel von Manhattan. Noch etwas weiter nördlich und man ist in der Bronx. Und für einen Spottpreis ist in Manhattan ein dehnbarer Begriff.
    „Dort bekommt man noch Schnäppchen“, sagt Terrie. Schließlich wohnt sie in Washington Heights, was ganz in der Nähe von Inwood Park ist. Ich bekomme Nasenbluten, wenn ich sie dort besuche. Und die Vorstellung, sogar noch weiter weg von Bloomingdales zu wohnen, bereitet mir Ohrensausen.
    „Inwood Park, ja?“
    „Und Washington Heights. Ich glaube, er hat auch Wohnungen in Riverdale.“
    „Schön für ihn.“
    Nach einem Moment, was ich als beleidigtes Schweigen auslege, fährt Terrie fort: „Wie viel Geld hast du auf der Bank?“
    Ich sage es ihr.
    „Oje. Und was meinst du, wie weit du damit kommst, wenn du erst mal die Kaution und die erste Miete und die Maklergebühr und neue Badezimmerteppiche und den ganzen Mist bezahlt hast? Und dann auch noch ohne Job? Mir kommt es so vor, als könntest du es dir im wahrsten Sinne des Wortes nicht leisten, wählerisch zu sein.“ Sie schweigt einen Moment. „Es sei denn, du willst wieder zu deiner Mutter ziehen.“
    Mein Herz setzt kurz aus. „Oh, das ist so mies. Selbst für deine Verhältnisse, Terrie.“
    „Hat dich aber wachgerüttelt, oder?“
    Stimmt. Ich will lieber in der Hölle schmoren, als wieder bei meiner Mutter einzuziehen. Was, wenn ich genauer drüber nachdenke, so ziemlich aufs Gleiche rauskommen würde.
    „Jedenfalls, Julio schwört auf diesen Makler. Ich werde ihn nach seiner Nummer fragen.“
    Nachdem wir aufgelegt haben, fällt mir auf, dass kaum noch Sauerstoff in meiner Wohnung ist, obwohl beide Fenster geöffnet sind und der Ventilator läuft. Geoff hat die Couch aufgegeben, um sich mitten auf dem Küchenboden hinzulegen, wo er mich hechelnd anblickt, als wolle er sagen: „Vielleicht war das doch keine so gute Idee.“
    „Toll, genauso gut könntest du jetzt in deiner eigenen Kacke liegen.“
    Mit einem kleinen Ächzen legt er den Kopf zwischen seine Pfoten.
    Dritter Tag der groß angelegten Wohnungssuche. Der Makler hat mir vier Besichtigungstermine genannt. Zwei Apartments waren bereits vermietet, bevor ich dort ankam, eines sah aus wie die Kulisse eines Dickenschen Slums aus dem vergangenen Jahrhundert, und das dritte, das mir irgendwie sogar gefiel, kostete fünfhundert Dollar mehr im Monat, als ursprünglich behauptet.
    Nachdem ich endlich nach zwei Tagen Max Sheffield, den Buchhalter von Brice, erreicht habe, habe ich auch halbherzig begonnen, nach einem Job zu suchen. Denn tatsächlich hat Max mir bestätigt, dass nach Brices letztem Willen die Firma aufgelöst werden soll. Viel mehr konnte er mir noch nicht sagen, nur, dass er und der Anwalt daran arbeiten, alles so schnell wie möglich zu regeln und den Mitarbeitern das ausstehende Geld zu überweisen.
    Seitdem versuche ich mich davon zu überzeugen, dass in Max’ Stimme kein bisschen Sorge mitgeschwungen hat, aber das klappt nicht sonderlich gut. Zumindest habe ich Max davon in Kenntnis gesetzt, dass Geoff bei mir ist. Nun kann sich der Anwalt mit mir in Verbindung setzen, um eine Übergabe an denjenigen zu organisieren, der den Hund nach Brices Willen haben soll.
    Aber diesbezüglich gibt es auch noch keine Neuigkeiten.
    Genauso wenig scheint es irgendwelche Fortschritte bei der Suche nach dem Mörder zu geben. Das Letzte, was ich in den Fünf-Uhr-Nachrichten gehört habe, ist, dass die Polizei noch immer um Hinweise aus der Bevölkerung bittet. Bisher sind alle Spuren, die sie hatten, im Sande verlaufen. Ich kann nicht anders, ich stelle mir immer vor, wie frustriert und verärgert Nick sein muss. Ich meine, ich weiß ja, dass Ermittlungen in einem Mordfall meist sehr zeitintensiv und frustrierend sind, aber bisher war ich ja auch nie persönlich beteiligt. Nun, beteiligt ist wohl etwas übertrieben, persönlich interessiert passt besser. Ich möchte irgendwie helfen, was natürlich völlig verrückt ist, hauptsächlich weil ich die am wenigsten analytische Person bin, die ich kenne. Es hat mich jedes Mal wirklich verrückt gemacht, wenn Greg und ich uns einen Krimi angeschaut haben und er schon innerhalb der ersten halben Stunde das Geheimnis löste, während ich selbst nach dem Film noch Probleme hatte, zu verstehen, was überhaupt passiert war.
    Wo wir gerade von Geheimnis und Greg sprechen. Immer noch nichts von ihm. Phyllis hat

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