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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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wert?“
                  „Fünftausend, allerhöchstens“, echote Bruno. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
                  „Zu wenig, nicht wahr, Doris?“ , seufzte Henrik bekümmert. Ich nickte. Plötzlich rasten ganze Zahle n kolonnen in meinem Kopf hin und her. Ich kalkulierte und rechnete.
                  „Ich will zwölftausend Euro“, verkündete ich.
                  Henrik zwinkerte mir anerkennend zu.
                  „Nun, Herr Kunze? Das ist ein faires Angebot. Sie zahlen die Abfindung, haben eine Angestellte weniger und können herumturteln, soviel Sie möchten.“
                  „Und meine Frau erfährt nix?“
                  „Das überlassen wir Ihnen.“
                  Brunos Gesichtshaut war von einem glänzenden Schweißfilm überzogen, seine Augenlider zuckten und seine Hände zitterten, als er keuchte: „Kkeine Anzeike, kkein Kericht und kkein Kerede. In Ordnunk. Sie beckommen das Keld morken früh vor Ladenöffnunk. Danach sehen wir uns nie wieder. Und jetzt kehen Sie.“ Der Mann stand kurz vorm Herzinfarkt und hätte mir beinah leidgetan. Beinah.
                  Henrik schlüpfte im Frühstücksraum in Schuhe und Jacke, dann verließen wir das Gebäude. Dra u ßen fiel ich ihm stürmisch um den Hals.
                  „Das hast du toll gemacht! Superspitzeklasse! Danke Henrik, du bist ein Schatz!“
                  „Na, na! Solche schmeich elnden Worte aus deinem Mund? Und das mir?“ Ich beschloss, den bitt e ren Unterton zu überhören.
                  „Jetzt gehen wir feiern!“ Ich konnte es noch nicht glauben: Morgen würde ich säckeweise Geld besi t zen. Reich! Reich! Dorissack ist reich!
     
    Die Geldübergabe fand tatsächlich am kommenden Morgen statt. Uschi hatte sich meinetwegen extra eine halbe Stunde früher auf den Weg in die Stadt gemacht, so dass ich mich rechtzeitig vor dem Laden heru m drücken konnte. Warum war Henrik noch nicht da? Ich zitterte vor Nervosität und sah ständig zur Uhr. Ho f fentlich erschien Bruno nicht vor Henrik. Um nichts in der Welt wollte ich auch nur eine Sekunde mit dem allein sein.
                  Endlich sah ich einen Mann im Anzug heranschlendern. In aller Seelenruhe besah er die Auslagen verschiedener Geschäfte, bevor er weiter bummelt e . Henrik! Ich seufzte erleichtert auf und stürzte ihm en t gegen.
                  Aufgeregt drängte ich Henrik zur Lagebesprechung, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Doch er kaute Kaugummi, warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr und schaute in der Gegend umher. War der kein bisschen aufgeregt? Wie konnte er in dieser Situation so entspannt sein?
                  Als Brunos Karre neben uns hielt, setzte mein Herzschlag aus. D ie Scheibe fuhr herunter. Bruno sah blass und übernäch tigt aus, er bedachte mich mit keinem Blick. Obwohl ich ihm lange, harte Jahre gedient hatte.
                  „Hier sind die Papiere und die Abfindunk.“ Er reichte Henrik einen braunen Umschlag durchs Fen s ter. Wie im Gangsterfilm. Mein Anwalt prüfte den Inhalt des Kuverts und wünschte Bruno sodann einen schönen Tag. Dieser gab Gas und fuhr grußlos davon. Ich stand unschlüssig da , mein Blick fiel auf die Fix-Schuh-Leuchtreklame und das Schaufenster mit den Sonderangeboten. Doch dann wandte ich mich um. In diesem Augenblick begann mein neues Leben! Unvermittelt rannte ich los, hopste wie ein Kind, warf die Arme in die Höhe und hielt erst an, als ich Seitenstechen bekam. Nach einer Weile hatte Henrik mich eing e holt.
                  Wir steuerten wieder das Café an, in dem Henrik tagtäglich verkehrte, und die freundliche Bedienung führte uns wiederum an den Fenstertisch. Feierlich überreichte Henrik mir den schicksalsträchtigen U m schlag.
                  „Ich hoffe, du machst was draus!“
                  „Und ob, das werde ich. Ich mache mich selbstverständlich selbständig.“
                  „Selbstverständlich selbständig? Das hört sich vielversprechend an. Lass hören.“
                  Bei Kaffee mit Sahnehäubchen weihte ich Henrik in meine Zukunftspläne ein. Ernst und aufmerksam hörte er mir zu, regte an, den einen oder anderen Punkt noch einmal zu überdenken und nannte mir ve r schiedene Ämter und

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