Männer unerwünscht (German Edition)
Adressen, die ich unbedingt zwecks günstiger Fördermittel anzusteuern hätte.
„Toll, Doris, das freut mich ja so für dich! Du wirst es schaffen, da bin ich ganz sicher. Ich habe es dir nie so deutlich gesagt, aber für mich warst du immer ein ganz besonderes Mädchen. Eine Zeitlang hab ich gedacht, gehofft, na ja ... ist jetzt egal. Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Glück der Welt!“
Ich war gerührt. Wollte etwas entgegnen, doch ich wusste nicht, ob es richtig oder falsch war, es auszusprechen. Minutenlang schwiegen wir. Dann sah Henrik zur Uhr und stand auf.
„Ich muss los zum Gericht. Wir telefonieren, okay?“ Er stand auf, knöpfte sein Jackett zu und ging, nachdem er der Bedienung einen Geldschein überreicht hatte.
Ich saß vor meiner halbvollen Kaffeetasse und ordnete die vielen Gedanken in meinem Kopf. Als ich ausgetrunken hatte, wusste ich, was ich mit dem Rest des Tages anfangen würde.
Als erstes unternahm ich einen ausgedehnten Zug durch die Geschäfte und gönnte mir zur Feier des Tages eine flotte Kombination aus feinem, kurzen Rock und Blazer. Superschick! Dann steuerte ich ein g u tes Schuhgeschäft an und erstand elegante schwarze Pumps. Vor noch gar nicht so langer Zeit hätte ich mich freiwillig niemals in solche Klamotten geworfen.
Nach einer kleinen Rast in einem renommierten Hamburger-Schnellrestaurant machte ich mich auf zur Arbeitsagentur. Dort meldete ich mich freudestrahlend arbeitslos. Bedauernd teilte mir der Sachbearbe i ter mit, dass er momentan keine Stelle für mich hatte. Umso besser. Damit mich der Rausschmiss nicht ganz so hart traf, sicherte mir der nette Herr ein bescheidenes Arbeitslosengeld zu.
Sollte ich in acht Wochen noch immer keinen Job haben, könnte ich mit einer großzügigen Starthilfe für eine Selbständigkeit rechnen, erfuhr ich auf Anfrage. Ob ich denn mit dem Gedanken spielen würde, mich selbständig zu machen, wollte der Sachbearbeiter wissen.
„Selbs tverständlich“, antwortete ich.
19
An einem der folgenden Abende holte Holger mich ab und lud mich in ein griechisches Restaurant ein. Bei Candlelight und Rotwein gestand er mir seine Liebe. Die Liebe zu seinem Beruf, seinem fast fertigen Haus und seiner Eisenbahn.
Als ich endlich zu Wort kam und ihm von meinen beruflichen Plänen berichtete, regte er sich auf.
„Spinnst du? Das ist nicht dein Ernst! Da kannst du dein Geld gleich in die Mülltonne werfen! Wenn ich du wäre, dann ...“ Er ereiferte sich in Plänen, wie ich mit einer Ausbildung zur Krankenschwester und einem zwölftausend Euro teuren PKW ein ausgefülltes Leben führen könnte.
„Ich kann aber kein Blut sehen. Und nie im Leben möchte ich jemandem eine Spritze verpassen“, bremste ich ihn. „ F alls ich mir jemals ein Auto kaufe, wird das ein altes Schrottding sein. Dann ist es nicht tragisch, wenn die eine oder andere Beule dazukommt.“
Leider konnte ich ihn nicht überzeugen, und um den Abend zu retten, wechselte er das Thema und schilderte mir, wie er sein Grundstück zu gestalten dachte. Nach einer Dreiviertelstunde wusste ich, wo und warum er welchen Baum oder Busch pflanzen würde.
Dann geschah es. Ich drehte mich zufällig um und blickte in den rückwärtigen Teil des Restaurants. Und sah: Henrik! Ein plötzliches Glücksgefühl übermannte mich, und ich wollte gerade aufspringen und ihn überschwänglich begrüßen, da bemerkte ich, dass er nicht allein am Tisch saß. Eine brünette Schönheit prostete ihm mit ihrem Weinglas zu.
Das flackernde Kerzenlicht gab dem brünetten Haar der Frau einen seidigen Schein. Ihre Lippen waren dunkelrot und voll. Sie trug ein damenhaftes, elegantes Ensemble und hatte ein winziges Handtäsc h chen dabei. Genau sein Geschmack, vermutete ich.
Ich bewies größte Beherrschung. Es drängte mich, die zwei Personen hinter mir zu beobachten. Als ich dem Drängen endlich nachgab musste ich mit ansehen, wie die Schöne ihre schlanke, mehrfach gol d beringte Hand nach Henrik ausstreckte und die seine ergriff. Eine Geste tiefster Vertrautheit.
Mein
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