Männer unerwünscht (German Edition)
Macht“ entsagt und sich stattdessen dem Landfraue n verein angeschlossen.
Kürzlich hatte sie an einem Vortrag teilgenommen, in dem es um die Vor- und Nachteil e von Teflo n beschichtungen in Bratpfannen ging.
Ludolf kam gut mit ihrer zuweilen Tage anhaltenden schlechten Laune klar. Ihn störte auch nicht, dass Rita mega-mundfaul sein konnte, wenn ihr danach war. Sie war und blieb seine Traumfrau.
Steff renovierte Ritas Bude. Sie verfügte jetzt über viel Freiz eit, denn sie hatte kürzlich ihr Studium abgeschlossen – mit Auszeichnung. Während der Renovierungsarbeiten machte sie sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft.
Bärbel und Victoria hausten nach wie vor in Bärbels Zimmer. Sie waren noch immer in-love und suchten angeblich händeringend eine passende Wohnung in der Stadt. Das würde sicher noch ewig dauern, denn Victoria stellte hohe Ansprüche an Räumlichkeiten, Lage, Vermieter und Nachbarn. Selbstverständlich sollte die Miete minimal sein, obwohl sie als Inhaberin der Bäckerei und Bärbel als Werbefachfrau zusa m men ein Heidengeld verdienten.
Uschi hatte sämtliche Häkelarbeiten verbannt und widmete sich in jeder freien Minute ihren Büchern. Sie wollte unbedingt die Prüfung in irgendeinem Steuerweiterbildungskurs mit Bravour bestehen.
Bei Fix-Schuh spitzte sich die Lage mehr und mehr zu. Henrik hatte mich einmal im Laden besucht, um sich von meiner Unversehrtheit zu überzeugen.
Viereinhalb Wochen nach der erfolglosen Kündigung bekam ich dann erneut reell eins aufs Dach. Eine Kundin hatte ihre neuerworbenen Schuhe gleich anbehalten und ihre alten im Laden vergessen. Wir kannten weder Namen noch Adresse der Dame und durften nun einen Aufbewahrungsplatz für ein Paar durchgelatschte, ehemals hellbeige Halbschuhe mit Lochmuster finden. Für den Fall, dass die Kundin die schrottreifen Treter irgendwann abholte. Dummerweise hatte ich die Kundin bedient , die finanzielle Abwic k lung hatte wie immer Elke übernommen . Aber damit nicht genug.
Am selb en Tag rutschte Elke im Frühstücksraum auf einer Salamischeibe aus und zog sich einen Bluterguss am Knie zu. Ich hatte in der Pause ein Wurstbrötchen gegessen und ward ertappt. Natürlich wu r de mir böse Absicht unterstellt. Ich konnte mir und Bruno nicht erklären, warum die Wurst lieber am Boden lag, statt von mir aufgegessen zu werden.
Fazit: Dorissack bleibt zur Strafe länger und sortiert. Bruno war fuchsteufelswild und entsetzlich b e sorgt um seine liebe Elke. In seinem Zorn schleuderte er mir die Worte „Abmahnunk“ und „Morken“ entg e gen. Mit der Gewissheit, dass Henrik auch eine Bagatelle wie eine Abmahnung mit seinen Paragrafen aus der Welt schaffen würde, kümmerte ich mich nicht weiter um Chefs Geschrei.
Dicke Regentropfen klatschten an die Schaufensterscheibe. Weil ich wusste, dass ich meinen T u cker-Bus sowieso nicht schaffen konnte und folglich zwei Stunden Wartezeit an der Haltestelle verbringen musste, trödelte ich bei der Sortieraktion herum. Zwischendurch las ich in einer Frauenzeitschrift, die Gertrud auf dem Tisch hatte liegen lassen, sortierte wieder ein paar Schuhe , genehmigte mir eine Tafel Crispie-Schokolade und sortierte dann wieder. Plötzlich klopfte jemand von draußen an die Scheibe.
„Hallo Henrik!“
„Hi! Was machst du denn so spät noch im Laden? Du hast doch längst Feierabend.“ Henrik schlüpfte rein und schüttelte sich. Er war patschnass.
„Ich vertreibe mir die Zeit mit Schuhe-Sortieren. Bruno hat mir mal wieder Strafarbeiten aufg e brummt.“
„Das darf er nicht. Nach Paragraf ...“
„Komm erst mal mit nach hinten und zieh dir die nassen Klamotten a u s. Ich koche uns Kaffee.“
Ich war ohnehin fast fertig mit meiner Aufgabe und ging voran in den Frühstücksraum. Henrik zog die nassen Schuhe und die Jacke aus und drapierte die Sachen auf dem Heizkörper. Dann setzte er sich an den Tisch und pickte die letzten Krümel aus der Schokoladenverpackung.
„Wenn ich geahnt hätte, dass du kommst, dann...“ , entschuldigte ich mich für den
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