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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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aus.
                  „Kkkockolores! Wer soll denn zu dieser späten Stunde hier sein? Und wie denn? Hat doch niemand den Schlüssel außer uns beiden!“ , versuchte Bruno sein Häschen zu beruhigen, doch die Stimmung war dahin.
                  „Lass uns die Schuhe vertauschen, und dann gehen wir in meine Wohnung. Da sind wir ungestört.“
                  Schuhe vertauschen? Mein Herz klopfte bis zum Hals.
                  Die beiden verließen den Frühstücksraum. Wir vernahmen ihre gedämpften Stimmen aus dem L a den.
                  „Wir steigen jetzt ganz leise aus dem Schrank und schleichen uns zur Tür. Dann werden wir die be i den auf frischer Tat ertappen. Das wird ein Spaß!“ , raunte Henrik mir zu.
                  Ich fand das gar nicht spaßig; ich zitterte am ganzen Leib. Das war schlimmer als jeder Krimi. Und dazu live! Trotzdem tat ich, wie mir geheißen. Öffnete vorsichtig die Schranktür und kletterte hinaus. Sämtl i che Glieder taten mir weh. Henrik krabbelte ebenfalls aus dem Versteck, nahm mich bei der Hand, und g e meinsam pirschten wir zur Tür. Das war für ihn einfacher, er war ja auf Socken.
                  Wir spähten durch den Türspalt und trauten unseren Augen kaum: Da rannten Elke und Bruno wie Kinder durch den Laden, warfen sich gegenseitig Schuhe zu, fingen sie auf, kicherten, jagten um die Regale, kicherten, warfen sich Schuhe zu, stellten sie in die Regale und spielten wieder Kriegen. Der Höhepunkt des Spiels war der Moment, als Bruno seine Angebetete einholte und seine Hand auf ihren Hintern klatschte.
                  Henrik gab der Tür einen Schubs und betrat den Laden. „Dürfen wir mitspielen?“ , erkundigte er sich freundlich. Brunos Gesichtsausdruck spottete jeglicher Beschreibung. Er griff sich ans Herz und fiel auge n blicklich auf einen Anprobierstuhl. Elkes Mund stand vor Schreck weit offen, ihre Augen waren kugelrund.
                  „Wie praktisch, dass Sie das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden! Sie spielen Verliebtenh a schen rund um die Regale und wischen gleichzeitig Doris eins aus. Morgen früh werden Sie ihr die angeblich nicht ordnungsgemäß sortierten Schuhe präsentieren – und dann? Wollen Sie ihr daraufhin kündigen?“
                  „Ich ... äh ... nein ..., niemals“, stammelte Bruno.
                  „Wie kommen Sie nur darauf, dass meiner lieben Kollegin Doris gekündigt würde? Nichts läge Herrn Kunze ferner. Doris ist schließlich seine langjährige Angestellte“, zwitscherte Elke kackfrech. Lügen konnte die, ohne rot zu werden.
                  „Eben darum trefft ihr euch hier zum Schuhevertauschen: Damit ihr endlich die langjährige Dorissack loswerdet!“ , rief ich aufgebracht. Henrik tätschelte meine Hand und gab mir damit zu verstehen, dass er die Sache zu regeln gedachte.
                  „ So werden Sie Doris niemals los. Ich versichere Ihnen, dass es auch mit anderen miesen Tricks nicht gelingen wird. Diese Angelegenheit, der wir gerade als Zeugen beiwohnen durften, bringe ich zur A n zeige , lieber Herr Kunze . Die Paragrafen ...“
                  „Nein!“ , schrie Bruno. „Dann kkkann ich meinen Laden dicht machen!“
                  „Das werden Sie ohnehin müssen“, erwiderte Henrik mit mildem Lächeln. „Oder meinen Sie, Ihre Frau wird kein Geld sehen wollen, wenn sie die Scheidung einreicht? Na, die wird Augen machen, wenn sie zufällig erfährt, was Sie mit Ihrer Angestellten treiben, während sie Sie beim Kegeln vermutet. Die Hälfte Ihrer Besitztümer wird sie allemal einfordern.“
                  „Nein!“ , schrie Bruno erneut. „Das darf nicht sein!“
                  „Was schlagen Sie also vor?“ , fragte Henrik diplomatisch. Ich war furchtbar stolz auf ihn.
                  „Ich ... ich ... ich ... hab kkkeine Ahnunk.“
                  „Mit einer netten Abfindung wird Doris einer Kündigung zustimmen und niemand erfährt von Ihren Schandtaten.“
                  „Wie viel?“ Bruno schnappte wie ein Fisch nach Luft.
                  „Fünftausend, allerhöchstens“, mischte sich Elke ein.
                  „ Ich verhandle mit Ihrem Chef“, erklärte Henrik. „Also Herr Kunze, wie viel ist Ihnen der Spaß

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