Männer unerwünscht (German Edition)
mangelnden Vo r rat an Essbarem.
„Unsinn. Wenn du eine Crispie beim Wickel hast, dann isst du sie auf, da kann kommen, was will.“ Henrik lachte.
Ich goss uns Kaffee ein.
„Wie steht’s? Wie läuft’s mit Bruno? Wie weit bist du mit deinem Führerschein? Was machen deine Schwestern? Du wolltest mir noch von deiner Geschäftspartnerin erzählen!“
„Hast du noch mehr Fragen auf Lager?“ Ich grinste. Typisch Henrik: Er erkundigte sich erst mal, wie es mir ging. Früher fand ich das langweilig, heute tat es gut. Die meisten Männer hören sich viel zu gerne selbst reden.
„In ein paar Wochen habe ich Fahrprüfung. Wie’s bei Bruno läuft, siehst du ja: Mir ist heute ne Scheibe Wurst runtergefallen und zur Strafe muss ich Schuhe sortieren. Außerdem will er mir morgen eine Abmahnung mitbringen.“
„Wegen einer Scheibe Wurst?“ , fragte Henrik ungläubig.
„Ja. Elke ist drauf ausgerutscht und volles Programm hingeknallt.“
Henrik lachte sich bald weg. „Die blöde Schnepfe hat’s nicht besser verdient.“
„Seit wann sagst du ‚blöde Schnepfe‘?“ , wunderte ich mich.
„Hab ich von dir. Hach Doris, mit dir ist’s immer so herrlich lustig. Du bist so ...“
Ich hatte mich gerade geschmeichelt zurückgelehnt, da brach Henrik ab.
„Da kommt jemand!“ , zischte er.
Tatsächlich! Geräusche an der Eingangstür.
„Bruno! Das gibt Ärger!“ Ich fluchte und sprang auf .
„Schnell, in den Schrank!“ Ich dirigierte Henrik zum Kleiderschrank und schubste ihn hinein. In di e sem Schrank bewahrten wir Angestellten unsere Jacken auf, er war nicht sonderlich groß. Ich riss die na s sen Klamotten von der Heizung und warf sie hinterher. Einer Eingebung folgend sprang ich ebenfalls in den Schrank und zog die Tür so gut es eben ging von innen zu.
Gerade noch rechtzeitig, denn Bruno betrat just in diesem Moment den Frühstücksraum. Er war nicht allein.
„Das ist ja’n Ding“, hörte ich es zwitschern. Elke! „Diese unmögliche Person hat Besuch empfangen. In unserem Laden!“
„Besuch?“ , fragte Bruno dümmlich.
„Hier stehen zwei Tassen. Und guck mal, die Kaffeemaschine ist noch an. Auf unsere Kosten nach Feierabend Strom vergeuden!“
„Ist da wenikstens noch Kkaffee drin?“
„Jede Menge. Möchtest du?“ Elke stellte unsere Tassen in die Spüle und klapperte mit neuen. Im Schrank war es entsetzlich eng und heiß. Henrik stand in gebückter Haltung an der linken Seitenwand. Se i ne durchnässten Schuhe und die Jacke befanden sich unter meinen Füßen, meinen Körper musste ich eng an ihn pressen. Neben mir hing Gertruds Fix-Schuh-Kittel auf einem Kleiderbügel.
„Hab Hannelore erzählt, ich kehe heute Abend zum Kkekeln!“ , erklärte er stolz.
„Sie wird dich nicht vermissen, ‚Doktor Schrank‘ kommt im Fernsehen. Sie steht doch auf Arztserien, oder?“
Bei „Schrank“ waren wir beide zusammengezuckt, atmeten dann aber erleichtert auf. Soweit man unter diesen Umständen von Atmen sprechen konnte. Henriks Hüftknochen stachen mir in die Rippen, und sein Kinn bohrte sich in meinen Schädel.
„Nee, die vermisst mich nicht. Aber ich habe dich vermisst. Den kanzen Tack hab ich mich verzehrt nach dir!“
„Du warst fünf Stunden im Laden, da haben wir uns doch gesehen“, erwiderte Elke kokett.
„Kesehen ja, aber das reicht mir nicht. Ich muss dich anfassen!“ Stühle wurden gerückt und eine Weile war nicht außer Elkes „Oh, ohhhh!“ und Brunos Grunzen zu hören.
Ich konnte nicht widerstehen, ich musste durch die Schrankritze schielen. Henrik stieß mir mahnend in die Seite. Dadurch verlor ich das Gleichgewicht, und polterte gegen die rechte Schrankwand.
„ Was war das? Ist da jemand? “ , rief Elke ängstlich
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