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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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Herumstehenden an.
    „He, Sie da! Woll’n Sie was kkkaufen, dann kkkommen Sie rein. Wenn nicht, dann kehen Sie kefäll i kst weiter.“
    „Aber ich stehe hier doch nur. Das stört niemanden“, entgegnete Karl.
    „Bin ich etwa niemand? Mich stört’s eckxtrem und meine Kkkunden auch. Und die Ankestellten.“
    „Die Angestellten?“ , wunderte sich Karl.
    Manchmal war Bruno echt ein Blitzmerker. „Wollen Sie etwa was von einer meiner Verkkkäuferi n nen?“ , fragte er misstrauisch.
    Nein, bitte halt den Mund! beschwor ich Karl, aber der war für Gedankenübertragung nicht zugän g lich.
    „Ja, ich warte hier auf Doris Sack. Ich will sie abholen, wenn sie Feierabend hat.“
    Susi und Moni sahen mich an , als wäre ich mit grünem Schleim überzogen . Ich wich ihren Blicken aus.
    „Fräulein Sackk hat noch fast ne Stunde zu arbeiten. So lanke kkkönnen Sie hier nicht rumstehen.“
    „Werd ich aber. Da müssen Sie mich schon wegtragen.“
    „Das ist ja wohl ne bodenlose Frechheit! Hat man so was schon mal erlebt? Was sackt man denn dazu?“ Brunos Gesicht wurde puterrot.
    „Fräulein Sackkkomm t raus!“ , donnerte Chef. Bedröppelt schlich ich hin. Ich spürte die Blicke meiner Kolleginnen auf meinem Rücken. Die Wut schoss wie eine heiße Welle durch meine Adern.
    „Ist das Ihr Freund oder Beckannter oder sonst was?“ , wollte er wissen. Ich war auf hundertachtzig angesichts Karls widerlicher Dreistigkeit, und starrte ihn an.
    „Weder Freund noch Bekannter. Sonst was ist richtig“, antwortete ich. „Karl, verschwinde!“
    „Ich darf doch wohl meinen Schatz von der Arbeit abholen“, erwiderte mein Verehrer kein bisschen eingeschüchtert.
    „Also was wird das hier nun? Rinkelpiez mit Anfassen oder was? Ich verschwende doch meine Zeit nicht weken solcher Kkkinderei en! Entweder Fraäulein Sackkk macht dem Ckkhaoten kklar, da ss er hier abhaut, oder ich ruf die Bullen!“ Wirklich beeindruckend, die Ausdrucksweise meines Chefs. Bruno ve r schwand im Laden und nahm demonstrativ den Telefonhörer zur Hand.
    „Geh weg! Jetzt sofort ! Deinetwegen schmeißt Bruno mich noch raus. Der hat mich sowieso auf dem Kieker. Und lass dich hier nicht noch mal blicken . Ich will nicht von dir abgeholt werden. Ich will dich übe r haupt nie wiedersehen!“
    „Aber Doris...“, setzte er an. Wollte der jetzt auf offener Straße eine Diskussion anfangen? Die Wu t welle übermannte mich.
    „Hau ab!“ , keifte ich und packte ihn am Acrylkragen. Zärtlich wollte er meine Hände in seine Feudel wickeln, doch ich entriss sie ihm grob. Und schleuderte ihn irgendwie herum. Wie ich das geschafft hatte, weiß ich auch nicht. Er strauchelte, und ich nutzte die Gelegenheit, ihm einen kräftigen Tritt in den Hintern zu verpassen. Wenn Dorissack richtig zornig wird, ist sie unberechenbar.
    Karls Brille knallte auf das Pflaster, und die dicken Gläser kriegten bizarre Sprünge. Eine Mensche n traube bildete einen Kreis um uns, wie man das von Raufereien auf dem Schulhof oder auf dem Parkplatz vor der Diskothek kennt. „Gib’s ihm!“ , wurde ich angefeuert.
    Jeder normale Mann wäre jetzt seinerseits zornig geworden. Nicht so Karl-in-love. Der erduldete j e de Demütigung. Auch einen Arschtritt in der Fußgängerzone vor Publikum.
    Unbeholfen rappelte er sich auf und sammelte seine Brille vom Boden.
    „Ich muss zum Optiker.“
    Mit langen Schritten ging er davon und wäre um ein Haar gegen einen Laternenpfahl gelaufen. Er sah doch jetzt fast nichts mehr.
    Dieser Mann war... Einfach unbeschreiblich. Das Publikum, das mir gratulierend auf die Schulter klopfte, konnte meine unbändige Wut nicht mildern.
    Die Überraschungen dieses Tages waren nichts im Vergleich zu der, die ich am Abend erlebte: Björn wartete an der Bushaltestelle. Er sah umwerfend aus in seinem dunkelblauen Trainings anzug. Er jogge jetzt regelmäßig, erzählte er mir. Die langen Locken klebten leicht verschwitzt an seinen Schläfen. I ch liebe g e sunden Männerschweiß - in Maßen.
    Statt mir Vorhaltungen wegen der Knutscherei mit Karl zu machen, lachte und redete er, als sei nichts geschehen. Ich war ihm dankbar dafür. Als ich den gewohnten Weg nach Hause einschlagen wollte, zog er mich weiter.
    „Komm mit, ich will dir was zeigen“, sagte er geheimnisvoll. Das rief Erinnerungen an den ersten Morgen in der Kuhstedter Wildnis in mir wach. Damals war es ein Kuhkalb gewesen; was zeigte er mir wohl heute?
    Die Vögel sangen fröhliche Lieder, die Luft vibr

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